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So kaufen die Deutschen ihre Weihnachtsgeschenke

Von Jan Schroder

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Einzelhandel |STUDIE

Die Vorweihnachtszeit erwarten Einzelhändler jedes Jahr mit einiger Spannung, machen viele von ihnen doch einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes in den Wochen vor dem Fest. Da ist es naheliegend, sich das Kaufverhalten der Deutschen in dieser Zeit genauer anzusehen. Das hat die Unternehmensberatung Deloitte auch in diesem Herbst getan.

Einige Ergebnisse der aktuellen „Deloitte Christmas Survey“ kommen nicht gerade unerwartet: So gewinnt das Internet auch für die Weihnachtseinkäufe immer größere Bedeutung. Eher überraschend ist angesichts alltäglicher Krisenmeldungen, dass die Kunden sich die Kauflaune partout nicht verderben lassen: In diesem Jahr wollen sie zu Weihnachten sogar mehr ausgeben als im Vorjahr. Der Studie zufolge dürften die Ausgaben für Geschenke um 2,5 Prozent steigen, die für Nahrungsmittel zum Fest sogar um knapp drei Prozent. Sollte es so kommen, kann der Einzelhandel auf Weihnachtsumsätze in Höhe von 17 Milliarden Euro hoffen.

Die Kunden wollen 2,5 Prozent mehr für Geschenke ausgeben als im Vorjahr

Ein Grund für das Wachstum ist, dass die Deutschen derzeit recht optimistisch in die Zukunft schauen: 59 Prozent der Befragten sind zuversichtlich, was die Entwicklung der Konjunktur hierzulande angeht, sogar 62 Prozent rechnen damit, dass sich ihre persönliche Kaufkraft im kommenden Jahr zumindest nicht verschlechtern wird. „Ein Großteil der Verbraucher erwartet für das nächste Jahr eine gleichbleibende oder bessere Entwicklung der Wirtschaft. Ebenso sieht es für die Einkommen aus - nur rund ein Drittel ist pessimistischer“, erklärte Karsten Hollasch, Partner und Leiter Consumer Business bei Deloitte. „Diese positive Grundstimmung zeigt sich auch im Konsumverhalten zu Weihnachten.“

Bei der Suche nach Geschenken spielt das Internet inzwischen für viele eine entscheidende Rolle: Vierzig Prozent der Befragten gaben an, sich Ideen und Anregungen im Netz zu holen. 39 Prozent suchen dafür stationäre Geschäfte auf. 38 Prozent setzen auf persönliche Empfehlungen, 36 Prozent auf Informationen in den Medien. Was den Kauf angeht, liegt der traditionelle Einzelhandel aber noch vorne: 61 Prozent planen, im Laden einzukaufen, 45 Prozent wollen im Internet bestellen, nur zehn Prozent werden mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablet-Computer nutzen.

Beratung, Kundendienst und Vertraulichkeit sprechen für den stationären Handel, Online-Bestellungen bieten größere Bequemlichkeit

Für diejenigen, die weiterhin in stationären Läden einkaufen, sind Kriterien wie kompetente Beratung (81 Prozent), Kundendienst (75 Prozent), der Schutz persönlicher Daten (70 Prozent) und sichere Bezahlung (69 Prozent) besonders wichtig – also Faktoren, bei denen es um das persönliche Vertrauen in den Händler geht. Für Online-Käufer steht hingegen vor allem die Bequemlichkeit des Einkaufs am heimischen Rechner im Vordergrund. Sie schätzen besonders, jederzeit bestellen zu können (70 Prozent), die Einsicht in Produktbewertungen (66 Prozent), die Möglichkeit des schnellen Preisvergleichs (66 Prozent) sowie die große Auswahl im Netz (62 Prozent).

„Kunden wollen kompetente Beratung und unkomplizierten Service nach dem Kauf. Von Verkäufern erwarten sie Produktwissen, Freundlichkeit und Hinweise zu Angeboten sowie Anregungen. Für den Onlinekauf sprechen zeitliche und örtliche Unabhängigkeit, einfache Vergleichbarkeit und ein breites Angebot“, fasste Hollasch die jeweiligen Vorteile des stationären Handels und des Online-Shoppings zusammen.

Und was wünschen sich die Deutschen nun zu Weihnachten? Geldgeschenke stehen bei Frauen (54 Prozent) und Männern (44 Prozent) gleichermaßen ganz oben auf dem Wunschzettel – jeweils vor Büchern. Kleidung und Schuhe eher nicht: Unter den Top Ten der Wünsche finden sie sich lediglich bei Frauen – und da erst auf Platz zehn (27 Prozent). Die Modebranche kann immerhin darauf hoffen, dass die Geldgeschenke nach dem Fest in ihren Läden ausgegeben werden. Zudem sind Geschenkgutscheine bei Frauen (31 Prozent) und Männern (19 Prozent) recht beliebt. Auch die könnten zumindest teilweise für Bekleidung eingelöst werden.

Die Deutschen sind übrigens ausgesprochen früh dran, was die Weihnachtsgeschenke angeht: 59 Prozent der Befragten wollen sie schon im November besorgen, lediglich elf Prozent verlassen sich auf die letzte Woche vor Heiligabend.

Foto: ECE
Deloitte
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