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Neue Sicht auf Menswear: Was man vom neuen „Kultur-Format“ der LFW erwarten kann

Von Rachel Douglass

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Mode

Finale der SS24-Show von Charles Jeffrey Loverboy. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Im vergangenen Jahr kündigte der British Fashion Council (BFC) Pläne für eine umfassende Neugestaltung der Londoner Männermodewoche an, die Teil eines allgemeinen Strategiewechsels in der gesamten Organisation sein sollte. Die Ankündigung markierte den Beginn einer Übergangsphase für den BFC, unter der Leitung des Vorsitzenden David Pemsel, der Ende 2022 dem Vorstand beitrat.

In einem Brief an die BFC-Mitglieder erklärte Pemsel zusammen mit der Geschäftsführerin Caroline Rush, dass sich der BFC als „Katalysator für den Wandel” neu positionieren wolle. Das übergeordnete Ziel des Verbandes war, mehr Unterstützung für lokale Designer:innen und Marken zu leisten, um so die britische Modeindustrie wiederzubeleben und die nächste Generation von Talenten zu fördern. Rush merkte an, dass ein solcher Wandel zu drastischen Veränderungen in der Landschaft der Londoner Modewochen führe könnte – so wurde bereits die Januar-Ausgabe der London Fashion Week (LFW) in diesem Jahr nicht mehr veranstaltet, weil der Zeitpunkt zu „unpassend” war, so die Verantwortlichen.

Nach der Absage der LFW im Januar gab es Bedenken hinsichtlich eines möglichen Mangels an an Plattformen für die Präsentationen von Männermode, da die Januar-Ausgabe zuvor dieser Sparte vorbehalten war. Der BFC hofft nun, seine geplante Umgestaltung durch die neu aufgelegte “LFW June” voranzutreiben. Das neue Veranstaltungsformat könnte außerdem Aufschluss darüber geben, was der BFC für die Zukunft des Herrenmode-Sektors geplant hat. FashionUnited hat einen Blick auf das Programm der Londoner Männermodewoche vom 7. bis zum 9. Juni geworfen und zeigt Ihnen, worauf Sie sich während des 40. Jubiläums der LFW freuen können, die außerdem den Start der SS25-Saison markiert.

Was steckt hinter dem Konzept des „kulturellen Moments” der LFW?

Im April hat der BFC bereits sein neues Konzept für die LFW im Juni vorgestellt. Die Veranstaltung setzt sich das Ziel in London einen „kulturellen Moment” zu entfachen, indem verschiedene Kulturen und Gemeinschaften ins Rampenlicht gerückt werden, die „einen reichen und bedeutenden Beitrag zur britischen Modeindustrie" geleistet haben, so der BFC. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der regionalen Herrenmode.

Finale der Denzilpatrick's SS24-Show. Bild: ©Launchmetrics/spotlight
Am 7. Juni findet im Institute of Contemporary Arts (ICA) ein Kulturprogramm statt, das von der Moderatorin Clara Amfo, dem Model und Poet:in Kai-Isaiah Jamal und Schriftstellerin Simran Ranhawa als Gastkurator:innen erstellt wurde. Das Programm basiert auf der Ausstellung der Fotograf:innen Dani D'Ingeo, Stephen Akinyemi und Tami Aftab.

Diese Personen spiegeln drei Kulturen wider, die im Fokus des Programms stehen: Die Black Culture mit dem thematischen Schwerpunkt Selbstliebe, die südasiatische Kultur, bei der Muster, Textilien und Handwerkskunst im Mittelpunkt stehen und die Queer Culture, die sich um junge Kreative aus der Trans-Community zentriert. Die Marken und Designer:innen sind aufgefordert, ihre persönlichen Geschichten im Zusammenhang mit diesen Kulturen zu erzählen.

Männermode zurück ins Rampenlicht

Auch wenn die Liste der teilnehmenden Marken für die Juni-Ausgabe der LFW deutlich kürzer ist, so decken die Labels eine viel größere Bandbreite ab als in der Vergangenheit. Das liegt vor allen an der Teilnahme von Designer:innen aus der Savile Row, der für Herren-Maßschneider bekannte Einkaufsstraße in Mayfair, darunter Clothsurgeon, Gieves & Hawkes und Richard James. Der Sektor der Maßschneiderei war in den vergangenen Jahren kein Teil des Programms der LFW, soll in der Neuauflage der Modewoche aber eine Plattform bekommen, damit auch solche Unternehmen von der Unterstützung des BFC profitieren.

Diese Marken werden neben den Shows von Charles Jeffrey Loverboy, Denzilpatrick, Harri und Qasimi gezeigt und sind Teil des "40 for 40"-Konzepts, mit dem die LFW ihr 40-jähriges Bestehen feiert und bei der ebenso viele Aktionen in der ganzen Stadt organisiert werden. Am 9. Juni findet außerdem eine Veranstaltung in dem Gentlemen’s Club Groucho statt, wo unter anderem Marken wie Carlota Barrera, Denzilpatrick, Derrick und Kyle Ho ihre Kollektionen präsentieren und damit das Spektrum der repräsentieren Männermode nochmal erweitern.

Harri SS24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk. Übersetzung und Bearbeitung: Pia Schulz

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