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Mailänder Herrenmodewoche: Handwerkskunst und Eleganz

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode
Prada FW24, Mailänder Herrenmodewoche. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Die Kunst der Schneiderei und Eleganz standen auf den Laufstegen der Mailänder Modewoche für Männer im Mittelpunkt und verkörperten ein zentrales Thema, das für die Mode-DNA und die Unternehmen des Landes von entscheidender Bedeutung ist. Diese Elemente haben italienischen Marken stets nachhaltigen Erfolg beschert. In einer Welt, die einem ständigen Wandel unterliegt, stellt sich die Frage: Warum sollte man das ändern, was bereits funktioniert?

Gucci

Auf geteilte Meinungen stieß die erste Laufstegkollektion des neuen Kreativdirektors Sabato De Sarno des italienischen Luxusmodehauses Gucci. Anhand von stilistischen Details wie Choker-Ketten und langen Dandy-Krawatten zeigte sich die Kollektion in einer zurückhaltenden Farbpalette und ließ an einer klaren Vision zweifeln. Neben den Anzügen mit überkreuzten Schößen und kontrastierenden Revers setzte De Sarno auch auf Oberbekleidung aus Leder und Logotaschen, die einen kommerziellen Erfolg erahnen lassen. Trotz einiger Kritikpunkte liegt das wahre Urteil beim Publikum: Während der Mailänder Modewoche schienen die Gucci-Geschäfte voll von Kund:innen zu sein.

Gucci FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Prada

Das italienische Luxusmodehaus Prada verfolgte mit seiner FW24-Kollektion einen subversiven Ansatz und konzentrierte sich auf die grundlegenden und vertrauten Aspekte der Mode. Die Show, die vor dem Hintergrund einer Büroeinrichtung und einer natürlichen Landschaft stattfand, sollte sowohl die Umgebung als auch die Jahreszeiten widerspiegeln. Die Betonung der Krawatte, die weniger streng und intellektuell interpretiert wurde, unterstrich den einfachen, aber lässigen Charakter der Kollektion. Trenchcoats, Hosen im Colour-Blocking-Look und Sandalen trugen zu einer entspannten Ästhetik bei.

Prada FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight
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JW Anderson

Die Kollektion des nordirischen Designers JW Anderson war in dieser Saison von einer neuen Sensibilität geprägt, die eher in der Realität als in künstlerischer Innovation verankert ist. Der Wunsch der Kund:innen nach weniger Schnickschnack und mehr tragbarer Kleidung wurde von Anderson mit Humor und Echtheit beantwortet. Mit übergroßen Gürtel-Trenchcoats und Bomberjacken präsentierte die Kollektion eine ausgewogene Mischung aus Individualität und Zweckmäßigkeit.

JW Anderson FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Zegna

Das minimalistische Konzept von Kreativdirektor Alessandro Sartori hat dem italienischen Herrenmodenspezialisten Zegna neues Leben eingehaucht und seine klassischen Wurzeln mit Präzision verfeinert. Die klare und körperbetonte Kollektion präsentiert ein komplettes Kleidungssystem mit vielseitigen Teilen, die Freiheit und Leichtigkeit fördern. Manche mögen die Schnitte als zu scharf empfunden haben, aber die raffinierte Kombination von Woll- und Kaschmirteilen zeigte das Engagement der Marke für Modernität und Tradition.

Zegna FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Giorgio Armani

Auch in seinem neunzigsten Lebensjahrzehnt bleibt die Beherrschung der sanften Schneiderkunst des italienischen Designers Giorgio Armanis der Eckpfeiler seiner Marke. In dieser Saison wurden die Proportionen und die Silhouette gelockert, indem weiche, unstrukturierte Schultern und eine entspannte Passform überwogen. Der diskrete Luxus der Kollektion, der sich durch subtile Texturen und hochwertige Stoffe auszeichnet, veranschaulicht Armanis beständiges Gleichgewicht zwischen zeitgenössischer Mode und traditioneller Schneiderkunst.

Giorgio Armani FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Setchu

Der japanische Designer und Gewinner des LVMH-Preises 2023 Satoshi Kuwata zeigte mit seinem Modelabel Setchu eine neue Auffassung von zeitgenössischer Eleganz, die auf seiner Erfahrung in der Londoner Herrenschneiderei Savile Row beruht. Die Kollektion zeigte Raffinesse, ohne übermäßig formell zu sein, mit Kleidungsstücken, die sich durch Reißverschlüsse und Lagen nahtlos zusammensetzen lassen.

Setchu AW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

DSquared2

DSquared2, das Label der kanadischen Zwillinge Dean und Dan Caten, brachte seine charakteristische, aufgeladene Energie mit auf die Mailänder Modewoche. Während die Show oft die Tiefe der Kollektionen überschattet, zeigten die Models auf einem futuristischen Pod, wie sie sich glamourös von einer Seite auf die andere bewegen. Der Auftritt von Dean Caten in voller Montur zu dem ‘Freedom 90’-Song des britischen Sängers George Michael verlieh der lebhaften Präsentation einen Hauch von Humor.

DSquared2 FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Fendi

Die Kreativdirektorin für Herrenmode, Silvia Venturini Fendi, beschrieb ihre Kollektion als Gegenüberstellung von Stadt und Land und betonte den Dialog zwischen urbanen und rustikalen Elementen, Tradition und Technologie. Die Oberbekleidung umfasst Blousonjacken und Peacoats aus Wolldecken, Shearling und weichem Leder. Das italienische Modehaus präsentierte innovative Kooperationen, darunter einen tragbaren Lautsprecher und eine Neuinterpretation der Peekaboo-Tasche, die das Engagement der Marke für die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart unterstreicht.

Fendi FW24. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.

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