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Neue dänische Messe Mandatory CPH: "In der Branche gibt es einen Bedarf an früheren Events"

Von Caitlyn Terra

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Messen

Die Veteranen hinter dem neuen Event Mandatory CPH : Mads Petersen und Clara Leone. Credits: Mandatory CPH

Zwei Messe-Veteran:innen arbeiten gemeinsam an der Einführung eines neuen Einkaufsevents in Kopenhagen. Mandatory CPH wird Ende Juni stattfinden, die Planung für die Veranstaltung begann nur wenige Monate zuvor. FashionUnited sprach mit den Organisator:innen Mads Petersen und Clara Leone, die zusammen auf rund 35 Jahre Erfahrung in der Modebranche mit Schwerpunkt Messen zurückblicken.

Petersen und Leone waren lange Zeit Konkurrenz. Petersen arbeitete mehrere Jahre für die Kopenhagener Messe CIFF und Leone mehrere Jahre für die Messe Revolver. „Wir kennen uns seit etwa zehn Jahren und haben auch schon zusammengearbeitet“, erklärt Leone. „Es gibt schon länger einen Wunsch aus der Industrie, was den Zeitpunkt der Einkaufsmesse in Kopenhagen betrifft“, erzählt Petersen. Die Messe CIFF und die ehemalige Messe Revolver fanden immer Anfang August statt. „So spät in der Saison ist das Geld der Einkäufer:innen oft schon ausgegeben. Dadurch ist die Rendite für die Investition in einen Messestand, der oft Zehntausende Euro kostet, sehr gering.“ Oft geht es dann nur noch um Networking und Inspiration, anstatt wirklich Geschäfte zu machen und Aufträge zu schreiben.

Petersen und Leone wollen deshalb ein Event zu Beginn der Einkaufssaison einführen, wenn die Budgets noch nicht ausgegeben sind. „Wir wollen die richtigen Leute zur richtigen Zeit zusammenbringen und dem Einkauf einen moderneren Ansatz geben.“ Der Zeitpunkt der Veranstaltung, vom 26. bis 28. Juni, liegt direkt nach der Männermodewoche in Paris, sodass Besucher von außerhalb Europas leichter anreisen können.

Leone erklärt auch, dass, wenn Bestellungen am Ende des Sommers aufgegeben werden, auch weniger Zeit zur Verfügung steht, um die Artikel herzustellen und rechtzeitig in die Läden zu bringen. Durch die Vorverlegung des Einkaufszeitpunkts erhalten die Marken potenziell auch mehr Zeit, ihre Produktion zu planen, was eine Verbesserung für das gesamte Ökosystem darstellt.

Mandatory CPH bereitet sich auf Debüt vor

Mandatory CPH ist eine Veranstaltung auf Basis von im Voraus vereinbarten Terminen. Über die Website von Mandatory CPH können Interessierte die anwesenden Marken einsehen und bereits Termine vereinbaren. Das Markenimage der Messe ist „zeitgenössisch“ und im mittleren bis hohen Preissegment angesiedelt. Zum Zeitpunkt der Ankündigung von Mandatory CPH hofften Petersen und Leone auf etwa hundert Marken, die sich präsentieren würden, aber inzwischen ist diese Zahl auf 200 gestiegen. So gibt es viele skandinavische Marken, aber auch große internationale Marken wie Scotch & Soda, Veja, Aspesi, Howlin‘, Christian Wijnants, Kings of Indigo, Missoni, Edwin und Filson.

Mandatory hat jedoch nicht das Ziel, die größte zu sein. Leone und Petersen geben an, die Besten in Sachen Stil sein zu wollen. Die Besten zu sein bedeutet in diesem Fall: Die qualitativ hochwertigsten Modehändler:innen und Gleichgesinnte zusammenzubringen. Die Ausstrahlung der Messe soll zu der Art von Marken passen, die auf Mandatory CPH vertreten sind: zeitgenössisch und hochwertig. Eine moderne Ausstrahlung mit geringen Kosten für die anwesenden Marken. Für das Catering der Veranstaltung wurde ein Food-Kurator engagiert und alle Speisen und Getränke sind für die Marken, aber auch für die Gäste kostenlos. „Wir wollen eine entspannte Atmosphäre schaffen. Ein Gefühl, dass man bei uns zu Hause ist.“ Die Veranstaltung ist für Besuchende kostenlos zugänglich.

Mandatory CPH rückt Einkaufstermine in Dänemark vor

Die Veranstaltung konzentriert sich zunächst auf die Heimatstadt Kopenhagen und die skandinavische Industrie. Das bedeutet nicht, dass keine anderen Nationalitäten auf der Messe vertreten sein werden, aber es muss erst eine solide Basis vorhanden sein, bevor Mandatory andere Märkte ins Visier nehmen kann. Auf die Frage nach potenziellen deutschen Besuchenden, da die deutsche Messelandschaft so ausgedünnt ist, gibt Leone an, dass sie sich nicht der Illusion hingeben, plötzlich viele deutsche Besuchenden anzuziehen. „Deutschland braucht eine eigene Plattform für den Einkauf. Natürlich werden einige deutsche Einkäufer:innen nach Kopenhagen reisen, aber dass plötzlich die gesamte Industrie hierher kommt, können wir uns nicht vorstellen.“

Die erste Ausgabe von Mandatory CPH steht bereits vor der Tür, aber Petersen und Leone geben sich nüchtern. „Wir erwarten nicht, dass beim ersten Mal alles perfekt läuft. Es ist auch etwas Neues, es ist ein neuer Rhythmus, dass unsere Industrie die Kollektion früher verkaufen muss. Anzufangen ist immer am schwierigsten und danach passen wir uns an. Wir werden uns auf eine Ausgabe im Januar vorbereiten, und dort werden einige Verbesserungen auf der Grundlage der Sommerausgabe zu sehen sein. Wir werden sehen, was funktioniert und was nicht. Für uns dreht sich alles um das Timing, und dies ist der perfekte Zeitpunkt, um zu starten.“

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.

Mandatory CPH