Wie Buyer für FW25 ordern: der belgische Modehändler SKM
Wird geladen...
Der belgische Einzelhändler SKM hat in den letzten Jahren einen Wandel durchlaufen. Nicht nur wurde das Geschäft komplett renoviert, auch das Portfolio wurde deutlich erweitert. Was bedeutet der neue Weg für die kommende Einkaufssaison FW25? FashionUnited hat mit Geschäftsführerin Dominique Somers gesprochen.
Wer ist die Kundschaft von SKM?
Das Unternehmen besteht seit 1875 und war schon immer im Besitz der Familie Meyers. Mein Mann hat immer mit Herrn Meyers zusammengearbeitet. In Belgien sind wir einzigartig - in den Niederlanden gibt es große Multimarkenhändler, aber in Belgien gibt es eher kleinere Boutiquen in Kombination mit großen Ketten. Zu Zeiten von Herrn Meyers war SKM bei einem etwas klassischeren und älteren Klientel bekannt. Das Geschäft ist 5.000 Quadratmeter groß, mit eigener Schneiderei und Restaurant. Während die Kleidung geändert wurde, konnten diese Kund:innen im Restaurant etwas essen.
Als Herr Meyers 2005 verstarb, übernahm seine Tochter das Geschäft. Das Unternehmen brauchte eine neue Dynamik und musste aufgefrischt werden. Sie hat das Geschäft 2012 zum Verkauf angeboten. Wir hatten damals nicht das Geld, um es zu übernehmen, aber die Ideen.
Mein Mann hat dann als Geschäftsführer das Geschäft komplett renoviert. Die Absicht war, die klassische Klientel noch loyaler zu machen, aber neben dieser auch durch einen neuen Kund:innenstrom zu wachsen. Schließlich haben mein Mann und ich das Geschäft 2016 übernommen und die Verjüngung des Geschäfts weiter vorangetrieben.
Im Jahr 2023 haben wir mit dem Umbau der Damenabteilung eine erste große Veränderung vorgenommen und im vergangenen Sommer eine zweite mit einer neuen Abteilung. Mit dieser neuen Abteilung versuchen wir nun, die über 30-Jährigen anzusprechen.
Wir haben einen bestehenden, treuen Kund:innenstamm, aber wir wachsen dank des Zustroms neuer Kund:innen, und das sind die über 30-Jährigen.
Was hat die Verjüngung für Ihr Markenportfolio bedeutet? Viele neue Marken oder eher andere Einkäufe innerhalb der Kollektion der Marken, die Sie bereits führten?
Wir haben das Geschäft jetzt stark segmentiert. Einerseits ein Bereich, in dem eher klassische und zeitlose Mode präsent wird - Xandres, Caroline Biss, Marc Cain. Hier arbeiten wir noch mit Shop-in-Shop-Konzepten.
Andererseits haben wir eine neue Abteilung mit neuen Marken, wo wir nach Stil segmentieren. Und innerhalb dieser Stilgruppen haben wir dafür gesorgt, dass wir sowohl teurere als auch günstigere Marken anbieten, und das erweist sich als Volltreffer!
Es hat uns Blut, Schweiß und Tränen gekostet, die Mischung aus beidem anbieten zu können. Durch die Erneuerung des Geschäfts ist uns das aber gelungen, jetzt versteht man den Hintergrund. Die Stilbereiche zeigen den Kund:innen, wohin sie zum Beispiel für festliche Kleidung gehen müssen.
Wir haben seit dem Winter 2024 insgesamt 25 neue Marken hinzugefügt, wie Stella Nova, Ba&sh, by-bar, Mos Mosh, Vans, K-Way und Napapijri.
Waren diese Marken schon länger auf Ihrem Radar?
Ja, sie waren schon länger auf unserem Radar. In der Vergangenheit war es schwierig, sie von unserem Konzept zu überzeugen - das ist auch der Grund, warum wir die Verjüngung des Geschäfts schrittweise vorgenommen haben. Wir haben schon lange im Kopf, wohin wir wollen, aber die Marken mussten natürlich auch mitmachen.
Gibt es noch Marken, die auf Ihrer Wunschliste stehen?
Die belgischen Marken kommen bei uns im Laden sehr gut an, daher sind neue belgische Marken immer willkommen. Wir bewegen uns auch mehr in Richtung Fashion Brands, Stine Goya kommt jetzt auch ab Sommer dazu. An solchen Marken sind wir interessiert.
Setzen Sie für die kommende HW25-Saison auf etwas Bestimmtes?
Wir werden jetzt vor allem den Plan weiterverfolgen, mit dem wir beschäftigt sind. In der renovierten Abteilung haben wir im letzten Monat ein Umsatzwachstum von plus 20 Prozent erzielt. Einige wenige Marken schneiden etwas schlechter ab, so dass wir diese notfalls durch leistungsstärkere Marken ersetzen können. Wir stellen fest, dass dänische Marken sehr gut laufen: ruhig, leicht kombinierbar und wenig Print. Daneben sind zum Beispiel By-Bar, Stella Nova, Ba&sh, aber auch Yaya und JoshV sehr beliebt.
Wie läuft der Einkauf bei Ihnen im Allgemeinen ab? Viel Voreinkauf oder viel während der Saison?
Wir arbeiten hauptsächlich mit Voreinkauf. Es gibt eine Reihe von Marken, mit denen wir schneller arbeiten, die innerhalb einer Woche liefern, aber das sind nur fünf Prozent unseres Umsatzes. Marken, die gut laufen, bestellen wir nach. Manchmal kaufen wir während der Saison noch das Doppelte nach. Diesen Spielraum lassen wir uns auch, um auf Trends oder Produkte reagieren zu können, die sich gut verkaufen.
Lassen Sie auch Spielraum für die Auswirkungen des wechselhaften Wetters?
Absolut, gerade jetzt, wo sich kurzfristig manchmal alles so schnell ändert. Es können verschiedene Dinge eine Rolle spielen: Krieg, Energiekrise, Politik… Darauf wollen wir vorsichtig reagieren. Wir halten unsere Budgets jedoch seit Jahren konstant, es ist nicht so, dass wir plötzlich weniger einkaufen. Was wir jedoch tun, ist, während der Saison stärker auf Chancen zu reagieren.
Über FashionCloud haben wir auch zusätzliche Verbindungen zu den Lagerbeständen vieler Marken. Im Geschäft, aber auch im Webshop kann man sehen, welcher Bestand noch vorhanden ist und welchen wir einkaufen können. Wenn eine Bluse in Größe 40 nicht mehr vorrätig ist, kann unsere Verkäuferin sofort auf dem Bildschirm im Geschäft nachsehen, ob sie diese nachbestellen kann. Es ist eine Win-Win-Win-Situation: für die Kund:innen, da sie ihre Artikel immer bei uns kaufen können; für die Marke, da wir Mehrumsatz erzielen, und für SKM, da wir zusätzliche Verkäufe ohne das Risiko zusätzlicher Lagerhaltung realisieren.
Besuchen Sie für den Einkauf noch viele Messen?
Wir nehmen uns jetzt mehr Zeit, um einige Messen zu besuchen. Der Einkauf erfolgt noch häufig über private Termine, aber wir haben mehr als 300 Marken, das erfordert also viel Zeit. Wir besuchen zum Beispiel die Messe in Amsterdam im Juni, aber wir lassen uns auch gerne inspirieren, zum Beispiel in London. Wir schauen uns dann Geschäfte in der Oxford Street und Regent Street an, ob es neue Dienstleistungen gibt, die wir anbieten können, oder neue Marken.
Sehen Sie Veränderungen bei den belgischen Verbraucher:innen in den letzten Jahren?
Ein Vorteil in Belgien ist, dass wir dank der Indexierung der Löhne geschützt sind. Die Löhne steigen proportional zu den Preisen der Waren. Das bedeutet, dass die Kaufkraft erhalten geblieben ist. Dennoch sind die Kund:innen preissensibler, wobei andererseits das Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig ist. Das halte ich für einen positiven Trend; Kund:innen sind sich der Qualitätsprodukte viel bewusster. Sie sind manchmal bereit, etwas mehr zu bezahlen, weil sie wissen, dass sie auch mehr und länger Freude daran haben können. Teurere Marken laufen bei uns gut, aber dann merkt man, dass sie zum Beispiel eine teurere Bluse mit einer günstigeren Hose kombinieren. Einen bestimmten Stil aus verschiedenen Preiskategorien kombinieren zu können, ist wichtig!
Was erwarten Sie für HW25?
Wir erwarten viele unifarbene Teile und weniger Prints. Aber ein Geschäft wäre sehr langweilig mit nur einfarbigen Teilen, also gibt es zum Glück manchmal superschöne Prints, wie von Stine Goya oder Stella Nova - diese besonderen Teile sind wichtig.
Dieser Artikel erschien zuvor auf FashionUnited.nl und wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.
FashionUnited nutzt das KI-basierte Sprachtool Gemini 1.5, um die Übersetzung von Artikeln zu beschleunigen und das Endergebnis zu verbessern. Sie helfen uns, die internationale Berichterstattung von FashionUnited einer deutschsprachigen Leserschaft schnell und umfassend zugänglich zu machen. Artikel, die mithilfe von KI-basierten Tools übersetzt wurden, werden von unseren Redakteur:innen Korrektur gelesen und sorgfältig bearbeitet, bevor sie veröffentlicht werden.