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Verbraucher in Schwellenländern sorgen sich um Ethik, Umwelt

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Eine neue MasterCard-Studie hat das Einkaufsverhalten in einigen Schwellenländern und Industrieländern in Bezug auf soziale Verantwortung untersucht und festgestellt, dass ersteren mehr daran zu liegen schein, ob ein Produkt als sozial verantwortlich wahrgenommen, fairer gehandelt wird und von ethischen Händlern stammt als ihre Gegenüber in den entwickelten Märkten.

Mehr als 70 Prozent der befragten Verbraucher in Indonesien, China, Malaysia, Thailand, Indien und den Philippinen sagten, sie berücksichtigten, ob ein Produkt fair gehandelt werde, umweltfreundlich sei oder ein Teil des Erlöses gespendet werde. Nur 30 Prozent der Verbraucher in Australien, 34 Prozent in Neuseeland, 38 Prozent in Hongkong und Korea und 39 Prozent in Japan zogen diese Kriterien in Erwägung, so der "Ethical Shopping Survey 2015" von MasterCard, der letzte Woche veröffentlicht wurde. Die Untersuchung basiert auf Interviews, die von Oktober bis Dezember 2014 mit mehr als 7.000 Befragten im Alter von 18 bis 64 Jahren in 14 Märkten stattfanden.

64 Prozent der Käufer wollen fair gehandelte Produkte

Die Umfrage ergab, dass im Durchschnitt 64 Prozent aller Käufer in den einzelnen Ländern Produkte nach den Kriterien kauften, ob sie fair gehandelt werden; 59 Prozent kauften umweltfreundliche Produkte und 47 Prozent kauften Produkte von Unternehmen, die einen Teil ihres Umsatzes für einen guten Zweck spenden.

"Die Menschen in den Schwellenmärkte machen sich zunehmend Sorgen über die Auswirkungen des rasanten Wachstums auf Umwelt und Gesellschaft. Es ist nicht überraschend, dass sie deshalb an der Lieferkette und der Arbeitsweise eines Händlers interessiert sind, bevor sie sich entscheiden, was und wo sie kaufen", sagte Georgette Tan, Gruppenchefin, Kommunikation, Asien/Pazifik.

"Dies könnte der Hauptgrund sein, warum die Verbraucher in den Schwellenländern sich mehr Gedanken darüber machen, wenn es um die Wahl von Produkten, Marken und Händler geht, die ethisch und sozialverantwortlich handeln. Ein weiterer Faktor könnte der sein, dass die Lieferkette in den Schwellenländern beginnt und so ist es nur verständlich, dass die Verbraucher in diesen Ländern fair gehandelte Produkte und Händler bevorzugen, die an die Gemeinden vor Ort zurückgeben", sagte Tan.

Auf der anderen Seite sind Verbraucher in den entwickelten Märkten weniger den Auswirkungen der Umweltzerstörung und soziale Unruhen ausgesetzt, so dass diese Fragen beim Einkaufen nicht im Vordergrund stehen, so Tan. Darüber hinaus dürfte die derzeitige Generation von Verbrauchern in den entwickelten Ländern einen Schritt von der Lieferkette entfernt sein, fügte sie hinzu.

Die Umfrage ergab außerdem, dass mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Verbraucher in Asien/Pazifik wahrscheinlich ein Produkt kaufen wird, weil es ethisch ist. Mit 68 Prozent werden chinesische Käufer am ehesten Produkte von einem Händler kaufen, den sie für ethisch halten, gefolgt von Käufern in Thailand (68 Prozent) und Malaysia (64 Prozent). Japanische Verbraucher sind an diesem Kriterium am wenigsten interessiert (21 Prozent), gefolgt von den Verbrauchern in Korea (29 Prozent) und Hongkong (30 Prozent).

Die befragten Käufer hielten die Umweltfreundlichkeit eines Händlers für das wichtigste ethische Kriterium bei der Kaufauswahl (47 Prozent).

MasterCard benutzt die Ergebnisse der Umfrage für ihre "Purchase with Purpose"-Initiative, die Karteninhaber in die Bemühungen des Unternehmens einbezieht, jedes Mal an die Gesellschaft zurückzugeben, wenn sie ihre Kreditkarte benutzen. Zu den Anliegen gehören unter anderem die Unterstützung von Frauen und Bildung, Ausbildung für Unterprivilegierte, Weiterbildung, Sensibilisierung zu Gesundheitsfragen und die Förderung des Umweltschutzes.

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