• Home
  • Nachrichten
  • Einzelhandel
  • Trends & Tipps 2022: Wie Sie per Social Media Ihren Umsatz skalieren

Trends & Tipps 2022: Wie Sie per Social Media Ihren Umsatz skalieren

Von FashionUnited

Wird geladen...

Scroll down to read more

Einzelhandel

Foto: Christian Schmidt

Schon seit Jahren generiert die Modebranche einen immer größeren Anteil ihrer Umsätze über Onlineverkäufe. Wenig überraschend spielen auch die diversen Social-Media-Plattformen eine wichtige Rolle dabei: Sie weisen User:innen auf vielfältige Weise den Weg in die Webshops der Fashionbrands. Auf Facebook und Co. werden die neusten Aktionen der Lieblingsmarken geteilt, man erhält Produktempfehlungen von professionellen Creators und verfolgt, was Freund:innen gut finden.

Nicht umsonst ist Werbung in diesem Umfeld bereits fest im Marketingmix vieler Modelabels etabliert. Insbesondere Meta bietet Unternehmen hierfür einen hochprofessionellen Service: Die Plattform hält verschiedene Anzeigenformate bereit, unterstützt bei der Auswahl von Kampagnenzielen und Zielgruppen und ermöglicht mithilfe des Anzeigenmanagers, Ads auf Facebook und Instagram zentral zu erstellen und zu steuern.

Trend 1: Mehr Aufmerksamkeit auf kleineren Plattformen

Für Marken, die sich auf Social Media etwas abseits dieser ausgetretenen Pfade bewegen möchten, lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Denn wie aktuelle Untersuchungen zeigen, sind User:innen auf „kleineren“ Plattformen wie TikTok, Snapchat und Pinterest empfänglicher für Werbung als in den gängigen sozialen Netzwerken. Zum einen liegt dies sicherlich daran, dass hier grundsätzlich (noch) weniger Ads stattfinden, die Anlass zu Werbeverdrossenheit geben könnten.

Zum anderen sind Marken bei der Gestaltung ihrer Anzeigen dazu angehalten, sich am organischen Content der jeweiligen Plattform zu orientieren. „Make TikToks, not Ads“ lautet zum Beispiel das Erfolgsrezept der Videoplattform. Diese Herangehensweise führt nicht nur zu unterhaltsamerer und weniger störender Werbung, sie hat auch eine positivere Wahrnehmung des werbenden Unternehmens und nicht zuletzt eine höhere Conversion-Rate zur Folge.

Tipp: Auch wenn Sie erst später bei einer dieser Plattformen aktiv werden möchten, kann es sich lohnen, schon jetzt einen Account mit dem passenden Namen zu sichern.

Trend 2: Shoppen im sozialen Netzwerk

Unter dem Stichwort Social Commerce bieten die sozialen Netzwerke auch eine direkte Möglichkeit, Umsätze zu generieren. Das Shopping findet hierbei – bis auf den Checkout – komplett auf den sozialen Plattformen statt. Die Pandemie hat diesem Trend einen deutlichen Schub verpasst: Laut einer Studie von eMarketer verzeichnete der US-Einzelhandel 2020 ein Wachstum der Social-Media-Verkäufe von 18 Prozent auf knapp 27 Milliarden US-Dollar.

Bis 2025 wird ein Anstieg des Volumens auf rund 80 Milliarden US-Dollar erwartet. Um von dem enormen Potenzial dieses Trends zu profitieren, sollten Modeunternehmen ihre Social-Media-Auftritte darum so bald wie möglich um Shopping-Funktionen ergänzen. Nahezu alle sozialen Netzwerke bieten Marken dazu bereits umfangreiche Möglichkeiten und bauen diese aktuell immer weiter aus, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Tipp: Testen Sie neue Social Commerce Features wie zum Beispiel virtuelle Anproben per Augmented Reality (AR). Im vergangenen Jahr probierten Snapchat-User damit über 60 Millionen Mal Brillen von Zenni Optical.

Foto: Screenshot – Puma-Account auf Snapchat & Christian Schmidt

Trend 3: Kundenservice per WhatsApp

Gemeinsam mit der Präsentation der Produkte hat sich auch die Kundenkommunikation in die digitalen Kanäle verlagert. So deckte eine von Facebook beauftragte Nielsen-Studie auf, dass 64 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen lieber über einen Messagingservice mit Unternehmen Kontakt aufnehmen als per Telefon. 71 Prozent aller Unternehmen haben hingegen noch nicht in einen so genannten Social-Media-Kundenservice investiert beziehungsweise planen dies auch nicht, so eine andere Umfrage.

Dabei ist die Realisierung eigentlich ganz einfach. Facebook und Instagram bieten mit „Click-to-WhatsApp Ads“ bereits eine Messaging-Kontaktfunktion in ihren Werbeanzeigen an. Auf diese Weise können Interessenten per Chat direkt ihre Fragen zum angebotenen Produkt stellen: Ob und wann ist welche Größe und Farbe wieder verfügbar, wie fällt die Passform aus et cetera – so geht persönliche Beratung heute.

Tipp: Wagen Sie in neue Wege: Die Fashionbrand Snocks überführte mit Erfolg ihren E-Mail-Newsletter in den Kanal WhatsApp. Bereits bei den ersten Kampagnen stiegen die Öffnungs- und Konversionsraten um fast 150 Prozent.

Trend 4: Mehr Relevanz durch standortbezogene Werbung

Auch die Nutzung von Geo beziehungsweise Local Targeting steigert die Chancen auf wachsende Umsätze. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt das Beispiel von Urban Outfitters. Der Retailer verwendete mobile Standortdaten, um eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zu erreichen und so die Relevanz seiner Werbebotschaften zu verbessern. Konkret heißt das: Im Rahmen einer Kampagne erhielten Frauen, die Bars und Nachtclubs in den USA besuchten, Push-Nachrichten mit Werbung für Cocktail-Kleider.

Insbesondere physische Stores können in hohem Maße von diesem Ansatz profitieren. Denn mithilfe von Geo Targeting ist es ein Leichtes, Kund:innen über eine passende Botschaft gezielt in den in der Nähe befindlichen Shop zu leiten.

Tipp: Kombinieren Sie mobile Standortdaten mit aktuellen Wetterprognosen: Ihr Regenjacken-Sortiment verkauft sich einfach besser bei nassem Wetter.

Trend 5: Hacking the Feed

Nicht zuletzt gibt es eine Vielzahl kreativer Möglichkeiten, Social Media für den eigenen Unternehmenserfolg zu nutzen. Ein zunächst eher paradox anmutender Trend wurde auf dem diesjährigen OMR Festival vorgestellt. Er lautet „Hacking the Feed“ und beinhaltet die Idee, über Fotos in den Feed von Social-Media-Nutzer:innen zu gelangen. Dafür buchen Marken an stark frequentierten Orten riesige Werbeflächen, auf denen ihre Motive ausgespielt werden. Diese landen automatisch auf den Fotos der Tourist:innen und so auch auf Social Media.

Mit dem gleichen Hintergrund verkündete das Label Tigha die Änderung seines Namens in Young Poets Society am Himmel über Köln in 200×200 Meter großen Buchstaben-Wolken. Neben Social Media landeten Fotos dieser aufsehenerregenden Aktion zudem auch in anderen Medien.

Tipp: Solide Basis für Erfolg.

Um den Erfolg Ihrer Bemühungen auf Social Media zu 100 Prozent einfahren zu können, ist ein gut gepflegter Marken-Account das A und O. Denn sobald Nutzende per Ad, Video oder geteilten Inhalten auf Ihr Unternehmen aufmerksam werden, suchen sie zunächst auf der jeweiligen Plattform nach weiterführenden Informationen. Die Inhalte Ihrer aktuellen Kampagnen sollten sich darum auch im Marken-Account wiederfinden lassen. Ergänzend empfiehlt sich, fortlaufend organische Posts zu veröffentlichen, die das Profil lebendig halten. Das sorgt für Vertrauen und macht Interessenten zu Kund:innen.

Dieser Beitrag wurde von Christian Schmidt geschrieben. Er ist Chief Creative Officer der Digitalagentur Interlutions, die er gemeinsam mit Eric Meurers 1999 gründete. In dieser Position entwickelte er unzählige Markenauftritte und Kampagnen für nationale und internationale Kund:innen. Interlutions arbeitet im Fashion-Bereich unter anderem für Tigha, Preach, Ic! Berlin, Ulla Popken, Unique, Laona, MyTheresa und Daniels.

Digitalisierung
E-commerce
Interlutions
Social Media