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Topshop will alle US-Filialen schließen

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Nur zehn Jahre nach ihrem Eintritt auf den US-amerikanischen Markt müssen die Filialen der britischen Modeketten Topshop und Topman schon wieder schließen - es wurde dort Insolvenz angemeldet. Betroffen sind elf Filialen, und der Ausverkauf fing bereits an diesem Wochenende an.

Das britische Mutterunternehmen, die Arcadia Group, zu der auch die Marken Miss Selfridge, Wallis, Evans, Burton und Dorothy Perkins gehören, hat einen Restrukturierungsplan im Rahmen eines Company Voluntary Arrangements (CVA) vorgeschlagen, der auch die Schließung von 23 britischen und irischen Topshop-Filialen vorsieht. Diesem muss jedoch noch in einer Aktionärsversammlung am 5. Juni von mindestens 75 Prozent der Aktionäre zugestimmt werden.

In den USA hat die Arcadia Group am Mittwoch Gläubigerschutz beantragt - Chapter 15, das sich mit ausländischen Insolvenzen beschäftigt. Zu den Gründen nannte das Unternehmen, worüber viele Einzelhändler klagen - ein sich wandelnder Markt, zunehmende Konkurrenz, auch durch den Onlinehandel, und ausbleibender Umsatz.

Durch die Schließung einiger Filialen - was 520 Arbeitsplätze allein in Großbritannien und Irland bedeutet - soll nun der Rest des Unternehmens gerettet werden. Arcadia-Chef Ian Grabiner nannte dies in einer Stellungnahme einen “harten, aber notwendigen Schritt”.

"In einer Welt des herausfordernden Einzelhandels, des veränderten Konsumentenverhaltens und des Online-Wettbewerbs haben wir alle möglichen strategischen Optionen geprüft, um das Unternehmen wieder auf ein stabiles finanzielles Niveau zu bringen. Es war eine schwierige, aber notwendige Entscheidung für das Unternehmen. Wir werden dafür sorgen, dass die betroffenen Kollegen auf dem Laufenden gehalten werden, während wir auf die Zustimmung unserer Gläubiger warten", erklärte Grabiner.

Insgesamt betreibt die Arcadia Group durch ihre Marken 1.170 Filialen in 36 Ländern, davon 566 Verkaufsstellen mit 18.000 Mitarbeitern allein in Großbritannien und Irland beziehungsweise neun Filialen in sieben Städten in Deutschland. Von einer Schließung deutscher Filialen war bis jetzt nicht die Rede; ein Drittel von ihnen wurde erst im letzten Jahr eröffnet.

Erst Ende Januar diese Jahres hatte Vorsitzender Sir Philip Green eine “radikale Überprüfung” der Arcadia Group angekündigt, zu der 100 Filialschließungen gehören könnten, wenn bisherige Mietverträge 2020 auslaufen.

"Es sind nicht nur weniger Geschäfte, die das langfristige Überleben von Arcadia garantieren. Letztendlich braucht es ein reibungsloseres Geschäftsmodell mit weniger Mitarbeitern und weniger Marken sowie Investitionen in Identität und Kundenzufriedenheit, um der Konkurrenz durch Onlinehändler und Discounter standhalten zu können”, kommentierte Richard Lim, Geschäftsführer der britischen Einzelhandelsberatung Retail Economics, Arcadias Plan in einer FashionUnited vorliegenden Stellungnahme.

Foto: Topshop / Topman

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