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Studie: Online-Neukunden sind gekommen, um zu bleiben

Von Simone Preuss

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Die sozioökonomischen Auswirkungen der Coronakrise wirken sich auch auf das Konsumverhalten aus. In Deutschland haben Lockdown, Maskenpflicht und Angst vor Ansteckung dazu geführt, dass 44 Prozent der deutschen Bevölkerung zum ersten Mal Produkte online gekauft haben, die sie vorher nur stationär kauften. Laut einer Studie des IFH Köln und Capgemini sind diese „Online-Neulinge“ zufrieden mit ihrer Erfahrung und werden dem Online-Einkauf treu bleiben.

Das IFH Köln und das Beratungsunternehmen Capgemini analysieren Neukunden im E-Commerce bereits seit Beginn der Pandemie. In der zweiten Ausgabe ihrer Studie „Retail of the Future – Consumer Insights“ bestätigte sich die Zufriedenheit dieser Online-Neukunden. Dies bedeutet ein großes Potenzial, wenn es darum geht, die neue Zielgruppe auch langfristig an den Onlinekanal zu binden. „Kanalübergreifende und nachhaltige Geschäftskonzepte bieten neue Zukunftsperspektiven für stationäre Geschäfte“, raten das IFH Köln und Capgemini.

Coronakrise hat Verschiebung zu mehr Onlinekäufen beschleunigt

„Die Coronakrise hat in vielerlei Hinsicht in der Handelsbranche Entwicklungen und Trends beschleunigt, die sich in den letzten Jahren schon vermehrt abgezeichnet haben – insbesondere die Verschiebung hin zu mehr Onlinekäufen. Die große Frage ist nun, ob sich das Konsumentenverhalten der neu gewonnenen Onlinekunden auch dauerhaft stärker Richtung online ausrichtet. Unsere Studie zeigt: Sind Kundinnen und Kunden einmal zufrieden mit dem Einkauf im Netz, wird sich das Einkaufsverhalten auch zukünftig mehr online bewegen“, kommentiert Achim Himmelreich, Global Head of Consumer Engagement, Consumer Products & Retail bei Capgemini.

Wie auch der E-Commerce Länderbericht „Germany 2020“ der digitalen Plattform RetailX in Partnerschaft mit dem US-Software-Unternehmen Tealium herausfand, nennen deutsche Verbraucher - darunter auch Online-Neulinge - als Vorteile des Einkaufs im Internet die Lieferung direkt nach Hause (75 Prozent), die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten (63 Prozent) sowie die große Produktauswahl (59 Prozent). Corona-spezifische Vorteile wie eine geringe Ansteckungsgefahr (54 Prozent) und der bequemere, maskenfreie Einkauf (34 Prozent) wurden auch genannt, jedoch seltener.

Zufriedenheit mit Online-Erfahrung wird Verbraucher an den Kanal binden

Die branchenübergreifende hohe Zufriedenheit mit ihren Online-Einkäufen wird dazu führen, die gekauften Produkte und Produktkategorien auch weiterhin online zu kaufen. Dabei haben regionale und nachhaltige Produkte bei Verbrauchern an Relevanz gewonnen: So wollen 57 Prozent von ihnen mehr regional produzierte Produkte kaufen und 53 Prozent mehr auf Nachhaltigkeit achten. „Diese Trendbewegungen beim Einkaufsverhalten können insbesondere für stationäre Anbieter in Kombination mit Cross-Channel-Konzepten eine Chance sein“, rät die Studie.

„Cross-Channel-Konzepte in verschiedenen Ausrichtungen sind ein unumgänglicher Ansatz, wenn es um die Zukunftsperspektive des stationären Handels geht. Dass der Onlinekanal zielgruppenübergreifend immer wichtiger wird, liegt vor allem an der hohen Convenience. Das kann und muss der Handel vor Ort nutzen! So kann beispielsweise durch lokale Onlinemarktplätze oder Click-and-Collect-Lösungen bequemes Einkaufen mit Regionalität und Nachhaltigkeit verknüpft werden,“ prognostiziert Jens-Peter Gödde, Senior Projektmanager am IFH Köln.

Für die Studie wurden 500 Verbraucher aus Deutschland im Juni 2020 anhand einer repräsentativen Onlineumfrage zu ihrem Online-Einkaufsverhalten seit Beginn der Coronakrise befragt.

Foto: Horsepower 360; Grafik: “Retail of the Future”, IFH Köln & Capgemini

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