Studie: Kund:innen der nächsten Generation wollen KI, AR und Roboter
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Der globale Zahlungs- und Einkaufsdienst Klarna hat letzte Woche Daten veröffentlicht, aus denen hervorgeht, wie sich Einzelhändler:innen anpassen sollten, um in Zukunft Kundschaft zu gewinnen. Das bedeutet, dass sie in künstliche Intelligenz (KI), Augmented Reality (AR) und Roboter investieren müssten, die laut der Studie „wahrscheinlich die Laden- und Online-Landschaft dominieren werden“, insbesondere den Modehandel.
Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Umfrage, die Klarna in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Dynata im April 2023 in fünf Ländern - USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Schweden - durchgeführt hat und an der in jedem Land mindestens 1.000 Personen im Alter zwischen 18 und 77 Jahren teilnahmen.
„In der westlichen Welt werden etwa 80 Prozent aller Online-Käufe über eine Suche getätigt, während die restlichen 20 Prozent auf personalisierten Empfehlungen beruhen. Im Gegensatz dazu werden in China 80 Prozent der Online-Käufe durch personalisierte Empfehlungen getätigt. Diese Studie bestätigt, dass Konsument:innen in der westlichen Welt ein vergleichbares Einkaufserlebnis wünschen, das jetzt im Klarna App-Feed verfügbar ist, angetrieben durch KI und Daten aus der Kaufhistorie. Die nächste Generation von Verbraucher:innen wird ein hochgradig personalisiertes Einkaufserlebnis erwarten, bei dem die Produkte sie finden und nicht umgekehrt“, kommentierte David Sandström, Klarnas Marketingchef, in einer Pressemitteilung.
Obwohl keine länderspezifischen Daten verfügbar waren, sind die Ergebnisse der Umfrage ziemlich eindeutig, was die Veränderung der Einkaufsgewohnheiten durch Technologie in 18 Jahren, im Jahr 2041, betrifft. Dann wird Klarna 36 Jahre alt sein beziehungsweise die Verbraucher:innen der Generation Z 40 Jahre und zusammen mit den Millennials die dominierende Verbraucher:innengruppe ausmachen. Hier sind einige der Erwartungen, die die Befragten ganz oben auf ihre Wunschliste setzten:
Personalisierung
Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten wünschen sich, dass das Einkaufserlebnis in Zukunft stärker personalisiert wird, und mehr als ein Drittel (36 Prozent) ist sich sogar sicher, dass dies der Fall sein wird, sowohl im Geschäft als auch online.
Nie mehr Kleidung anprobieren
Verbraucher:innen scheinen es satt zu haben, Kleidung physisch anzuprobieren - auf eine Umkleidekabine zu warten, sich in deren Enge umziehen zu müssen, verschiedene Größen anzuprobieren, und Ähnliches. Fast die Hälfte (48 Prozent) möchte virtuelle Umkleidekabinen nutzen, 28 Prozent AR, und 23 Prozent würden sich auf KI verlassen. Etwa, um sich beraten zu lassen, welche Kleidung am besten zu ihrem Körpertyp und ihrem Modestil passt. Etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) glaubt jedoch auch, dass sie Kleidung auf die gleiche Weise wie heute anprobieren würde.
Roboter sind in
Wenn es um die modische Beratung geht, sind „gut erzogene Roboter-Modeberater:innen und virtuelle persönliche Einkaufsassistent:innen sehr gefragt“, so die Studie. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Befragten stehen der Idee offen gegenüber, dass ein Roboter im Geschäft auf sie zukommt, um Maße zu nehmen und Stilempfehlungen zu geben, wobei weitere 18 Prozent dies in Betracht ziehen, je nachdem, wie der Roboter aussieht und sich verhält.
Darüber hinaus wünschen sich 34 Prozent der Befragten den Zugang zu virtuellen ‘Personal Shoppern’, die ihnen beim Online-Einkauf Empfehlungen auf der Grundlage ihres Modestils und Geschmacks geben können.
AR zur Rettung des Ladenerlebnisses
Augmented Reality wird das künftige Einkaufserlebnis im Laden aufwerten - das erwartet die große Mehrheit (81 Prozent) der Befragten, und mehr als ein Drittel (37 Prozent) ist sogar der Meinung, dass sie irgendwann zum Standard in Einzelhandelsgeschäften werden wird.
„Wir leben in Zeiten großer Transformation und digitaler Beschleunigung in allen Bereichen der Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht dabei bekanntlich die künstliche Intelligenz und die Vor- und Nachteile, die diese Technologie nicht nur für Unternehmen und Organisationen, sondern auch für die Endverbraucher:innen mit sich bringen wird. Das gilt auch für die Zukunft des E-Commerce, die unserer Meinung nach stark von neuen Technologien beeinflusst werden wird, nicht nur von KI, sondern auch von virtueller und erweiterter Realität und vor allem von IoT (Internet of Things)“, bestätigt Bhupendar Singh, Leiter D2C und Corporate Marketing bei Samsung.
Real-Life-Shopping wird bleiben
Es ist wichtig zu wissen, dass die virtuelle Realität das reale Einkaufserlebnis nicht ersetzen wird. Weniger als die Hälfte (43 Prozent) der Befragten der Generation Z glaubt, dass Virtual-Reality-Shopping das reale Einkaufserlebnis innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte übertreffen wird.
Bargeld ist out
Fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Gen Z'ers und Millennials stimmen der Vorhersage zu, dass die Mehrheit der physischen Geschäfte in 18 Jahren komplett bargeldlos sein wird, und fast ein Drittel (31 Prozent) von ihnen glaubt, dass dieser Wandel bereits in fünf Jahren stattfinden wird.
Kreislaufwirtschaft wird vorausgesetzt
Neben den technologischen Fortschritten stehen auch die Zukunft des Planeten und das Wachstum der Kreislaufwirtschaft im Mittelpunkt des Interesses der Verbraucher:innen. „Die jüngeren Generationen sind sich auch einig, dass die Kreislaufwirtschaft einen größeren Anteil am gesamten Einkaufsverhalten einnehmen sollte und dass die Mode in Zukunft nachhaltiger werden muss“, heißt es in der Studie.
Während 52 Prozent der Befragten sich für eine nachhaltigere Mode in der Zukunft aussprechen, wünschen sich 57 Prozent, dass die Kreislaufwirtschaft einen größeren Anteil an der gesamten Einkaufsbranche einnehmen werde und etwa ein Drittel glaubt, dass sie häufiger gebrauchte Artikel verkaufen (26 Prozent) und kaufen (37 Prozent) werden.
KI-Vorhersagen
Zu guter Letzt ließ Klarna die gleiche Verbraucherumfrage von ChatGPT, dem von OpenAI entwickelten KI-Chatbot, beantworten. Hier sind die Ergebnisse:
- In zehn Jahren wird die Mehrheit der Geschäfte bargeldlos sein.
- AR wird in Zukunft das Einkaufserlebnis in physischen Geschäften verbessern.
- Bis 2041 wird das VR-Shopping dem Einkaufen in realen Geschäften vorgezogen werden.
- Die Auslieferung von Online-Einkäufen wird bis zum Jahr 2041 vollständig automatisiert sein, und zwar mit Hilfe von Drohnen und Robotern.
- Roboter und künstliche Intelligenz werden das menschliche Personal in Geschäften nicht ersetzen.
„Einzelhandel und Einkaufstrends haben sich in den letzten zehn Jahren erheblich weiterentwickelt, und es ist klar, dass weitere Veränderungen bevorstehen. Technologien wie Augmented Reality haben das Potenzial, schlecht gehende physische Läden umzugestalten und das Einkaufserlebnis für die Kundschft neu zu gestalten. Die jüngsten Untersuchungen von Klarna zeigen, dass Verbraucher:innen mehr Komfort und ein persönlicheres Einkaufserlebnis wünschen - und nahtlose Technologie muss dabei im Mittelpunkt stehen“, fasst Kate Hardcastle, britische Expertin für Verbraucherforschung, zusammen.