Studie: Einzelhandel setzt immer stärker auf Gastronomie
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Der Einzelhandel in Deutschland setzt immer stärker auf gastronomische Angebote, um Kunden trotz der Internetkonkurrenz in die Läden zu locken. Mit einigem Erfolg: Insgesamt belaufen sich die Umsätze der Händler mit Gastronomieangeboten bereits auf über neun Milliarden Euro jährlich, wie eine am Montag veröffentlichte Studie des Handelsforschungsinstituts EHI ergab. «Es ist ein Markt, der wächst», sagte Geschäftsführer Michael Gerling.
Insgesamt bieten demnach bereits 33 000 Supermärkte, Baumärkte, Textilhändler, Möbelgeschäfte und Buchhandlungen neben ihrem klassischen Angebot auch Essbares und Getränke zum Sofortverzehr. Zur Handelsgastronomie zählt die Studie dabei nicht nur Cafés und Restaurants in den Läden der Händler, sondern auch verzehrfertig zubereitete Speisen zum Mitnehmen.
«Handelsgastronomie findet branchen- und flächenübergreifend statt und es wird einiges ausprobiert», beschreibt EHI-Experte Olaf Hohmann die Entwicklung. Ziel der Händler sei es, die Kundenfrequenz und die Verweildauer der Verbraucher in Geschäften zu erhöhen.
Mehr als die Hälfte der Gastronomieumsätze - insgesamt rund 5,2 Milliarden Euro - entfallen auf den Lebensmittelhandel. Eine große Rolle spielt dabei der Studie zufolge die «Vorkassenzone» etwa in Supermärkten, wo oft Bäcker und Imbisse um Kunden werben.
Den zweiten Platz im Ranking nehmen mit zwei Milliarden Euro Gastronomieumsatz die bundesweit 480 Shopping-Center ein. Auf Rang drei folgen rund 5 000 Tankstellen mit einer Milliarde Euro Erlös.
Aber auch in rund 500 Möbelhäusern, 150 Warenhäusern, Baumärkten, Modeläden und Buchhandlungen würden Millionen mit Gastronomie umgesetzt. Beflügelt werde die Offensive der Händler von der allgemein zunehmenden Bedeutung des Verzehrs außer Haus, so das EHI. (dpa)