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Sneakers sind die risikoreichste Produktgruppe für den Online-Handel

Von Vivian Hendriksz

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Einzelhandel

London - Es ist kaum zu leugnen, dass 2016 das Jahr des Sneakers war. Im vergangenen Jahr gaben Frauen in Großbritannien mehr Geld denn je für die coolen Treter aus und zum ersten Mal überholte der Verkauf von Sneakern laut dem Retailanalysten Mintel den von High Heels. Von der Front Row der London Fashion Week über die Vogue-Redaktion bis hin zur schicksten Cocktail Bar New Yorks: Sneakers stehen hoch im Kurs.

Weil der globale Sportschuhmarkt in diesem Jahr auf einen Wert von 83,2 Milliarden Dollar anwachsen soll, füllen Einzelhändler auf der ganzen Welt ihre Lager mit den neuesten It-Sneakern. Doch auch wenn die Prognose für führende Sneakermarken wie Nike, adidas und Under Armour rosig aussieht, so gibt es doch auch eine spezielle Herausforderung für dieses Segment: Fälschungen. Sneaker gelten, laut eines Berichts von Riskified, einem Fraud Solutions Provider, mit einer 300 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit für Betrugsversuche als bei jedem anderen Produkt, als besonders riskante Anlage für Online-Händler.

Sneaker sind das Produkt mit der höchsten Betrugswahrscheinlichkeit im gesamten Online-Modehandel

Tatsächlich tragen Sneakers also ein 3-mal höheres Betrugsrisiko im Vergleich zu anderen Modeartikeln, weil der Resale-Markt für Sneaker sich in der letzten Dekade verzehnfacht hat. Dies, zusammen mit einem hohen Sammelwert, hat Sneaker zum begehrtesten Modeartikel für Internetbetrüger werden lassen. Auch wenn die meisten Online-Schuhhändler sich des hohen Risikos bewusst sind, versagen manche Präventionssysteme an der treffsicheren Erkennung von potenziellem Betrug. Automatisierte und regelbasierte Systeme verwehren generell den Versand in bestimmte Länder oder an bestimmte Unterlieferanten, sodass auch die fälschlich abgelehnten Bestellungen in die Höhe schnellen. Während der Sneaker-Hype weltweit weiter ansteigt, sind mehr und mehr ‚Sneakerheads’ bereit, enorme Lieferkosten in Kauf zu nehmen, um das begehrte Paar Sneaker zu bekommen. Ein automatisiertes System kann deshalb dazu beitragen, durch diesen Generalverdacht echte Käufer vom Kauf abzuhalten.

Andererseits kann ein nicht-optimiertes Regelsystem dazu führen, dass der Retailer zu viel Zeit mit der manuellen Überprüfung der Bestellungen und der Identität der Käufer verbringt. Dies wiederum kann beim Kunden zu einem unerfreulichen Online-Shopping-Erlebnis führen und zieht eine erhöhte Absprungrate nach sich. Betrügerische Bestellungen können zwar kostspielige Rückbuchungen und Verluste verursachen, die schließlich den Umsatz des Online-Händlers aushöhlen, aber 4 von 5 Sneaker-Bestellungen sind noch immer ernst gemeint. Durchschnittlich können Schuh-Einzelhändler im Allgemeinen von einer 80-prozentigen Genehmigungsrate der Online-Bestellungen ausgehen, gibt Riskified an. Bei einer unter 80 Prozent liegenden Approval-Rate sei die Wahrscheinlichkeit größer, echte Kunden vor den Kopf zu stoßen.

Daher sollten Einzelhändler, die Betrug vorbeugen wollen, wissen, wie dieser aussieht. Wir geben Ihnen die besten Tipps für Sneaker-Händler an die Hand, die Sie bei der Suche nach Betrügern im Auge behalten sollten.

#1 Betrüger suchen sich nicht unbedingt die Luxusmodelle aus

Obwohl die meisten Händler denken, dass Betrüger dazu neigen, sich die teuersten Luxussneaker auszusuchen, geht es in der Realität nicht immer um das Preisschild. Ein trendiges Paar Sneakers, wie Vans Old Skool oder adidas Superstar, wird auf dem Resale-Markt viel leichter zu verkaufen sein, weil es gefragt ist. So kann der Betrüger sie einfach zu Geld machen. Online-Händlern wird deshalb empfohlen, darauf zu achten, wie gefragt eine Marke aktuell ist, anstatt zu sehr auf den Preis zu achten.

# 2 Mehr Artikel im Warenkorb ist nicht immer eine gute Sache

Je höher die Anzahl der Sneaker in einer Online-Bestellung, desto höher das Betrugsrisiko, so Riskified. Eine Bestellung von sechs oder mehr Paar Sneakers trägt das 3,5 –fache Risiko, ein Betrugsfall zu sein, wie die eines einzelnen Paars Turnschuhe. Betrüger, die die Sneaker weiterverkaufen wollen, achten in der Regel nicht darauf, wie viel sie ausgeben, wie sie nicht Ihr eigenes Geld ausgeben. Stattdessen wollen sie so viele Paare wie möglich einkaufen. Dies ist besonders interessant, da es der allgemeinen Faustregel, widerspricht, dass Einzelstückeinkäufe ein höheres Betrugsrisiko hätten.

#3 Herrensneaker stehen höher im Kurs

Bei einer Bestellung von Herrenschuhen liegt das Betrugsrisiko um 55 Prozent höher als bei einer von Frauensneakern. Darüber hinaus sind Bestellungen von Herrensneakern auch mit einer 8 Prozent größeren Wahrscheinlichkeit betrügerisch als jene von Frauensneakern. Dieser Zusammenhang liegt im viel größeren Resale-Markt für Herrenschuhe begründet. Für Betrüger lohnt sich der Verkauf von Herrenschuhen schlicht mehr als der von Damenschuhen.

# 4 Betrüger scheuen sich vor der Abholung im Laden

Immer mehr Händler bieten ihren Kunden die Möglichkeit, ihre Online-Bestellung im Laden abzuholen. So zeigen die Daten, dass die Auswahl eines In-Store-Pick-up mit großer Wahrscheinlichkeit bedeutet, dass es sich um einen echten Kunden handelt. In-Store-Abholungen tragen nur ein Drittel des Risikos im Vergleich zu regelmäßigen Online-Bestellungen.

Bild zum Film: Pexels.com

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