Nachholeffekte und höhere Preise treiben Umsatz im Großhandel an
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Der Großhandel in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr mit einem Rekordumsatz aus der Corona-Krise gearbeitet. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete. Preisbereinigt wären es 2,5 Prozent gewesen. Gründe für den Rekordkurs waren zu Jahresbeginn Nachholeffekte im Vergleich zur Lockdown-Zeit im Jahr 2020 sowie die deutlichen Preissteigerungen auf der Großhandelsebene im weiteren Jahresverlauf.
„Der Großhandel blickt wieder nach vorn", sagte Dirk Jandura, Präsident des Branchenverbandes BGA. Die Wirtschaft sei allerdings noch nicht über den Berg. Unter anderem belasteten Engpässe bei Versorgung, Logistik und bei Fachkräften sowie hohe Energiekosten die Unternehmen. Hinzu kämen geopolitische Risiken, insbesondere der Ukraine-Konflikt.
Der BGA geht davon aus, dass der Preisdruck im Großhandel durch die steigenden Einkaufspreise in der zweiten Jahreshälfte nachlässt. Im vergangenen Jahr stiegen die Großhandelspreise so stark wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Eine höhere Steigerung als die im Jahresdurchschnitt errechneten 9,8 Prozent gab es nach Angaben des Bundesamtes binnen Jahresfrist zuletzt 1974 während der ersten Ölkrise mit plus 12,9 Prozent.
Vor allem die große Nachfrage nach Rohstoffen und Vorprodukten angesichts der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise heizte die Preise an. So verteuerten sich Mineralölerzeugnisse (32 Prozent) sowie Erze und Metalle (44,3 Prozent) nach jüngsten Angaben der Wiesbadener Behörde kräftig. (dpa)