Mode und Möbel unter einem Dach: das bietet Falkenberg in München
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Der Münchner Concept Store Falkenberg bietet an seinem Standort in der Franz-Joseph-Straße ein Sortiment aus Mode, Möbeln und Wohnaccessoires an, die von Sabine Falkenberg und ihrem Team kuratiert wird. Das Besondere an dem Laden ist die angrenzende Altbauwohnung, die als Showroom genutzt wird, um Konzepte für Interior Design zu präsentieren. Die Inhaberin erklärt im Interview, was sich hinter diesem Konzept verbirgt, welche Rolle Trends dabei spielen und wieso sie Mode aktuell nicht in ihrem Onlineshop anbietet.
Falkenberg bringt Möbel und Mode in einem Store zusammen.
Die einzigartige Idee – vor bereits zwölf Jahren – war die Schaffung eines integrativen Department Stores, der von Anfang an Mode- und Möbelkollektionen auf einem nie dagewesenen Niveau vereint.
Kund:innen finden Möbel- und Leuchten – die bis dato ausschließlich im klassischen Möbelhandel verkauft wurden – wie von Cassina, Louis Poulsen und Thonet bei uns. Daneben präsentieren wir hochwertige und gleichzeitig tragbare Mode unter anderem von Paul Smith, Marni, Plan C, Johnstons of Elgin und Odeeh. Möbel und Mode stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander. Ergänzt wird das Sortiment von Nischenprodukten und aufregenden Newcomer:innen. Manche Kollektionen führen wir für Süddeutschland auch exklusiv, wie die Möbel des dänischen Designers Finn Juhl.
Dafür setzen Sie auf ein Konzept bestehend aus Store und ‘Apartment’-Showroom…
Der ‘Apartment-Ansatz’ ist dafür die ideale Form. Er konnte dadurch verwirklicht werden, dass ein klassischer Store unmittelbar mit einer wunderbaren Jugendstil-Altbauwohnung verbunden wurde. Es ist jedes Mal ein ‘Oh und Ah’-Erlebnis für die Kund:innen, da man es vom Laden aus betrachtet nicht erwartet. Hier präsentiere ich neue Kollektionen und schwelge in Stoff- und Textil-Entwürfen. Wir arbeiten mit Galerien zusammen, deren Kunst ich für meine Räumlichkeiten aussuchen und präsentieren darf.
Mit welchen Intentionen kommen Ihre Kund:innen in den Store? Suchen diese nach einem Wohnaccessoire und nehmen dann den passenden Cardigan zum Sofakissen mit?
Unsere Kund:innen schätzen unsere Art der Schatzsuche. Es gilt, aus dem großen und vielfältigen Angebot der Herstellenden und Kollektionen herauszufiltern, was selten zu finden ist und sich dabei harmonisch zu einem großen Ganzen fügt. Es gibt abseits des Design-Mainstreams so viel zu entdecken.
Diese Schönheiten, die Nachhaltigkeit, Tradition und Handwerkskunst als gemeinsamen Nenner haben, gilt es einen Rahmen zu bieten, sie zu kuratieren, so dass Kund:innen selbst diese Lust am Entdecken entwickeln und sich vom haptischen und optischen Erlebnis begeistern lassen. Es geht dabei tatsächlich um eine Art ‘Slow Shopping’.
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Kleidungsstücke aus?
Ich mag Kleidungsstücke, die – sei es ein Kleid, ein Rock, eine Jacke oder ein Schal – nach dem Atelier-Prinzip gefertigt werden. Die verwendeten Stoffe werden dabei von den besten Weber:innen und Seidendrucker:innen verarbeitet, die Fertigung erfolgt ausschließlich in europäischen Ateliers, Manufakturen und Meister:innen-Betrieben. Das Resultat dieses konsequent umgesetzten Wunsches nach ‘Anti-Industrialität‘ ist Mode, die nicht nur den höchsten Ansprüchen an Optik, sondern auch an Handwerklichkeit genügt. Produkte zu präsentieren, die nicht nur für eine Saison, sondern über viele Jahre hinweg Freude machen und dabei den eigenen persönlichen Stil perfekt ergänzen, tragbar aber mit einem gewissen ‘je ne sais quoi’ sind, ist das Ziel.
Achten Sie dabei auf das Zusammenspiel mit Wohnaccessoires im Store?
Das Styling, die Dinge immer wieder neu zu arrangieren und zu platzieren, macht mir großen Spaß. Der Store hat drei wunderschöne große Schaufenster, das bietet sich dafür einfach wunderbar an.
Spielen Trends dabei auch eine Rolle?
Trends spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle, sie können Inspiration sein, in erster Linie folgen wir unserem eigenen Gespür.
In Ihrem Onlineshop gibt es keine Mode, wieso?
Mode macht Spaß – umso mehr, wenn man Kund:innen die Möglichkeit bietet, Textilien mit allen Sinnen zu erleben, das Tragegefühl eines Kleidungsstücks auf sich wirken zu lassen und ein Schatzstück zu finden, das einen über viele Jahre hinweg begleitet. Mode bieten wir deshalb bis dato offline an.
Unser Online-Shop ist unter sorgfältiger Abwägung verschiedener Kriterien in stetigem Aufbau. Wohnaccessoires und Düfte sind bereits integriert.
Die Feiertage stehen vor der Tür. Welche Stücke dürfen bei Mode- und Design-Begeisterten nicht auf der Wunschliste fehlen?
Der Radiofonografo von Brionvega, die Trunk Bag von Marni, der Liegende Hirsch von Nymphenburg, der Pelican Chair von Finn Juhl und die Tischleuchte PH 2/1 aus der Pale Rose Edition von Louis Poulsen.
Doch auch im gehobeneren Preissegment macht sich mehr und mehr die schwierige gesamtwirtschaftliche Situation bemerkbar. Wie sind Ihre Erwartungen an das Feiertagsgeschäft?
Ich persönlich freue mich auf die festliche Vorweihnachtszeit. Den Liebsten eine Freude zu machen, die Tradition des mit Bedacht und Beglückung Schenkens vermitteln wir im Store. Das spiegelt unsere Beratung und Engagement beim Aussuchen der weihnachtlichen Überraschungen bis zum liebevollen Verpacken der Geschenke wider.
Die gesamtwirtschaftliche Situation bereitet mir weniger Sorgen als die geänderte Weltlage, die möglicherweise das Kaufverhalten der Kund:innen beeinträchtigt. Dies kann ich bis dato aber noch nicht bestätigen.
Das Interview wurde schriftlich geführt.