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Ladenmieten sinken in bayerischen Großstädten

Von Regina Henkel

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Einzelhandel

Die aktuelle Pandemie wirkt sich auf den Immobilienmarkt in Bayern aus: Eine aktuelle Studie diagnostiziert in den Innenstädten zunehmende Leerstände und in den Großstädten einen deutlichen Preisverfall bei Ladenmieten.

Das Marktforschungsinstitut des IVD Süd e.V. hat Anfang Dezember den Gewerbemarktbericht „Office/Retail und Investment/ Rendite“ Herbst 2020 vorgelegt. Das Ergebnis: Während im bayernweiten Durchschnitt die Mieten noch relativ konstant blieben, zeichnet sich in den Großstädten ein deutlicher Preisverfall ab – zum Teil im zweistelligen Prozentbereich. Auch am Top-Standort München schlossen bereits einige internationale Filialisten und alteingesessene Traditionsunternehmen. Etablierte Marken wie H&M oder Esprit haben bereits angekündigt, ihr Filialnetz auszudünnen. „Die großen Filialisten könnten künftig vermehrt auf wenige repräsentative Flagship-Stores in den Innenstädten setzen, die eigentlichen Verkaufsabschlüsse würden dann noch mehr ins Online-Geschäft wandern“, sagt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts.

Der Retail-Markt in der bayerischen Landeshauptstadt München ist durch ein konstant sehr hohes Mietpreisniveau gekennzeichnet. Seit Frühjahr 2020 kam es zu einem deutlichen Preisverfall. In sämtlichen Lagen, sowohl im Geschäfts- und Nebenkern als auch am Stadtrand, sanken die Mieten innerhalb nur eines halben Jahres zwischen 6,8 Prozent und 11,1 Prozent, so die Studie. Selbst in den besten Münchner Lagen komme es derzeit vermehrt zu Betriebsaufgaben, auch in der Gastronomie.

Im Durchschnitt der bayerischen Großstädte kam es ebenfalls zu deutlichen Mietpreisrückgängen - im Geschäftskern zwischen 2,1 Prozent und 4,9 Prozent. Ein deutliches Minus verzeichneten beispielsweise Augsburg und Nürnberg: Für kleinere Läden (bis 60 Quadratmeter) gingen die Mieten um 10,8 Prozent beziehungsweise 7,4 Prozent zurück, für größere Läden (bis 150 Quadratmeter) sank das Preisniveau um 12,1 Prozent beziehungsweise 2,9 Prozent. Zu marginalen Preissteigerungen für beide Ladengrößen kam es lediglich in Erlangen.

Im Gegensatz dazu steigen die Mieten für Büroflächen bayernweit weiter an. Spannend werde es 2021, so die Studie: Zahlreiche Mietverträge, die im Boom-Jahr 2010 mit einer Laufzeit von zehn Jahren abgeschlossen wurden und dann auslaufen, werden neu verhandelt.

Foto: Christian Beuschel / pixelio.de

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