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Kein Ende des Tarifkonflikts im Einzelhandel: Erste Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft

Von Regina Henkel

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Einzelhandel

Händler:innen müssen mit Streiks im Weihnachtsgeschäft rechnen. Bild: FashionUnited

Während hunderte Beschäftigte des Einzelhandels in Berlin und Brandenburg gerade in einen viertägigen Warnstreik getreten sind und damit den seit Monaten schwelenden Tarifkonflikt auch in das wichtige Weihnachtsgeschäft tragen, bedauert der Handelsverband Deutschland (HDE) die nach wie vor ungelöste Situation. Verdi sei „nicht zu konstruktiven Verhandlungen bereit“, heißt es in einer Mitteilung der Arbeitgeberseite. Die Gewerkschaft halte „trotz schwierigster wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für die Unternehmen an ihren Maximalforderungen fest“.

Eigentlich hätte am 5. Dezember in Hamburg ein wichtiger Verhandlungstermin zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebervertreter:innen stattfinden sollen, der eine Einigung noch vor dem Weihnachtsgeschäft hätte möglich machen können. Dieser wurde jedoch von Seiten der Gewerkschaft aus gesundheitlichen Gründen abgesagt.

Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde in allen Regionen bei einer Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. Außerdem will die Gewerkschaft einen Mindestlohn von 13,50 Euro pro Stunde durchsetzen.

Das bisherige Angebot der Arbeitgeber würde bei einer Laufzeit von 24 Monaten zu einer Erhöhung der Tarifentgelte um 10,24 Prozent führen. „Man muss sich vor Augen führen, was derzeit als Angebot auf dem Tisch liegt. Das ist historisch für die Branche“, so HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke. „Für uns ist völlig unverständlich, warum die Gewerkschaft hier noch nicht zugestimmt hat. Denn die Inflation ist derzeit wieder stark rückläufig, nach Weihnachten verhandeln wir als Arbeitgeber unter ganz anderen wirtschaftlichen Vorzeichen.“

Schwerpunkt der neuen Streiks in Berlin und Brandenburg seien derzeit vor allem Edeka, Rewe und Kaufland, teilte Verdi am Donnerstag mit. Aber auch andere Unternehmen wie Modehäuser und Elektronikmärkte könnten von den Arbeitsniederlegungen betroffen sein. Auch Lager sollen bestreikt werden.

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