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KaDeWe steht massiver Umbau bevor

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Das Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe) gehört zu den großen europäischen Traditionshäusern wie die Galleries Lafayette in Paris, Selfridges in London und laRinascente in MaiIand. Als solche sind sie nicht nur historisch bedeutsam als Säulen des frühen modernen Einzelhandels, sondern auch als kulturelle Treffpunkt von Menschen, Handwerkskunst und Dienstleistungen. Jetzt soll das 1907 eröffnete KaDeWe von Rem Koolhaas und dessen Architekturbüro OMA komplett umgebaut werden. Schon Anfang April geht es los.

"Wir sind sehr stolz, Rem Koolhaas als Architekt gewonnen zu haben", kommentierte André Maeder, Geschäftsführer der KaDeWe Group, am Montagabend bei der Vorstellung der Umbaupläne im KaDeWe. Unter dem Motto "4 in 1" soll das Gebäude in vier Quadranten aufgeteilt werden, die sich jeweils an eine bestimmte Zielgruppe richten - klassisch, experimentell, jung, allgemein, etc. und so vier Kaufhäuser unter einem Dach bieten.

Neues KaDeWe wird vier Kaufhäuser in einem

Durch die Vierteilung soll das 60.000 Quadratmeter große Kaufhaus leichter zu navigieren sein, denn derzeit verlaufen sich auch langjährige Kunden und der Platz kann nicht optimal für die Produktpräsentation genutzt werden. Jeder Bereich wird seinen eigenen Eingang und Rolltreppen haben, die Käufer in die verschiedenen Stockwerke bringen, von denen jedes seinen eigenen Charakter hat. Außerdem soll der Bogen vom Haupteingang verschwinden und die Schaufenster als wahre Aushängeschilder des Kaufhauses wieder größer werden.

Das derzeit überwölbte Dachrestaurant soll einem Veranstaltungskomplex mit einem riesigen Glasdach und einem großen Atrium weichen, das auch für Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden kann. Zudem sollen die geplante Bar und das neue Restaurant auch außerhalb der KaDeWe-Öffnungszeiten zugänglich sein. "Mit einem spektakulären Blick über die Stadt", versprach Einzelhandelsveteran und Sanierer des KaDeWe Vittorio Radice, der auch Verwaltungsrat der italienischen Kaufhauskette La Rinascente ist, die erst kürzlich einen Mehrheitsanteil an der KaDeWe Group übernahm.

OMA-Partner Ippolito Pestellini Laparelli, der als Spezialist für Umbauten, Design und Szenographie gilt, ist zusammen mit Projektarchitekt Alex de Jong für die Planung verantwortlich. Insgesamt drei Jahre soll die Umwandlung dauern und zwischen 300 und 400 Millionen Euro kosten. Die rund 20 Millionen Besucher, die das KaDeWe jedes Jahr anzieht, müssen in der Zeit aber nicht auf ihr Lieblingskaufhaus verzichten, denn der Umbau soll bei laufendem Betrieb stattfinden.

Fotos: OMA

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