IFH-Studie: Erhoffter Run auf Geschäfte nach Lockdown bleibt aus
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Foto: Yann Schreiber/AFP
Seit einigen Wochen ist der stationäre Einzelhandel in Deutschland wieder geöffnet, aber auch nach dem zweiten Lockdown werden Geschäfte noch eher verhalten besucht. Dies fand der neue “Corona Consumer Check” des Marktforschungsinstituts IFH Köln heraus. Als Gründe stellten sich die teilweise unzulänglichen Abstandsregeln und Sicherheitsmaßnahmen im stationären Einzelhandel und eine Gewöhnung ans Onlineshopping heraus.
Auch wenn knapp die Hälfte der Befragten Lust hast, wieder im Laden einzukaufen und eine Mehrheit von 60 Prozent mit den Hygienekonzepten im stationären Handel zufrieden sind, sinkt die Tendenz, dies auch zu tun. Denn 21 Prozent der Befragten sind eher ängstlich und fühlen sich beim stationären Einkauf nicht sicher; 38 Prozent meiden Geschäfte gar aufgrund zu großer Menschenmassen in den Innenstädten. Die Angst vor einer Infektion ist daher aktuell immer noch die große Besucherbarriere.
Geschäfte werden seltener besucht
Dies bestätigt auch der direkte Vergleich der Besuche des stationären Handels im Laufe der Pandemie: Zwar nehmen die täglichen oder zweitäglichen Besuche leicht zu; mehrmalige wöchentliche Besuche gehen dagegen im Vergleich zum November des letzten Jahres um neun Prozentpunkte zurück. Auch steigt die Zahl derer, die stationäre Läden seltener oder gar nicht aufsuchen stetig.
Onlineshopping gerade bei Jüngeren beliebt
Jüngere Konsumentinnen und Konsumenten zwischen 18 und 29 Jahren verstärken diese Tendenz: Laut der Befragung wollen 47 Prozent von ihnen auch zukünftig weniger stationär einkaufen als vor der Pandemie. Im Gesamtdurchschnitt der Bevölkerung ist der bewusste Wechsel vom stationären Einkauf hin zum Onlinekanal mit 33 Prozent noch etwas weniger stark ausgeprägt. Ebenfalls gut ein Drittel (34 Prozent) sind sich noch unschlüssig und ein weiteres Drittel (34 Prozent) gibt an, dass die Pandemie sein Onlineeinkaufsverhalten nicht nachhaltig ändern wird.
Für den vorliegenden „Corona Consumer Check“ wurden 500 Konsumentinnen und Konsumenten Mitte Juli 2021 in einer repräsentativen Onlinebefragung zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. 2020 führte das IFH KÖLN sieben Befragungen zwischen März und Dezember durch. 2021 fand die erste Befragung Ende Januar statt und eine zweite Mitte März, was die vorliegende Befragung zum zehnten Corona Consumer Check macht.