Highsnobiety stellt Einzelhandel ein
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Die zum Berliner Onlinehändler Zalando gehörende Plattform stoppt ihre Commerce-Sparte zum Jahresende, teilte Highsnobiety am Dienstag mit. Demnach wolle man sich wieder mehr auf das Verlagswesen – den Bereich, der Highsnobiety zu einem der bekanntesten Adressen für Sneaker und Streetwear gemacht hat – sowie das Kulturagentur-Geschäft konzentrieren. Zu diesem Schritt kommt es, während Highsnobiety sein 20-jähriges Bestehen feiert.
Die Umstrukturierung betrifft auch die Belegschaft. Etwa 50 Stellen im Handel sowie in “angrenzenden Abteilungen” des Unternehmens sind davon betroffen. Highsnobiety arbeite während der Übergangsphase eng mit den betroffenen Mitarbeitenden zusammen und werde diese auch weiterhin bei dieser Veränderung unterstützen, so die Mitteilung.
Derweil wird auch das Flagship an der Berliner Prachtmeile Unter den Linden ein neues Konzept bekommen. Der Laden, der erst im März vergangenen Jahres seine Türen geöffnet hat, wird in Zukunft zum Raum für temporäre Pop-ups und Erlebnisse. Dazu gehören Highsnobiety-Produktaktivierungen und Kooperationen mit verschiedenen Marken.
Aus für Onlineshop
„Bei Highsnobiety ging es schon immer darum, unserer Community dabei zu helfen, zu verstehen, was neu und angesagt ist – und Marken dabei zu helfen, Glaubwürdigkeit bei dem Publikum zu erlangen, das am wichtigsten ist“, sagte Highsnobiety-Gründer David Fischer. „In den letzten fünf Jahren haben wir unsere Fähigkeit unter Beweis gestellt, kulturelle Momente zu schaffen, die weit über das herkömmliche Verlagswesen hinaus Resonanz finden. Wenn wir in die Zukunft blicken, gehört unsere Energie genau dorthin.“
Highsnobiety startete 2019 in den Onlinehandel, um die redaktionellen Teil auch mit einem kuratierten Angebot an Mode- und Lifestyle-Produkten zu ergänzen. Dazu gehörten auch verschiedene eigene Kollektionen sowie Kollaborationen mit namhaften Marken. Dennoch habe das Unternehmen nun festgestellt, dass sein „größter langfristiger Einfluss in der Gestaltung der Kultur liegt und nicht im Betrieb eines Einzelhandelsmodells durch Dritte”, so die Mitteilung.
Dies scheint sich auch im Geschäft des Unternehmens abzuzeichnen. Das Publishing- und Agenturgeschäft soll aktuell den Großteil bei Highsnobiety ausmachen. Die schwierige Marktsituation und schwache Konsumstimmung werden wahrscheinlich auch dazu beitragen.