• Home
  • Nachrichten
  • Einzelhandel
  • HDE sieht stagnierendes Konsumklima im Mai: Neue Bundesregierung muss „Unsicherheit adressieren“

HDE sieht stagnierendes Konsumklima im Mai: Neue Bundesregierung muss „Unsicherheit adressieren“

Von Jan Schroder

Wird geladen...

Scroll down to read more
Einzelhandel
Passantin in einer Einkaufsstraße Bild: Aygin Kolaei für FashionUnited

Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet angesichts der zahlreichen innen- und geopolitischen Unwägbarkeiten nicht damit, dass sich die Kauflaune der hiesigen Verbraucher:innen in absehbarer Zeit wesentlich verbessern wird. „Anzeichen für eine baldige und spürbare Erholung des privaten Konsums“ gebe es „nach wie vor nicht“, erklärte die Branchenorganisation am Montag unter Berufung auf das aktuelle HDE-Konsumbarometer für den Mai.

Der monatlich ermittelte Index, der auf der Befragung von 1.600 Personen zu konsumrelevanten Themen beruht, blieb im Vergleich zum Vormonat April nahezu unverändert. „Somit haben die internationalen handelspolitischen Entwicklungen zunächst zwar keinen zusätzlichen negativen Effekt auf die Verbraucherstimmung, gleichzeitig lösen die im Koalitionsvertrag skizzierten Vorhaben der neuen Bundesregierung aber auch keinen spürbaren Optimismus aus“, erläuterte der HDE in einer Mitteilung.

Das HDE-Konsumbarometer steigt nur minimal

Die anhaltenden Turbulenzen, die das zuletzt „erratische Verhalten“ der US-Regierung bezüglich der internationalen Zollpolitik ausgelöst hat, sowie verhaltene Prognosen für die deutsche Wirtschaft belasteten die Stimmung der Befragten zuletzt immerhin nicht allzu sehr. Die Erwartungen bezüglich der Gesamtkonjunktur lagen nur marginal unter dem Wert vom April, die Einschätzung der eigenen Einkommensentwicklung verbesserte sich sogar leicht. Insgesamt hätten die jüngsten Ereignisse damit bislang „nicht zu einem pessimistischeren Blick der Verbraucher auf die kommenden Monate“ geführt, resümierten die Studienverfasser:innen.

Angesichts der recht zuversichtlichen Einkommensaussichten erhöhte sich auch die Anschaffungsneigung geringfügig. Gleichzeitig stieg aber auch das Bestreben, Ersparnisse anzulegen. „Zusätzliches Einkommen soll also nicht vollständig in den Konsum fließen“, erklärten die Marktforscher:innen.

Obwohl das Konsumbarometer im Mai insgesamt minimal über dem Niveau des Vorjahresmonats lag, machte der HDE der Handelsbranche keine großen Hoffnungen. „Der jüngste Trend der sinkenden Konsumzurückhaltung setzt sich somit nicht fort, sondern schwächt sich etwas ab. Anzeichen für eine baldige und spürbare Erholung des privaten Konsums gibt es entsprechend nach wie vor nicht“, betonte der Verband.

Der Handelsverband nimmt die Politik in die Pflicht

Angesichts der aktuellen Stagnation appellierte der HDE an die Politik, für zusätzliche Impulse zu sorgen. „Dass die neue Bundesregierung mit ihren ersten Maßnahmen die Gesamtwirtschaft schnell ankurbeln wird, scheinen die Verbraucher noch nicht zu glauben. Um für Optimismus zu sorgen und die Konsumaktivität zu steigern, muss die neue Bundesregierung diese Unsicherheit adressieren“, erklärte die Branchenorganisation. „Es ist an der der Bundespolitik, schnell Wachstumsperspektiven zu schaffen, die Verbraucher optimistischer in die Zukunft blicken zu lassen und den privaten Konsum und damit die Gesamtwirtschaft positiv zu beeinflussen.“

Weiterlesen:

HDE
Konsumklima
Verbraucherstimmung