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GfK-Expertin: Online-Modehandel wird sich trotz Ladenöffnungen „auf ein deutlich höheres Niveau einpendeln“

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Das Marktforschungsinstitut GfK hat am Donnerstag einen Ausblick darauf gegeben, wie es mit dem Modehandel nach der schrittweisen Wiedereröffnung der Läden weitergehen könnte. Nach dem massiven Aufschwung des Onlinegeschäfts während des Lockdowns erwarten die Konsumexperten nun eine erneute Verschiebung der Kräfteverhältnisse.

„Das Online-Shopping dürfte sich nach den Öffnungen der Innenstädte und Einkaufszentren wieder verringern. Aktuell beobachten wir einen gewissen Nachholbedarf“, erläuterte Petra Dillemuth, die bei der GfK als Expertin im Bereich Fashion tätig ist, in einer Mitteilung. „In den vergangenen Wochen waren Click & Meet-Termine schnell ausgebucht und Verbraucher bereit, lange Schlangen vor Geschäften in Kauf zu nehmen. Allerdings ist auch zu erwarten, dass sich Online-Shopping auf ein deutlich höheres Niveau einpendeln wird als vor Corona.“

Durch die monatelange Einschränkung des stationären Handels habe der E-Commerce neue Zielgruppen erreicht, erklärte Dillemuth: „Auch Generationen, die Onlinekäufen eher skeptisch gegenüberstanden, haben in Zeiten geschlossener Geschäfte im Internet geshoppt“. Online- und Offline-Handel seien somit „durch die Pandemie noch enger verknüpft“ worden und nun „nicht mehr trennbar“, so Dillemuth. Für Modehändler sei deshalb „ein Omnichannel-Ansatz die beste Investition in die Zukunft“.

In den ersten vier Monaten des Jahres schrumpfte der Branchenumsatz um fast drei Milliarden Euro

Neben der neuen Balance der Vertriebswege sieht die GfK auch inhaltliche Trends. Diese hatten sich allerdings bereits vor der Pandemie abgezeichnet: „Nachhaltigkeit, Regionalität und Individualität“ seien in der Modebranche künftig besonders gefragt, erklärten die Marktforscher.

Die Einzelhändler können nun nur hoffen, dass die neuen Kaufanreize die Nachfrage gehörig ankurbeln: Bisher verlief das Geschäftsjahr jedenfalls enttäuschend. Nach Erkenntnissen der GfK habe „nur knapp die Hälfte der Deutschen in den ersten vier Monaten überhaupt Fashionartikel gekauft“. Das Umsatzvolumen sei in diesem Zeitraum insgesamt „um fast drei Milliarden Euro auf 8,2 Milliarden Euro zurückgegangen“. Dass die Online-Erlöse im ersten Quartal um 41 Prozent zulegten, war da nur ein schwacher Trost, zumal die Branche bereits im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang um zwanzig Prozent hinnehmen musste.

Foto: FashionUnited
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