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GfK: EU-Einzelhandel schließt 2022 mit deutlichem Umsatzplus ab

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Passant:innen in einer Einkaufsstraße Bild: FashionUnited

Trotz allgegenwärtiger Krisen und Unsicherheiten ist der Einzelhandelsumsatz in den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) im vergangenen Jahr kräftig gewachsen. Das geht aus einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK hervor, deren Ergebnisse am vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurden. Ursächlich für das deutliche Plus waren allerdings die hohen Preissteigerungen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Nach Angaben der GfK erreichte der gesamte Einzelhandelsumsatz in den EU-Ländern im Jahr 2022 eine Höhe von rund 2,83 Billionen Euro und übertraf das Niveau des Vorjahres damit um 6,5 Prozent. Gleichzeitig stieg die Inflationsrate in der EU aber auf den neuen Rekordwert von 9,2 Prozent.

Regional betrachtet entwickelten sich die Einzelhandelsumsätze höchst unterschiedlich: Besonders dynamisch wuchsen sie in den osteuropäischen Ländern. Das größte nominale Plus verzeichnete die Slowakei mit 23,2 Prozent, Bulgarien erzielte eine Steigerung um 19,4 Prozent, Lettland um 17,9 Prozent und Polen um 17,5 Prozent. Überdurchschnittliche Zuwächse gab es zudem in Frankreich (+7,8 Prozent), Spanien (+9,6 Prozent) und Portugal (+13,7 Prozent).

Schwache Kauflaune bremst die Nachfrage in Deutschland und Skandinavien

Aufgrund der im Laufe des Jahres zunehmenden Kaufzurückhaltung entwickelten sich die Einzelhandelserlöse in Deutschland (+1,0 Prozent) und den skandinavischen Ländern deutlich verhaltener. In Dänemark (+0,5 Prozent) und Norwegen (+0,3 Prozent) übertrafen sie das Niveau von 2021 nur knapp, in Schweden waren sie sogar leicht rückläufig (-0,7 Prozent).

Studienleiter Philipp Willroth fasste die Erkenntnisse der Untersuchung zusammen: „Zuerst die Corona-Pandemie, dann der Angriffskrieg auf die Ukraine – der europäische Einzelhandel erlebt eine Krise nach der anderen“, erklärte er in einer Mitteilung. „Trotzdem verzeichnete der Einzelhandel 2022 ein deutliches Umsatzplus. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Verbraucherpreise, allen voran bei Lebensmitteln und im FMCG-Bereich generell, zurückzuführen. Die Menschen in Europa sind aufgrund der hohen Inflation und dem Krieg in der Ukraine sowie der damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen aber weiterhin verunsichert und gehen eher sparsam mit ihrem Geld um.“

Entwicklung der Einzelhandelsumsätze in ausgewählten europäischen Ländern im Jahr 2022 Infografik: GfK
Einzelhandelsumsatz
EU
GFK