Frankreich will keine Kassenzettel bei niedrigen Beträgen mehr
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Frankreich will den Kassenzettel für kleine Beträge abschaffen. Das Parlament verabschiedete am Donnerstag mit einem abschließenden Votum im Senat ein Gesetz gegen Verschwendung. Das sieht auch vor, dass Kassenzettel für Beträge bis 30 Euro ab 2022 nicht mehr automatisch ausgedruckt werden sollen - es sei denn, die Kundin oder der Kunde wünscht dies. Das Ganze soll schrittweise eingeführt werden - ab September 2020 soll die Regelung für Beträge bis 10 Euro gelten, ab Januar 2021 dann bis 20 Euro.
In Deutschland hatte es zuletzt eine große Debatte über die Bonpflicht gegeben. Denn seit Jahresbeginn müssen Händler mit elektronischen Kassensystemen ihren Kunden bei jedem Kauf unaufgefordert einen Beleg aushändigen. So will der Gesetzgeber Steuerbetrug verhindern. Frankreich fürchtet dies nun offenbar weniger und orientiert sich eher an seinen englischen oder dänischen Nachbarn, heißt es nun bei den Abgeordneten.
«In Frankreich werden jedes Jahr mehrere zig Milliarden einfacher Kaufnachweise, die keine Rechnung darstellen, herausgeben», schreiben sie. In einem Supermarkt würden jährlich 10 600 Rollen Papier verbraucht. Das entspreche in etwa der Entfernung zwischen Paris und Montpellier. «Diese von den Kunden oft unerwünschten Belege haben oft eine Lebensdauer von weniger als einigen Sekunden, da sie vom Händler selbst weggeworfen werden.»
Das Gesetz in Frankreich sieht noch zahlreiche weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Abfällen vor. So sollen Elektroprodukte Informationen darüber enthalten, wie leicht sie zu reparieren sind und wie lange Ersatzteile zu bekommen sind. Supermärkte und Onlineplattformen dürfen ihre unverkauften Hygiene- und Textilprodukte ab 2022 nicht mehr einfach vernichten. Bis 2040 will Frankreich den Verkauf von Einwegverpackungen aus Kunststoff komplett beenden. (dpa)