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Fast 15 Prozent mehr Umsatz: Deutscher Onlinehandel profitiert von Corona-Krise

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Der E-Commerce in Deutschland ist wie erwartet auch im Jahr 2020 kräftig gewachsen. Die Bruttoerlöse mit Waren im Onlinehandel seien gegenüber dem Vorjahr um 14,6 Prozent auf 83,3 Milliarden Euro gestiegen, erklärte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (Bevh) am Dienstag unter Berufung auf eine Verbraucherstudie. „Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung des Handels hin zum E-Commerce deutlich beschleunigt, und unsere Branche hat ihr Leistungsversprechen erfüllt“, hob Bevh-Präsident Gero Furchheim hervor.

Zum kräftigen Wachstum trug der Onlinehandel mit Bekleidung bei: Sein Bruttoumsatz wuchs um 14,6 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. Die Erlöse mit Schuhen stiegen hingegen lediglich um 8,8 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Das größte Plus aller Produktgruppen erzielte nach Angaben des Bevh der Warencluster „täglicher Bedarf“, der unter anderem Lebensmittel und Drogerieartikel umfasst. Hier wuchs der Bruttoumsatz um 40,9 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro.

2021 soll der Online-Umsatz mit Waren und Dienstleistung erstmals auf über 100 Milliarden Euro wachsen

Während die Online-Erlöse mit Waren kräftig wuchsen, brachen die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen ein: Mit 9,23 Milliarden Euro lagen sie um 52,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auch das lag an der Pandemie: Angesichts der geltenden Beschränkungen wurden beispielsweise deutlich weniger Konzertkarten, Flugtickets und Übernachtungen online gebucht.

Insgesamt belief sich der Online-Bruttoumsatz mit Waren und Dienstleistungen damit im vergangenen Jahr auf 92,5 Milliarden Euro. 2021 soll nun ein weitere Meilenstein erreicht werden: Der Bevh prognostiziert ein Wachstum auf über 100 Milliarden Euro. Dazu soll ein Plus im E-Commerce mit Waren um 12,5 Prozent den wesentlichen Anteil beitragen.

Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung des Onlinegeschäfts forderte Verbandspräsident Furchheim neue Denkansätze für die gesamte Handelsbranche: „Diese Entwicklung wird sich nicht mehr umkehren. Die gesellschaftliche und politische Debatte muss deshalb ihre Perspektive gründlich ändern: E-Commerce und seine Prozesse sind künftig die Basis, von der aus Kunden ihren Einkauf beginnen“, erklärte er. „Die Innenstädte und der Einzelhandel brauchen dieses digitale Fundament, um mit ihren stationären Angeboten den Kunden noch Mehrwerte zu bieten.“ Die Stadtentwicklung müsse „sich dieser Realität endlich stellen und diejenigen konsequent einbinden, die den neuen Handel gestalten“, so Furchheim.

Foto: Otto Group
BEVH
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