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Einzelhandel: Fachleute erklären, wie man Kund:innen zurück in die Läden bringt

Von Florence Julienne

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Einzelhandel
World Retail Congress Paris, April 2024 Bild: F. Julienne

Mit Brancheninsider:innen von Unternehmen wie der AWWG Global Fashion Group, Majid Al Futtaim Lifestyle, Culture Kings und der Etam-Gruppe bot der World Retail Congress April 2024 Fachleuten aus dem Modeeinzelhandel die Gelegenheit, sich über die Widerstandsfähigkeit des physischen Einzelhandels auszutauschen.

Die AWWG Global Fashion Group ist die Eigentümerin von Marken wie Pepe Jeans, Hackett und Façonnable, sowie Lizenznehmerin von Calvin Klein und Tommy Hilfiger in Spanien. Zudem ist sie in 60 Ländern mit 500 Geschäften vertreten. Für den kaufmännischen Leiter des Konzerns, Juanjo Sotomayor, gibt es kein magisches Rezept für den Erfolg im Einzelhandel. Dennoch gibt es ein Schlüsselelement: die Relevanz der Umgebung, sei es die Lage des Standorts, die Marken in der Umgebung der Filiale und das Vorhandensein eines (oder mehrerer) Lebensmittelgeschäfte.

Majid Al Futtaim Lifestyle betreibt 100 Geschäfte in sechs Ländern im Nahen Osten und in Nordafrika. Für CEO Fahed Ghanim ist es wichtig, eine emotionale Verbindung mit dynamischen Einkaufszentren zu schaffen, die dafür sorgen, dass „Kinder nicht nach Hause gehen wollen, um sich vor den Computer zu setzen“. Was ist die Herausforderung? Die Formel an das jeweilige Land anzupassen, denn „die Ortsansässigen haben immer einen gewissen Widerstand und wollen die Kontrolle behalten“, während Kund:innen die DNA der Marken wiederfinden wollen.

Standort, Retailtainment und Web-to-Store: das dreifache Plus für stationäre Modegeschäfte

Jonathan Yuska, Präsident von Culture Kings, einer Kette von Concept Stores, die sich auf Street- und Sportwear spezialisiert hat, erklärt, dass „Retailtainment“, eine Kombination aus „Retail“ (Einzelhandel) und „Entertainment“ (Unterhaltung), im Mittelpunkt des Themas stehe. Dieses Prinzip beruht auf der Integration von Hilfsmitteln, die eine bestimmte Atmosphäre fördern und Emotionen in den Verkaufsstellen wecken, um die Kund:innen zu unterhalten.

Jose Gomez, Verantwortlicher für die Entwicklung der Etam-Gruppe, die mit Marken wie Etam, Undiz, Maison 123, Ysé und Livy in 152 Ländern vertreten ist, betont die Bedeutung des phygitalen Handels, „from web to store“, der es ermöglicht, die online verbrachte Zeit (und das Engagement) in Kundschaft im Laden umzuwandeln.

Für dieses Wagnis ist der Service in den Geschäften von grundlegender Bedeutung, und er nennt als Beispiel die Anprobe von Unterwäsche in der Umkleidekabine, die eine persönliche Betreuung erfordert. Er fügte hinzu, dass die DNA einer Marke mit der urbanen Umgebung in Einklang gebracht werden muss, das heißt das Konzept muss in die urbane Umgebung integriert werden. Zudem sollte dem Merchandising des Einkaufszentrums große Aufmerksamkeit gewidmet werden, auch wenn dies bedeutet, dass ein wenig Gewinn geopfert werden muss, damit die Zielkundschaft von einem optimalen Einkaufserlebnis profitieren kann.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.fr. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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