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​E-commerce verändert sich rapide: Was können Modeunternehmen tun?

Von Weixin Zha

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Einzelhandel|INTERAKTIV

Das Onlinegeschäft mit der Mode wird immer komplexer, auch gerade mit der Einführung der Einkaufsoptionen bei Instagram and Facebook. Modelabels und -händler müssen von Beginn an die richtigen Entscheidungen treffen, sonst riskieren sie Geld mit ihrer Online-Investition zu verlieren, sagte Coen Frederiks, Eigentümer der Amsterdamer Digital-Agentur Coqtail. Wie Firmen den Schritt ins E-Commerce wagen sollten, verriet er auf der Amsterdamer Messe Modefabriek.

In den vergangenen Jahren ist die Zeit, die Menschen online verbringen, rapide angestiegen, vor allem Smartphones werden häufiger genutzt, sagt Frederiks. Zur gleichen Zeit interagieren Menschen auch mehr Online-Kanäle, von Instagram über Pinterest bis zu Facebook. Einige dieser Kanäle haben jetzt sogar ihre eigenen Einkaufsfunktionen eingeführt. Nun verfügen Marken und Händler eine größere Anzahl von Plattformen um ihre Produkte zu bewerben, allerdings ist E-Commerce dadurch auch komplexer geworden.

Die Rolle des Webshops wandelt sich

Durch die steigende Zahl an Kanälen, nutzen Kunden Onlineshops weniger um nach Produkten zu stöbern, weil viele sich vor dem Webseitenbesuch schon zum Kauf entschieden haben. “Die Rolle eines Webshops wird zunehmend auf Konversion denn als auf Inspiration basieren”, sagt Frederiks.

Heute findet die Kaufentscheidung auf sozialen Medien, Newslettern und allen möglichen anderen Kanälen statt. Webshops müssen diesen Wandel im Kundenverhalten widerspiegeln indem sie den Einkaufsprozess vereinfachen um einen schnellen Checkout zu ermöglichen, erklärt er. Bevor der Aufbau des Onlineshops verändert wird, sollten allerdings Daten eingehend analysiert werden, die Aufschluss über das Kundenverhalten geben. Als Beispiel führt Frederiks den Webshop des niederländischen Schuh-Labels Nubikk an, den er mit seinem Team umgestaltet hat. Er entdeckte, dass die Mehrheit der Kunden ein Paar Sneaker ihres eigenen Geschlechts kauft und baute die Menuleiste diesem Verhalten entsprechend auf. Die Auswahl von Geschlecht, Modell, Größe und Farbe wird den Kunden erleichtert. Sobald ein Paar ausgewählt ist, kann der Kunde direkt zur Kasse und bezahlen, ohne zusätzlichen Klick auf den Einkaufskorb.

Schauen Sie sich den Einkaufsprozess bei Nubikk im Video an.

E-commerce wird umfassender

Momentan gibt es meist eine Webseite auf die Kunden zum Einkaufen gehen, aber E-Commerce wird bald mehr umfassen, erwartet Frederiks. Plattformen wie Instagram oder Facebook werden an die E-commerce-Software von Unternehmen angeschlossen, damit die Konsumenten direkt von den sozialen Medien aus einkaufen können. “Webshops, wie wir sie jetzt kennen, werden sich rapide zu Multiplattformen wandeln, auf die Kunden umgeleitet werden”, sagt er.

Es gibt verschiedene Software, die als zentrales E-Commerce System fungieren und an verschiedene Plattformen wie Instagram angeschlossen werden kann. Kunden könnten Produkte beispielsweise auf Instagram finden und dann von dort über den Anschluss and das zentrale System kaufen. Das Unternehmen von Frederiks arbeitet mit der Lösung SpreeCommerce, andere Anwendungen sind zum Beispiel Magento und Shopify.

Tipps für E-commerce-Anfänger von Coen Frederiks:

  • 1. Expertenwissen. Einen Mitarbeiter anstellen, der sich auf E-Commerce fokussiert, oder einen externen Partner finden: “Das ist das größte Problem, das wir sehen. Die meisten Händler und Labels wissen nicht genug darüber, was online vor sich geht und wie es ihnen bei ihrem Geschäft helfen kann.”
  • 2. Die richtige technologische Entscheidung treffen, die genutzt wird: “Ist es Magento, Shopify, SpreeCommerce oder eine individuell zugeschnittene Lösung?”
  • 3. Einen guten Zahlungsdienstleister auswählen: “Der letzte Part des Einkaufs ist so ein wichtiger Teil. Die Wahl eines guten Zahlungsdienstleisters ist entscheidend.”
  • 4. Gute Inhalte erstellen: “Guter Content beginnt mit Produktbildern und Kampagnen-Fotografie, er ist wirklich wichtig um die Wahrnehmung einer Marke in die Online-Kanäle hinein zu transportieren. Wer sich diese Investition nicht leisten kann, der sollte besser die Finger vom Onlinegeschäft lassen.”

Ein neuer Webshop sollte wohlüberlegt sein.

“Wer’s macht, sollte es richtig machen. Sonst kann man sehr viel Geld mit der Einrichtung eines E-commerce verlieren und überhaupt nichts verkaufen”, sagte Frederiks. “Daher muss man gleich am Anfang in ein gutes E-commerce, Content, Fulfillment und Unterstützung investieren. Es ist wirklich wichtig, das Geschäftsszenario vorher auszumachen.”

Händlern und Marken, die gerade mit dem Onlineverkauf beginnen und anfangs noch nicht so viel ins E-commerce investieren wollen, rät Frederiks, erst mit einer Lösung wie Shopify zu arbeiten. Der E-Commerce-Plattform-Anbieter Shopify bietet einen Webshop für Unternehmen an, der ein paar hundert Euro im Jahr kostet. Das erlaubt es den Unternehmen sich auf das Erstellen von guten Inhalten und Marketing zu konzentrieren bevor sie viel in eine E-Commerce Plattform investieren müssen.

“Ich beobachte viele kleine Händler und Labels, die mit Shopify beginnen, Fuß fassen und sich dann professionalisieren”, sagte er. “Die Stellung im E-Commerce muss Schritt für Schritt erarbeitet werden. Es ist nichts, was man aufsetzt und über Nacht funktioniert. Es muss immer weiter optimiert werden und dann kann man langsam damit Gewinne machen.”

Foto 1: Pexels | Foto 2: FashionUnited

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