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Deutschlands belebteste Einkaufsmeile liegt in München

Von Jan Schroder

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An einem Sonnabendmittag im März hat das Maklerhaus JLL wie in jedem Jahr die Passanten in Deutschlands wichtigsten Einkaufsstraßen zählen lassen. Herausgekommen ist ein neuer Spitzenreiter: Die meistfrequentierte Shoppingmeile war in diesem Jahr die Kaufingerstraße in München mit 15.655 Passanten pro Stunde. Mit gehörigem Abstand folgen die Frankfurter Zeil (13.480) und der letztjährige Tabellenführer, die Kölner Schildergasse (13.440), auf den Plätzen zwei und drei.

In den Top Ten finden sich weitere Straßen in München – nicht überraschend, ist die Neuhauser Straße (12.945, Platz sechs) doch die Verlängerung der Kaufingerstraße – und Köln (Hohe Straße, 11.190, Platz acht) sowie die wichtigsten Einkaufsmeilen von Hamburg, Hannover (2) und Düsseldorf. Erstaunlich ist der vierte Platz der Wiesbadener Kirchgasse: Mit 13.110 Passanten pro Stunde ist sie die mit Abstand belebteste Straße in einer Stadt mit weniger als einer halben Million Einwohner.

Wiesbaden hat es also unter die ersten zehn geschafft – im Gegensatz zu Berlin. Das ist den geografischen Gegebenheiten der Hauptstadt geschuldet, schließlich besitzt sie kein wirkliches Zentrum, in dem sich die Kauflustigen treffen. Stattdessen verteilen sich die Kunden auf mehrere attraktive Stadtteile. Neben München verfügt Berlin nach Auskunft der Studie immerhin über „die höchste Dichte an Hochfrequenzlagen mit jeweils über 5.000 Passanten pro Stunde“. Zu dieser Kategorie zählen die Tauentzienstraße, der Kurfürstendamm, der Alexanderplatz und die Friedrichstraße. Dass keine der Berliner Einkaufsmeilen höhere Frequenzen erzielte, könnte zudem daran liegen, dass sie – mit Ausnahme des Alexanderplatzes, dessen Angebot allerdings vergleichsweise begrenzt ist – für den Autoverkehr geöffnet sind. Im Vergleich erreichten reine Fußgängerzonen in Deutschland im Durchschnitt sehr viel höhere Passantenfrequenzen.

Insgesamt wurden deutlich weniger Passanten in den 170 untersuchten Einkaufsstraßen gezählt als vor einem Jahr

Neben den besonders populären Einkaufsstraßen untersuchte JLL auch die ausgesprochenen Luxusmeilen. Die benötigen für ihre teuren Angebote nicht unbedingt viele, sondern vor allem die richtigen, besonders zahlungskräftigen Passanten. Hier führt die Düsseldorfer Königsallee mit 4,775 Passanten pro Stunde vor dem Neuen Wall in Hamburg (2.925) und der Stuttgarter Stiftstraße (2.590).

Außer neuen Ranglisten brachte die Studie aber noch ein anderes Ergebnis: Gezählt wurden insgesamt merklich weniger Passanten in den 170 untersuchten Straßen als vor einem Jahr. Als Hiobsbotschaft für den innerstädtischen Einzelhandel mochte Dirk Wichner, der Leiter Einzelhandelsvermietung Deutschland bei JLL, das allerdings nicht werten – ganz im Gegenteil: „Sehr erfreulich“ sei es, dass „die Gesamtzahl der insgesamt 707.000 erhobenen Passanten trotz des wachsenden Onlinehandels und des durchwachsenen Wetters am Zähltag nur rund sieben Prozent unter dem Vorjahr liegt“, erklärte er. „Trotz der mit jeder Frequenzzählung verbundenen Unwägbarkeiten“ habe sich wieder „ein im langjährigen Vergleich stabiles Bild“ ergeben.

Foto: Kaufingerstraße München (©obs/Jones Lang LaSalle GmbH)

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