Deutscher Bekleidungshandel kann Halbjahresumsatz kräftig steigern

In Deutschland sind die Einzelhandelsumsätze mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren in der ersten Hälfte des Jahres 2023 kräftig gestiegen. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag veröffentlichte. Damit entwickelte sich diese Kategorie deutlich erfolgreicher als die gesamte Retail-Branche, deren Erlöse im Zeitraum von Januar bis Juni nur aufgrund der hohen Preissteigerungen zulegten.

Nach Angaben der Wiesbadener Behörde übertraf der Umsatz mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren im ersten Halbjahr das entsprechende Vorjahresniveau nominal um 9,3 Prozent. Real – also bereinigt um die Auswirkungen der Preisentwicklung – lag die Steigerungsrate bei 7,3 Prozent. Das kräftige Wachstum sei nicht zuletzt „auf Basiseffekte durch coronabedingte Sonderentwicklungen im Vorjahreszeitraum“ zurückzuführen, erläuterte das Statistische Bundesamt. Nach empfindlichen Umsatzeinbußen während der Covid-19-Pandemie hätten sich die Erlöse der Bekleidungshändler „erst mit der Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen“ stabilisiert.

Im Juni wachsen die Erlöse mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren zweistellig

Im gesamten deutschen Einzelhandel wuchs der Umsatz im ersten Halbjahr nominal um 3,6 Prozent, real gab er allerdings um 4,5 Prozent nach. So stiegen die Erlöse mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren aufgrund kräftiger Preiserhöhungen nominal um 7,6 Prozent, während sie real um 4,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen. Deutlich unterdurchschnittlich entwickelte sich der Internet- und Versandhandel, der während der Pandemie besonders kräftig gewachsen war: In diesem Bereich schrumpfte der Umsatz um 2,6 Prozent (währungsbereinigt -7,3 Prozent).

Im Monat Juni stieg der Gesamtumsatz im Einzelhandel nominal um 6,2 Prozent, real lag er leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats (+0,1 Prozent). Die Erlöse mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren stiegen nominal um 13,0 Prozent (real +10,6 Prozent) und erzielten damit das deutlichste Plus aller untersuchten Produktkategorien.