Datenanalyse im Handel: Künstliche Intelligenz soll Handel effizienter machen
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Lernfähige Unternehmensanwendungen, die mittels Künstlicher Intelligenz (KI) immer besser und schneller gewaltige Datenmengen verarbeiten und interpretieren können, gelten als Megatrend. Wie KI im Handel eingesetzt werden kann, hat das EHI Retail Institute gerade in einer Studie untersucht.
Im Frühjahr 2018 veröffentlichte das EHI Retail Institute gemeinsam mit Microsoft erstmals ein Whitepaper zum Thema „Smart Store“. Ziel dieses Whitepapers war es, die Diskussion um sinnvolle und notwendige Investitionen im Einzelhandel zu bereichern. Im jetzt veröffentlichten zweiten Teil des Whitepapers werden neben terminologischen Begriffsabgrenzungen auch zahlreiche Fallstudien vorgestellt, die den praktischen Einsatz von Smart-Store-Technologien im Handel untersuchen. Zentrales Fazit: Wichtigster technologischer Trend ist Künstliche Intelligenz.
KI ist wichtigster Zukunftstrend
So sieht die überwiegende Mehrheit (69 Prozent) KI als wichtigsten technologischen Trend der kommenden Jahre. Laut Einschätzung von mehr als der Hälfte (53 Prozent) der Händler wird KI vor allem im Bereich der vorausschauenden Datenanalyse (Predictive Analytics) eine tragende Rolle spielen. Besonders Textilhändler könnten von Trendvorhersagen profitieren, um z. B. das richtige Produkt, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit anbieten zu können.
Im Einsatz ist KI bereits bei einem knappen Drittel (32 Prozent) der Händler, weitere 36 Prozent haben konkrete Umsetzungspläne für die nächsten drei Jahre. Ein Fünftel beobachtet das Thema, macht aber noch keine konkreten Pläne hinsichtlich einer Umsetzung, während KI für zwölf Prozent der Unternehmen aktuell noch keine Rolle spielt.
Internet of Things ist noch Zukunftsmusik
Bei der Einschätzung der Zukunftsrelevanz von Internet of Things-Technologien sind die Befragten noch zurückhaltend. Immerhin betrachten aber 22 Prozent der Händler IoT als einen der wichtigsten technologischen Trends der kommenden Jahre. IoT-Anwendungen sind bereits bei 28 Prozent der Händler im Einsatz. Weitere 23 Prozent planen eine entsprechende Umsetzung in den kommenden Jahren. Ebenfalls 23 Prozent geben an, das Thema vorerst nur zu beobachten. Ein Viertel der Händler misst IoT-Anwendungen noch keine Bedeutung für das eigene Unternehmen bei.
Im Bereich der Gebäudetechnik der Filialen kommen intelligente und automatisierte Energiesteuerungssysteme bei fast der Hälfte (46 Prozent) der befragten Händler zum Einsatz. Darüber hinaus sind solche Systeme bei 9 Prozent der Händler konkret in Planung. Beim Einsatz solcher Energiesteuerungssysteme verfolgen allerdings nur wenige Händler bereits einen filialübergreifenden Ansatz. Bei den meisten Unternehmen sind zunächst nur Teillösungen in Form von Pilotprojekten in einzelnen Filialen im Einsatz.
Smarte Regale bzw. Warenträger (Smart Shelves), d.h. mit Sensorik ausgestattete Möbel, die beispielsweise automatisierte Bestandsmeldungen abgeben und drohende Out-of-Stock-Situationen melden, werden von einem Zehntel der Händler eingesetzt. Der Einsatz beschränkt sich aber auch hier in erster Linie auf einige wenige Pilotprojekte. Zusätzlich planen 21 Prozent den Einsatz und ein gutes Drittel (29 Prozent) beobachtet das Thema vorerst. Für 40 Prozent ist der Einsatz von Smart Shelves noch uninteressant.
Foto: Bonprix / Barbara Russ