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Das sind die attraktivsten Innenstädte Deutschlands

Von Regina Henkel

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Einzelhandel

Attraktiver Einzelhandel und attraktive Innenstädte sind eng miteinander verbunden. Doch was macht Innenstädte im digitalen Zeitalter attraktiv? Was erwarten die Besucher? Diesen und weiteren Fragen ist das IFH Köln nun zum zweiten Mal in der bundesweiten Untersuchung „Vitale Innenstädte“ nachgegangen und hat im Herbst 2016 insgesamt 58.000 Interviews mit Innenstadtbesuchern in über 120 Städten geführt. Das überraschende Ergebnis: Innenstadtbesucher vergeben weiterhin nur die Schulnote drei plus für deutsche Innenstädte. Leipzig, Erfurt, Heidelberg, Hilden, Wismar und Quedlinburg siegen in den einzelnen Größenklassen. Wettbewerb um Kunden läuft aktuell vor allem zwischen Standorten und nicht online versus offline

Die Top-Performer nach Größenklassen

Die Sieger der einzelnen untersuchten Größenklassen lauten: Leipzig (über 500.000 Einwohner), Erfurt (200.000 bis 500.000 Einwohner), Heidelberg (100.000 bis 200.000 Einwohner), Hilden (50.000 bis 100.000 Einwohner), Wismar (25.000 bis 50.000 Einwohner) und Quedlinburg (bis 25.000 Einwohner). Im Vergleich mit den anderen untersuchten Städten ihrer Kategorie können diese Top-Performer in Sachen Innenstadtattraktivität besonders punkten.

Nachhilfe nötig? Weiterhin nur Gesamtnote drei plus für Stadtzentren

Im Gesamtdurchschnitt aller 121 teilnehmenden Städte bewerten die Deutschen ihre Innenstädte wie schon in der Erhebung 2014 mit der Schulnote drei plus. Lediglich Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern konnten ihre Bewertung im Vergleich zu 2014 leicht verbessern.

„Der Veränderungsdruck durch den branchenspezifischen Strukturwandel im Handel, durch demografische Verschiebungen und durch die Digitalisierung nimmt zu. Mit einer drei plus als Schulnote können Städte, die sich für die Zukunft aufstellen möchten, nicht zufrieden sein. An jedem Standort stellt sich die Frage nach Lösungen, um drohenden Bedeutungsverlust zu vermeiden. Dies ist unabhängig von der Stadtgröße“, so Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln.

Die Mär von Online vs. Offline

Obwohl nach wie vor jeder fünfte Befragte angibt, aufgrund vermehrten Online-Shoppings seltener in die Innenstadt zu fahren, ist die größte Konkurrenz der Stadtzentren nicht immer das Internet. Eine genaue Betrachtung der einzelnen innenstadtrelevanten Sortimente zeigt, dass der stärkere Wettbewerb zwischen einzelnen stationären Standorten stattfindet. So wandern Konsumenten z. B. bei Bekleidung, Wohnartikeln, Schreibwaren oder bei Optikern eher in andere Städte ab, anstatt auf das Internet zurückzugreifen. Bei Telekommunikation oder Consumer Electronics hingegen ist der Onlinekanal schon heute bei jedem fünften der präferierte Einkaufsort.

„Gefordert sind ganzheitliche und kontinuierlich angepasste Konzepte für eine standortbezogene Langfrist-Strategie, die nicht an der Stadtgrenze endet. Erst wenn Immobilienbesitzer bekannt, Handelsunternehmen bereit und Kommunalverantwortliche gewillt sind, kann handlungsorientiert agiert werden. Schon dies zu erreichen, stellt aber oft schon eine Herausforderung dar. Nur eine gemeinsame, lösungsorientierte Bewertung der lokalen Situation bietet eine Chance für zielführende und nachhaltig wirkende Entscheidungen“, erläutert Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln.

Ziel der größten empirisch basierten Untersuchung zur Zukunft der Stadtzentren in Deutschland ist die Schaffung einer aussagekräftigen Datenbasis, die das Einkaufsverhalten in deutschen Innenstädten umfassend abbildet. Die teilnehmenden Städte erhalten Informationen zur Positionierung ihrer Stadt aus Sicht der Besucher und damit eine Planungsgrundlage für standortspezifische Maßnahmen.

Foto: Fashion United; Grafik: IFH Köln

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