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BTE: Umsatzrückgang im Schuhhandel – Kundschaft kauft vermehrt online

Von Ole Spötter

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Einzelhandel
Schuhe in einem Regal. Credits: Stanislav Kondratiev / Pexels

Der deutsche Schuhhandel musste im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatzrückgang verbuchen. Der BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren sieht besonders die anhaltende Insolvenz- und Schließungswelle als einen der Hauptgründe für den Rückgang.

Im Durchschnitt sollen die Händler:innen in den ersten sechs Monaten ein Umsatzminus von drei bis vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbucht haben, teilte der Branchenverband anhand von Zahlen des Statistischen Bundesamtes am Montag mit. Mit Ausnahme vom März, in dem ein Umsatzpari erreicht wurde, gabe es in allen Monaten einen einstelligen Rückgang.

Schuhe werden online gekauft

Die Kundschaft kauft ihre Schuhe vermehrt online, wie aus der Verbraucher:innenbefragung des E-Commerce-Verbands hervorgeht. Die Ausgaben für Schuhe im Onlinehandel stiegen im ersten Quartal 2025 um 5,8 Prozent und im zweiten Quartal um 7,6 Prozent. Laut Sönke Padberg ist dies auf die Umgewöhnung der Kund:innen während der Pandemie zurückzuführen, die sich während dieser Zeit im Netz über Produkte informiert haben. Außerdem sei auch die Qualität der Angebote gestiegen, so der BTE-Schuh-Experte.

Dabei spielt der Rückgang der stationären Fachhändler:innen sowie die Sortimentserweiterung des Modehandels, der auch vermehrt Schuhe anbietet, eine Rolle. Aktuell soll es laut BTE maximal rund 2.500 Unternehmen geben, die schwerpunktmäßig Schuhe in Deutschland verkaufen. 2010 waren es laut Umsatzsteuerstatistik noch über 5.000 Unternehmen. Selbst mit Einbezug von Schuhmarken liege der Gesamtbestand aller stationären Schuhläden aktuell unter 8.000, so Padberg. Gründe dafür sind die ausbleibende Nachfolge sowie die schwierige wirtschaftliche Situation seit der Pandemie.

Aktuell liegt der Umsatz im stationären Schuhfachhandel immer noch einige Prozentpunkte unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. „Gleichzeitig sind die Kosten seit 2020 um rund 30 Prozent gestiegen, so dass viele Schuhhändler in den roten Zahlen landen“, sagte Padberg.

Schuhfachhandel bleibt skeptisch

Mit Blick in die Zukunft bleibt der Schuhfachhandel skeptisch. Für das laufende Jahr rechnen laut der aktuellen „HDE-Konjunkturumfrage Sommer“ zwei Drittel der teilnehmenden Schuh- und Lederwarenhändler:innen mit einem Umsatzrückgang – nur knapp jede:r Fünfte rechnet mit einem Zuwachs.

Als Gründe dafür werden Kaufzurückhaltung (78 Prozent), Bürokratiebelastung (63 Prozent) sowie Mindestlohn und Attraktivitätsverlust der Innenstädte (jeweils 51 Prozent) genannt.

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