Bosideng verlässt britischen Markt
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Die chinesische Daunen- und Bekleidungsmarke Bosideng verabschiedet sich nach nur vier Jahren vom britischen Markt. Der Flagshipstore an der Londoner South Molton Street, der seit 2012 besteht und dem Mutterunternehmen gehört, wurde bereits geschlossen. Der Betrieb des britischen Webshops wurde ebenfalls eingestellt.
Das Unternehmen gab die unsichere wirtschaftliche Situation des britischen Markts nach dem Brexit-Referendum an: “Wir werden auf den britischen Markt zurrückkehren, sobald es uns passend erscheint”, sagte ein Sprecher laut Drapers.
Das Geschäft im Londoner Westend stellte im Juli 2012 zusammen mit dem Tochterunternehmen Bosideng London ebenfalls das europäische Debüt der Marke dar, die zwar seit 1995 in China Marktführer als Hersteller von Premium-Daunenbekleidung ist und in seiner Heimat über 10.000 Filialen betreibt, in Europa zu dem Zeitpunkt aber weitgehend unbekannt war.
Bosideng UK-Geschäftsführer Wayne Zhu bekräftigte zu der Zeit die Europapläne des Unternehmens: “Der Schritt nach Europa ist bereits seit einiger Zeit ein Ziel von Bosideng und wir freuen uns sehr, in London an solch einem wichtigen Standort zu starten.”
Kritiker hatten zu der Zeit bereits Bedenken geäußert, ob Bosideng seine Strategie an den britischen Markt anpassen könne, und tatsächlich konnte die Marke Verbraucher in Großbritannien nur wenig für sich begeistern, auch wenn das Unternehmen 2013 beteuerte, die Geschäftseröffnung sei ein Erfolg gewesen.
An Bemühungen mangelte es der chinesischen Marke nicht, setzte sie doch frühzeitig auf ein hochwertiges Produktangebot, konkurrenzfähige Preise, einen eignen Webshop, erwarb die britische Herrenbekleidungskette Greenwoods und ging sogar eine Partnerschaft mit dem Fußballverein Tottenham Hotspur ein. Doch das Hauptproblem blieb bestehen – die Markenidentität im Ausland.
Seit November 2012 ist Bosideng direkt in Deutschland erhältlich und zwar zunächst über die B2B-Plattform KeenOn-Fashion, bevor das Unternehmen einen Flagshipstore in München eröffnete. Wie es jetzt auf dem deutschen Markt weitergeht, bleibt abzuwarten. Das Londoner Geschäft wird unterdessen zunächst vermietet.
Foto: britische Bosideng-Website