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Bevh: Ukraine-Krieg bremst deutschen Onlinehandel

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Foto: Andrea Piacquadio/Pexels

Der Gesamtumsatz der deutschen Onlinehändler ist auch im ersten Quartal 2022 weiter gewachsen. Das geht aus einer Umfrage hervor, deren Ergebnisse der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (Bevh) am Montag veröffentlichte. Die Branchenorganisation sah allerdings eine deutliche Zäsur mit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine: Nach dem 24. Februar sank die Nachfrage im Onlinehandel erheblich, in manchen Kategorien lagen die Erlöse seither sogar unter dem entsprechenden Vorjahresniveau.

Laut dem Bevh erreichte der E-Commerce-Umsatz mit Waren in den Monaten Januar bis März hierzulande eine Höhe von 22,8 Milliarden Euro. Damit lag er um 8,2 Prozent über dem Vorjahresquartal. Bis zum Kriegsbeginn habe die Wachstumsrate bei 11,5 Prozent gelegen, danach nur noch bei 2,3 Prozent, erklärte der Verband.

Seit der russischen Invasion sinkt der Online-Umsatz mit Bekleidung

Die Auswirkungen der Krise bekamen die Online-Anbieter von Bekleidung empfindlich zu spüren: Hatten sie bis zum 24. Februar ein Umsatzplus von 11,4 Prozent erzielt, verfehlten die Erlöse danach das Vorjahresniveau um 6,8 Prozent. Insgesamt lag der Quartalsumsatz in dieser Kategorie mit 4,14 Milliarden Euro um 4,8 Prozent über dem Vergleichswert des vergangenen Jahres.

Die E-Commerce-Erlöse mit Haus- und Heimtextilien erreichten eine Höhe von 522 Millionen Euro und übertrafen das Vorjahresniveau um 12,7 Prozent. Der Umsatz mit Schuhen belief sich in den Monaten Januar bis März auf 1,13 Milliarden Euro. Aufgrund eines Nachfrageeinbruchs nach dem Kriegsbeginn (-14,8 Prozent) verfehlte er den entsprechenden Vorjahreswert um 1,9 Prozent.

Das „volle Ausmaß der Verbraucherverunsicherung“ ist noch nicht absehbar

„Mit Blick auf das gesamte Quartal haben die Kundinnen und Kunden ungebrochen im E-Commerce eingekauft. Weder shoppen jetzt weniger Menschen im Internet, noch lässt sich beobachten, dass einzelne Altersgruppen oder einkommensschwache Personen ihr Einkaufsverhalten im Onlinehandel verändert hätten“, erklärte Martin Groß-Albenhausen, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bevh, in einer Mitteilung. „Das volle Ausmaß der Verbraucherverunsicherung – aufgrund der Kriegshandlungen mit ihren absehbaren Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung, auf Preise und Versorgung auch in Deutschland – wird sich aber erst in den kommenden Monaten mit den Mitteln der Marktforschung detailliert nachzeichnen lassen.“

Groß-Albenhausen verwies zudem auf erhebliche Unterschiede innerhalb der Branche: „Es gibt Unternehmen, die Versorger oder Lieferant von dringend benötigten Gütern sind und deshalb mehr Nachfrage erfahren, und solche, deren Sortiment für die Menschen aktuell kaum relevant erscheint“, betonte er. „Diese schwer planbare Situation wird durch spürbare Störungen im Nachschub und ungebremsten Anstieg der Kosten für zahlreiche Rohstoffe, für Transportleistungen, Verpackungen, Energie oder andere Betriebskosten erschwert.“

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