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Bevh-Studie: Der klassische Einkaufsbummel kommt aus der Mode

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

In den Einkaufsstraßen könnte es einsamer werden Bild: Aygin Kolaei für FashionUnited

Seit Onlinekäufe zum Alltag gehören, befindet sich der Einzelhandel im Umbruch. In näherer Zukunft könnten sogar einige derzeit noch selbstverständlich erscheinende Rituale rapide an Bedeutung verlieren. Das legt die aktuelle Untersuchung „Next Generation E‐Commerce – Einblicke in das aktuelle und künftige Kaufverhalten junger Menschen“ nahe.

Die Studie, deren Ergebnisse am Donnerstag veröffentlicht wurden, entstand auf Anregung des vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (Bevh) initiierten Roundtables „Forschung und Lehre“. Die Universität Rostock befragte daraufhin in den vergangenen Monaten im Rahmen einer Stichprobe 930 Verbraucher:innen im Alter von 18 bis 25 Jahren.

Einkaufen in 25 Jahren: Schaufensterbummel „kommt nur noch wenigen in den Sinn“

Die Ergebnisse dokumentieren, dass die Studienteilnehmer:innen, die bereits jetzt einen erheblichen Teil ihrer Einkäufe online tätigen, mit einem weiteren grundlegenden Wandel des Konsumverhaltens rechnen. „Danach gefragt, wie sie sich das Einkaufen in 25 Jahren vorstellen, gaben knapp 75 Prozent der Befragten an, dass sie den überwiegenden Teil der Einkäufe online erledigen werden, rund 50 Prozent wollen nur noch in dringenden Fällen Geschäfte betreten und 57 Prozent nur dann, wenn dort interessante und passende Produkte verfügbar sind“, erklärten der Bevh in einer Mitteilung.

Ausgesprochen düster sind demnach die Aussichten für Händler:innen in den Stadtzentren: „Schaufensterbummel – sonst wichtig für den Modehandel – kommen nur noch wenigen in den Sinn“, heißt es in einer Mitteilung. 53 Prozent der Befragten könnten „sich nicht vorstellen, in 25 Jahren noch in der Innenstadt Spontaneinkäufe zu tätigen, weitere 25 Prozent sind unentschlossen“.

Das gegenwärtige Kaufverhalten der befragten jungen Verbraucher:innen prägen laut der Studie Themen, die seit Jahren im Fokus der Branche stehen. Dazu zählt die zunehmende Bedeutung von Social-Media-Plattformen als Informationsquelle, Inspiration und Auslöser für konkrete Kaufentscheidungen. Hier nehmen der Umfrage zufolge derzeit Youtube und Instagram eine dominierende Rollen ein. Tiktok folgt demnach „mit kleinem Abstand“ auf Platz drei, während Facebook, Pinterest und Twitch „abgeschlagen“ seien.

Bevh: Digital Natives sind „herausfordernd“ für den Handel

Auch Nachhaltigkeit, ein bequemes Einkaufserlebnis und neue Technologien spielen demnach für die Befragten eine große Rolle. Ermittelt wurde allerdings auch, dass „Digital Natives eine geringe Kundenloyalität aufweisen und pragmatischer als vorangegangene Generationen bei der Anbieterauswahl vorgehen“, so der Bevh.

Die Ergebnisse der Befragung zeigten, „wie herausfordernd Digital Natives für den Handel sind“, betonte der Verband. „Wir sehen in den Daten eine neue Generation, die zwar sehr wertebewusst einkauft, sich allerdings weit weniger ‚disruptiv‘ zeigt als weithin angenommen“, resümierte Martin Groß-Albenhausen, der Organisator des Bevh-Roundtable „Forschung und Lehre“ und Stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Verbandes, in einem Statement. „Es ist eine Generation, die über den Schutz persönlicher Daten und der Umwelt nachdenkt. Sie zeigt sich darin aber durchaus pragmatisch, pflegt keine Sozialromantik und steht neuen Technologien im Handel aufgeschlossen gegenüber.“

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