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Bevh beklagt überdurchschnittliche Retourenquote im deutschen Online-Handel

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Nach Erkenntnissen des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (Bevh) verzeichnen hiesige Onlinehändler bei Bestellungen aus dem Inland eine deutlich höhere Retourenquote als im Auslandsgeschäft. Das teilte die Branchenorganisation am Montag unter Berufung auf eine Untersuchung mit, die vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Forschungsinstitut Ibi Research an der Universität Regensburg durchgeführt worden war. Mögliche Gründe sind demnach unterschiedliche Zahlungsverfahren und Rücksenderegelungen im In- und Ausland.

Die im Rahmen der Studie befragten Online-Händler bezifferten die Retourenquote für Deutschland auf über sechs Prozent. Im Auslandsgeschäft liege die durchschnittliche Retourenquote hingegen lediglich bei 3,6 Prozent, so der Bevh. „Österreich, Niederlande, Schweiz, Großbritannien und Frankreich haben Retourenquoten zwischen 5,6 Prozent und 3,4 Prozent. Die restlichen Länder liegen bei 3 Prozent (USA) und 2,9 Prozent (China und Italien)“, erläuterte der Verband.

Bei der Untersuchung sei nicht „nach Branchen und dem Verkauf von B2C und B2B“ unterschieden worden, teilte der Bevh mit: „Im Endkundengeschäft und im Handel mit Bekleidung sind isoliert betrachtet die Quoten etwas höher.“ Die Diskrepanz im Rücksendeverhalten begründete die Organisation unter anderem mit unterschiedlichen Bezahlsystemen. So sei der in Deutschland weit verbreitete Kauf auf Rechnung in wichtigen Auslandsmärkten nicht möglich. Dort werde meist auf direkte digitale Bezahlverfahren gesetzt oder sogar Vorkasse verlangt. „Weitere mögliche Erklärungen für niedrigere Quoten im Auslandsgeschäft deutscher Händler sind unter anderem, dass es in vielen europäischen Ländern nicht üblich ist, Produkte ohne weiteres zurückzuschicken, oder dass es dort nicht üblich ist, Ware kostenlos zurückzusenden“, erklärte der Bevh.

Der Verband sprach sich daher für Änderungen der Regeln im hiesigen E-Commerce aus: „Für den Händler und die Umwelt sind Retouren auch in Deutschland keineswegs kostenlos. Um so wichtiger ist es, dass die Prozesse im Retourenmanagement weiter optimiert werden, um unnötige Retouren zu vermeiden. Auch die Kosten sowie Umweltauswirkungen unvermeidbarer Retouren müssen weiter reduziert werden“, erklärte Alien Mulyk, die beim Bevh als Projektleiterin für das sogenannte „Retourenkompendium“ zuständig ist. In diesem Sammelwerk will die Organisation Informationen zum Thema bündeln. Auch die Studie, deren Ergebnisse der Verband nun auszugsweise veröffentlichte, wird nach Angaben des Verbands Bestandteil des Kompendiums sein, dessen Veröffentlichung für den November geplant ist.

Foto: Otto Group

BEVH
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland E.V
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