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Amazon setzt auf Trend zum Lokalen und eröffnet einen "Made in France"-Shop

Von Herve Dewintre

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Einzelhandel
Made in France. Die neue Sektion bei Amazon. Bild: Screenshot Amazon Website

Amazon wird oft für die Härter seiner Geschäftsbeziehungen zu den Lieferanten kritisiert – und für seinen Beitrag zur Zerstörung des lokalen Handels. Sogar der ehemalige US-Präsident Donald Trump selbst warf dem Unternehmen vor, “kleinen, steuerzahlenden Einzelhändlern großen Schaden zuzufügen.” Ausgerechnet dieser Onlinegigant aus Seattle verstärkt jetzt seine Initiativen zur Unterstützung lokaler Erzeuger.

Der 1994 von Jeff Bezos gegründete Online-Händler, der weltweit eine Million Menschen beschäftigt, weist regelmäßig darauf hin, dass er kleine und mittlere Unternehmen fördert: Diese verkaufen ihre Produkte auf dem von Amazon eingerichteten Marktplatz. Dieser Marktplatz war während der aufeinanderfolgenden Lockdowns, die zu massiven und lang anhaltenden Schließungen von Geschäften führten, sehr nützlich.

„Amazon macht 8 Prozent unseres Gesamtgeschäfts aus, was alles andere als unerheblich ist”, sagt zum Beispiel Géraldine Esnous, Brand Development Manager von Good Goût, und stellt klar: „Ohne Amazon hätten wir eindeutig nicht das Wachstum erreicht, das wir derzeit online erleben.”

Amazon geht in dieser Hinsicht noch einen Schritt weiter und eröffnete am Montag einen Shop auf seiner französischen Plattform, der ausschließlich in Frankreich hergestellte Produkte anbietet. Dieser Shop, der über die Homepage der Website zugänglich ist, umfasst 230.000 Produkte über alle Kategorien – von Kleidung bis Spielzeug, einschließlich Hygiene und Gesundheit, Kochen und Haushalt, Lebensmittel, Heimwerken, Kinderbetreuung und Schreibwaren. „Handwerker, Produzenten, Start-ups und Unternehmen jeder Größe auf der Website sichtbarer zu machen, ist ein weiterer Beweis für unser Engagement für die französische Wirtschaft”, so Retail Director Zena Siraudin in der Mitteilung. Zu den angebotenen Textilprodukten gehören Strümpfe der Wäschemarke Dim, Unterwäsche der Brand Eminence, Lacoste-Poloshirts, sowie eine Reihe von humorvollen T-Shirts von Carspirit, Luigi Collection und Motard Français.

Amazon setzt auf “Made in France”

Hegt Amazon mit dieser Initiative bloß den Wunsch, sein Image zu verbessern? Nicht wirklich, oder zumindest nicht nur: Der amerikanische Konzern erforscht, wie sie selbst zugibt, einen echten Trend – den zum lokalen und französischen Konsum – der sich mit der Pandemie verstärkt hat. Ein Trend, den das Unternehmen Le Refuge de Marie Louise bestätigt, das ein ausgewähltes Sortiment savoyardischer Produkte von rund fünfzig Kleinproduzenten über das Internet anbietet.

Das Unternehmen, das über zwei Online-Shops verfügt, erzielt 65 Prozent seines Umsatzes online, 40 Prozent davon auf Amazon. „Ende letzten Jahres waren wir überwältigt von der Nachfrage und vom Erfolg unserer Produkte mit einer 210-prozentigen Steigerung unserer Online-Verkäufe”, schwärmt Gründer Philippe Berruer. Im Januar hat eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Ipsos unter 20.000 Erwachsenen in der ganzen Welt, darunter etwa 1000 in Frankreich, ergeben, dass jeder vierte Franzose angesichts der Pandemie 2020 verstärkt auf lokale Erzeuger zurückgegriffen hat.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.fr.

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