7 Arten, auf die sich die Einzelhandelslandschaft in den nächsten Jahren verändern wird
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Online-Shopping macht ein Allzeithoch durch - bis 2018 soll der E-Commerce-Markt auf satte 320 Milliarden Pfund anwachsen - und Modedesign ist innovativer denn je. Allein in den letzten zehn Jahren ist die Mode weit gekommen. Aber was wird die Zukunft bringen?
Ein paar der futuristischen Möglichkeiten - vom virtuellen Bodyscanning, das einen online immer die richtige Größe finden lässt, bis zum Herunterladen des Gekauften und bequemen 3D-Druck zu Hause - wurden auf dem jüngsten Decoded Fashion London Summit diskutiert.
1. Der Einkauf über soziale Netzwerke
Vergessen Sie den Einkaufs über gezielte Facebook-Anzeigen oder "Likes" für die Outfits, in denen Ihre Freunde gesehen wurden - gesamte soziale Netzwerke widmen sich nun Mode-Liebhabern und ihrer Lieblingsbeschäftigung.
Net-A-Porter zum Beispiel hat gerade seine eigene soziale Netzwerke-App namens The Net Set nur für eingelade Besucher eingeführt, wo diese ihren Stil-Ikonen folgen und Aktuelles direkt von Designern und Modemarken einsehen können. Zudem können sie sich auch mit anderen Mode-Liebhabern in Verbindung setzen und ihrem Warenkorb jedes über das Netzwerk mitgeteilte Net-a-Porter.com-Kleidungsstück hinzufügen.
Das ägyptische soziale Netzwerke Slickr, das auch bald in Großbritannien zur Verfügung stehen wird, funktioniert auf ähnliche Weise: Es ist ganz dem Shopping verschrieben und dem Teilen von Style-Inspirationen durch Abbildungen von Produkten, die alle leicht und direkt von Marken wie Levi's gekauft werden können. "Historisch gesehen ist Einkaufen ein sozialer Zeitvertreib", sagt Alexandra Hoffnung, Kreativchefin für Social Commerce bei Net-A-Porter. "E-Commerce ist seitdem weniger dem sozialen Aspekt gewidmet - es geht jetzt mehr ums 'was' als ums 'wer'. Wir wollen den Einkauf wieder zum sozialen Erlebnis machen."
2. Virtuelle Shopping-Hilfen
Um einen Eindruck zu gewinnen, was Shopping zukünftig bieten wird, muss man sich nur die kürzlich eröffnete New Yorker Boutique der US-amerikanischen Modedesignerin Rebecca Minkoff ansehen. Es wird als "Geschäft der Zukunft" vermarktet und Kunden werden zunächst von einem riesigen Berührungsbildschirm begrüßt, über den sie zunächst einmal ein Getränk bestellen und dann virtuell die Kollektionen einsehen können. Alles, was ihnen gefällt, kann ihrem Warenkorb hinzugefügt werden, und nach Eingabe einer Handy-Nummer werden Kunden ein paar Minuten später per SMS darüber benachrichtigt, wenn alle ihre ausgewählten Kleidungsstücke in einer bereitstehenden Ankleidekabine anprobiert werden können. Aber die smarte Technologie endet hier noch nicht: Jedes Kleidungsstück des Geschäfts ist mit winzigen elektronischen Etiketten ausgestattet, die von den digitalen Spiegeln in den Kabinen gelesen werden können.
Schon bei der Anprobe können Kunden die Spiegel nach Vorschlägen der Designerin Rebecca fragen, wie man die einzelnen Kleidungsstücke tragen oder mit anderen kombinieren kann. Uri Minkoff, Geschäftsführer des Unternehmens, nennt das 'Konzept Shopping 3.0', und gibt zu, dass die Marke durch das neue System zweieinhalb Mal mehr Kleidung verkauft als zuvor. Und während Mitarbeiter im Geschäft bereitstehen, um zu helfen, wenn nötig, ist der nächste Schritt für das Geschäft der Zukunft - laut Minkoffs Team - die Selbstabfertigung der Kunden. Das heißt, sobald sie ein wirksames Mittel gegen Diebstahl gefunden haben.
3. Body Scanning-Technologie
Rückgaben sind der Fluch des Internet-Einkaufs sowohl für die Kunden als auch die Internet-Händler. Aber jetzt ist eine neue Ganzkörper-Scan-Technologie dabei, die Größenabweichungen, die derzeit zwischen den Geschäften und Marken bestehen zu beseitigen.
Unternehmen wie Bodi.Me haben die Technologie bereits ausprobiert, die auf zwei Arten funktionieren kann: Zum einen können Kunden ihre Maße auf altmodische Weise erfassen und ihre Daten in ihr Online-Bodi.Me-Profil eingeben. Die erweiterte und wahrscheinlich genauere Möglichkeit ist jedoch, dass die Kunden einen Bodyscanner aufsuchen, wobei ihre Maße des ganzen Körpers digital ins System eingescannt werden.
Sobald diese Informationen gespeichert sind, können sie dann die Produkte verschiedener Marken über die Bodi.Me-Website einkaufen (damit dies funktioniert, müssen auch die Einzelhändler diesen Service anbieten), und wenn es um die Wahl der Größe geht, wird Bodi.Me beratend die beste Passform vorschlagen. Zum Beispiel kann ein Kunde nicht wissen, dass Größe 10 bei Whistles Größe 12 bei Topshop ist. Bodi.Me weiß dies aber, dank dem Zugang zu den Spezifikationen jeder Größe und jedes Geschäfts.
4. Sensortechnologie für Strukturen
Sehr bald schon wird Technologie ein sensorisches Touchpad hervorbringen, das elektronische Impulse dazu verwendet, die Strukturen von Stoff auf der Haut des von zu Hause einkaufenden Verbrauchers nachzubilden. Dies liegt wahrscheinlich noch in weiter Ferne, aber auf dem Decoded London Summit sprach die Journalistin, Autorin und Beraterin Katie Baron über die sehr reale Möglichkeit. Sie nannte den von Fujitsu Laboratories hergestellten Prototypen "Haptic Sensory Tablet" als ein Beispiel, das eine Möglichkeit gefunden hat, die taktilen Empfindungen von rau, uneben und glatt mit Hilfe von Ultraschallschwingungen auf der Oberfläche eines Sensorbildschirms zu vermitteln. Mit anderen Worten, sobald ein Benutzer den Bildschirm berührt, wenn ein Bild gezeigt wird, werden seine Fingerspitzen der elektronische Simulation ausgesetzt sein, wie sich das Gezeigte im wirklichen Leben anfühlt.
5. 3D-Druck von zu Hause
Eine der möglicherweise einschneidendsten Entwicklungen unserer Zeit ist der 3D-Druck. Inzwischen wird darüber auch so gesprochen, als sei es etwas, das wir alle eines Tages von zu Hause aus tun könnten. Statt ein Kleidungsstück im Internet zu kaufen und darauf zu warten, dass der Händler es verpackt und verschickt, ist die Idee, dass der Kunde einfach für eine herunterladbare Datei mit Daten über das Produkt zahlt. Ist diese erst einmal per Email verschickt, muss der Kunde sie nur noch an seinen persönlichen 3D-Drucker schicken und wenig später hat er das Kleidungsstück in der Hand - frisch im eigenen Haus erstellt.
Schuhdesigner Nicholas Kirkwood war daran interessiert, das Potenzial dieser Technologie auf dem Decoded Fashion London Summit zu diskutieren. Er verwies darauf, dass dies nicht nur Versandkosten sparen, sondern auch dabei helfen würde, die Geschwindigkeit, mit der Kleidungsstücke produziert werden, zu erhöhen. "Ich denke, [der 3D-Druck] ist etwas, an das wir uns alle gewöhnen werden. Ein Problem der Mode ist im Moment, dass sobald etwas vom Laufsteg kommt, es schon überall zu sehen. Und wenn es drei bis sechs Monate später in die Geschäfte kommt, ist es schon nicht mehr neu oder wurde bereits als Konfektionsartikel nachgemacht."
6. Die Rückkehr der Kataloge
Shop Direct mag zwar nach 80 Jahren den Littlewoods-Katalog der alten Schule eingestellt haben, aber das ist wahrscheinlich nicht das Ende des Kataloge per se. Statt dicker Wälzer, die von Tür zu Tür geliefert werden, sind die Kataloge der Zukunft jedoch stilisierte digitale Lookbooks, die gemailt werden können oder einfach über einen anklickbaren Link abgerufen.
Während Sie das virtuelle Buch durchblättern, werden sich Bilder wie Videos zu bewegen, so dass Sie eine realistischere Vorstellung davon erhalten, wie ein Kleidungsstück wirklich aussieht. Jedes Bild lässt sich auch anklicken, so dass Sie es sofort kaufen und online bezahlen können. Marken wie Monsoon, Uniqlo und Matalan haben bereits ihre Fühler nach dieser Art von Einkaufserlebnis ausgestreckt und benutzen Plattformen, die vom kreativen Tech-Unternehmen Ceros konzipiert wurden.
7. Universelle Warenkörbe
Auf der Technologie der beliebten Uber Taxi-App basierend, ist die Idee hinter einem universellen Warenkorb, dass Sie eine unbegrenzte Anzahl verschiedener Shopping-Sites besuchen könne, aber nur einmal für alles zahlen, was Sie möchten. Dies macht jedoch erforderlich, dass Kreditkartendetails auf Geräten wie Laptops, Handys und Tablet-PCs gespeichert würden, sowie Software, die die gesamte Internet-Sitzung einer Person speichen könnte.
Selbstverständlich muss dazu die Datensicherheit besser werden, und es ist wahrscheinlich, dass diese Art des Einkaufs von vielen mit Bangen erwartet wird. Sobald es jedoch ein universell sicheres System gibt, könnte dies die Art, wie wir momentan im Internet einkaufen revolutionieren, nämlich durch die Beschleunigung beim Kauf und den Abbau von Grenzen zwischen den verschiedenen Online-Händlern.
Geschrieben von Amy Lewis; übersetzt von Simone Preuss