Einzelhandelsflächen: Der Trend geht zum Lädchen

Während der bundesdeutsche Einzelhandel seit geraumer Zeit über schwindende Umsätze bei gleichzeitig steigenden Kosten klagt, bleibt die Nachfrage nach Einzelhandelsimmobilien in den Innenstädten weiterhin 

hoch. Wie das Immobilienunternehmen Jones Lang LaSalle (JLL) berichtet, wurden zwischen Juli und September dieses Jahres fast 280 Mietverträge mit einem Flächenvolumen von 126.500 Quadratmeter vermittelt. Zugleich wurden in Deutschlands Einkaufsmeilen knapp 390.000 Quadratmeter neu vermietet. Das Flächenvolumen liege damit zwar rund zehn Prozent unter dem Vorjahreszeitraum, die Anzahl der abgeschlossenen Mietverträge sei jedoch auf über 770 gestiegen, was einem Plus von rund neun Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspreche, so JLL.

Der Zuwachs an Vermietungen bei leicht rückläufiger Fläche bestätigt den bereits im Vorquartal zu beobachtenden Trend zu kleineren Flächen. „Während in den ersten drei Quartalen des Jahres 2012 lediglich 17 Prozent des Flächenvolumens auf Kleinflächen mit weniger als 100 Quadratmetern Verkaufsfläche entfielen, verzeichnen wir im laufenden Jahr einen deutlicher Anstieg um fünf Prozentpunkte“, so Dirk Wichner, Leiter Einzelhandelsvermietung bei JLL. Gleichzeitig sei der Anteil der Großflächen mit mehr als 1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche von 17 auf zwölf Prozent zurückgegangen.

Die zehn größten Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart standen im dritten Quartal im Mittelpunkt der expandierenden Einzelhändler. „Insgesamt lag das Flächenvolumen in den genannten BIG 10-Städten nach 39.700 Quadratmetern im Vorquartal zwischen Juli und September bei rund 47.000 Quadratmetern“, weiß Wichner. Mit Blick auf die ersten drei Quartale erzielte Berlin dabei als Spitzenreiter ein Flächenvolumen von 30.000 Quadratmetern. Frankfurt mit 19.100 und Köln mit 18.600 Quadratmetern folgen auf den Plätzen. Leipzig konnte sich mit 12.900 Quadratmetern dank einer Großvermietung auf den vierten Platz vorschieben. Dahinter folgen Düsseldorf mit 10.800, Stuttgart mit 10.700, München mit 10.500 und Hamburg mit 7.100 Quadratmetern. Hannover (3.100) und Nürnberg (1.400 Quadratmeter) komplettieren die Top 10.

Modebranche belegt weiter Spitzenplatz

Bei der Verteilung der Flächenanteile nach Branchen entfallen bis Ende September rund 285.000 Quadratmeter auf die drei stärksten Kategorien. Der Textilsektor kommt dabei als stärkste Einzelhandelsbranche auf einen Anteil von über 40 Prozent, wobei die Großanmietungen der beiden Textildiscounter TK-Maxx und Primark maßgeblich zu dem guten Ergebnis beitragen. Die Bereiche Gastronomie/Food und Gesundheit/Beauty folgen mit 20 bzw. zwölf Prozent auf den Plätzen zwei und drei.

Gestiegen ist jedoch nicht nur die Anzahl der abgeschlossenen Mietverträge sondern auch die Mieten selbst. So legte die Spitzenmiete in der zweiten Jahreshälfte 2013 im Durchschnitt der rund 185 untersuchten deutschen Städte um 1,5 Prozent zu. Das Mietwachstum in den BIG 10 fällt mit 3,1 Prozent dagegen etwas schwächer aus als im Vorjahr. Für die erste Jahresshälfte 2014 prognostiziert JLL für die Mehrzahl der BIG 10-Standorte eine konstante Entwicklung der Spitzenmieten. Lediglich in Frankfurt und Hannover sei weiterhin mit einem leichten Anstieg zu rechnen.

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