Prada ohne CEO Gianfranco d’Attis

Gianfranco d’Attis, CEO der italienischen Luxusmarke Prada, wird seine Position zum 30. Juni niederlegen. Das bestätigte der Prada-Konzern am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP und reagierte damit auf einen Bericht des Fachmagazins Women’s Wear Daily (WWD). Interimistisch übernimmt Andrea Guerra, CEO der Prada-Gruppe, die Führung der Marke.

Wie WWD berichtet, sollen „Meinungsverschiedenheiten über die Strategie“ zum Rücktritt von d’Attis geführt haben. Die Ankündigung erfolgte mitten während der Mailänder Herrenmodewoche, nur wenige Stunden nach der Präsentation der neuesten Prada-Kollektion.

Die Marke Prada erwirtschaftete im ersten Quartal 68 Prozent des Konzernumsatzes, verzeichnete jedoch einen leichten Rückgang von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die zum Konzern gehörende Marke Miu Miu trug mit 31 Prozent zum Gesamtumsatz bei und zeigte sich im Gegensatz dazu deutlich wachstumsstärker.

Trotz des Rückgangs bei der Hauptmarke wuchs der Gesamtumsatz des Prada-Konzerns im ersten Quartal um 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Anfang April hatte das Unternehmen zudem die Übernahme des Konkurrenten Versace vom US-Konzern Capri Holdings bekannt gegeben. Der Deal hat ein Volumen von 1,25 Milliarden Euro (1,37 Milliarden US-Dollar). Durch den Zusammenschluss zweier ikonischer italienischer Marken entsteht ein neuer Luxusgigant, der künftig in direkter Konkurrenz zu französischen Branchenführern wie LVMH und Kering steht.

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