Modeschöpfer Hubert de Givenchy: Unnahbare Eleganz für Hollywood
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Audrey Hepburn, Grace Kelly und Greta Garbo: Hubert de Givenchy hat für die schönsten Frauen gearbeitet. Sein Zauberwort: Eleganz. Nun ist der Modeschöpfer und Aristokrat im Alter von 91 Jahren gestorben.
Etuikleider, aufspringende Röcke und Hüte, die oft das Gesicht verdeckten: Hubert de Givenchy kleidete Greta Garbo ein, Grace Kelly, Elizabeth Taylor, Jacqueline Kennedy und Marlene Dietrich, doch Audrey Hepburn war sein Star. Gemeinsam mit ihr schuf der französische Modeschöpfer eine neue Silhouette der Hollywoodstars: elegant und weiblich.
Im Alter von 91 Jahren ist der Modeschöpfer und Aristokrat, der als Graf Hubert James Marcel Taffin de Givenchy geboren wurde, nun gestorben. Er sei ein Gentleman gewesen, der über ein halbes Jahrhundert lang Pariser Chic und Eleganz symbolisiert habe, teilte das Pariser Modehaus Givenchy am Montag mit. Er werde sehr vermisst werden. Gestorben ist der Modestar am Samstag.
Unnahbare Eleganz
Unnahbare Eleganz: Diese Zauberformel machte de Givenchy berühmt. «Seine Modelle sind so einfach und vollendet gut geschnitten. Jedes Kleid folgt der Bewegung des Körpers», sagte die Schauspielerin Hepburn, die zu seiner Muse wurde. In ihrem Erfolgsfilm «Frühstück bei Tiffany» steckte der Modeschöpfer den Star in das berühmte kleine Schwarze. In «Sabrina» trat Hepburn in einem Traum aus Weiß auf.
Im Jahr 2014 widmete er ihr sogar das Buch «To Audrey with Love». In dem Werk vereinte der Ästhet rund 150 Skizzen von Kleidern, die er für die 1993 gestorbene Hollywood-Schauspielerin entworfen hatte. Über 40 Jahre dauerte die gegenseitige Bewunderung und Freundschaft. «Sie hatte erstens die Figur eines Mannequins, dann hatte sie früher Ballettunterricht, sie wusste also, wie man sich bewegt, wie man geht. Sie hatte Klasse», sagte de Givenchy.
Louis XIV und Renaissance-Schloss
Der Liebhaber des Louis-14-Stils stammt aus einer wohlhabenden Familie. Sein Großvater war Direktor der historischen Gobelinfabrik im nordfranzösischen Beauvais. «In meiner Familie achtete jedes Mitglied sehr auf seine Kleidung. Das hat mich schon als Kind fasziniert und veranlasste mich bald, auch die Modegeschäfte genau zu studieren», erzählte de Givenchy in einem Interview.
Mit 25 Jahren gehörte der Schöngeist in seiner Anfangszeit zu den Jüngsten seiner Zunft. Anfang der 50er Jahre gründete er sein eigenes Haus. Bereits mit seiner ersten Kollektion aus eng anliegenden Jerseykleidern und Abendroben aus Leinen sorgte er 1952 für Aufsehen. Er schuf den berühmten «Ballonmantel», und seine grazilen Samtbustiers wurden gefeiert.
Auch die Vorliebe für Luxus hatte de Givenchy geerbt. Zu seinem Besitz gehörten das Renaissance-Schloss Jonchet bei Romilly-sur-Aigre, ein herrschaftliches Stadthaus in Paris und eine große Kunstsammlung.
De Givenchy feierte schon vor mehr als 20 Jahren Abschied von der Modewelt. Vor mehr als fünf Jahren fing er dann an, sich von einem Teil seiner Schätze zu trennen. Er wolle Ordnung bringen in sein Leben, sagte er. (dpa)
Photo: FashionUnited, Gemeentemuseum Den Haag