Alibaba-Gründer Jack Ma nimmt Abschied, will schrittweise zurücktreten
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Der Gründer von Chinas größtem Online-Unternehmen Alibaba, Jack Ma, wird in genau einem Jahr, am 10. September 2019, seinen Posten als Executive Chairman des Unternehmens an Nachfolger und CEO Daniel Zhang abgeben. Dies kündigte der Onlineriese in einer Pressemitteilung am Montag an.
„Heute, anlässlich des 19. Geburtstages von Alibaba, freue ich mich, einige Neuigkeiten mit Ihnen zu teilen: Mit Zustimmung unseres Vorstands wird ab heute in einem Jahr, am 10. September 2019 und zum 20-jährigen Jubiläum von Alibaba, der CEO der Alibaba Group, Daniel Zhang, meine Nachfolge als Aufsichtsratsvorsitzender der Alibaba Group antreten“, schrieb Ma in einem Brief an Investoren und Kunden.
Jack Ma gibt ab 2019 an Daniel Zhang ab
Er gab auch den Plan für die Übergangszeit und seine weitere Arbeit bei Alibaba bekannt: „Während ich in den nächsten 12 Monaten als Executive Chairman bleiben werde, werde ich eng mit Daniel zusammenarbeiten, um einen reibungslosen und erfolgreichen Übergang zu gewährleisten. Danach werde ich bis zu unserer jährlichen Hauptversammlung im Jahr 2020 Teil des Alibaba-Aufsichtsrats bleiben.“
Der lange Brief, der an Mas heutigem 54. Geburtstag veröffentlicht wurde, hört sich tatsächlich wie ein Abschiedsbrief an, zeichnet Ma doch seine Anfänge als Lehrer sowie die Anfänge Alibabas und den Plan für eine Zukunft nach, damit das Unternehmen dauerhaft und über 102 Jahre vom 20. ins 22. Jahrhundert bestehen könne.
Ma verrät, dass der Vorstand und er sich bereits vor zehn Jahren fragten, wie Alibaba auch nach Mas Weggang nachhaltiges Wachstum erreichen könne. „Ein nachhaltiges Alibaba müsste auf einer soliden Unternehmensführung aufgebaut sein, sowie auf einer Philosophie, die um die Kultur des Unternehmens aufgebaut ist und auf konsequente Talententwicklung setzt. Kein Unternehmen kann sich ausschließlich auf seine Gründer verlassen - das sollte ich von allen am besten wissen. Wegen physischer Grenzen in Fähigkeit und Energie kann niemand die Verantwortung als Vorsitzender und CEO für immer schultern“, so Ma.
Stattdesswen will das Unternehmen auf junge, talentierte Mitarbeiter in Führungspositionen setzen, um Alibabas Anliegen, „Geschäftemachen überall [auf der Welt] zu erleichtern“ in die Tat umzusetzen. Besonders Kleinunternehmen, Jungunternehmer und Frauen sollen gefördert werden.
Ma lobt auch seinen Nachfolger Daniel Zhang, der bereits vor elf Jahren zum Unternehmen stieß (davon fast drei Jahre als CEO) und ihm zu 13 Quartalen dauerhaften und nachhaltigen Wachstum verhalf. „Sein analytischer Verstand ist beispiellos; er lebt unser Anliegen und unsere Vision und er nimmt Verantwortung mit Leidenschaft an und hat den Mut, kreative Geschäftsmodelle zu innovieren und zu erproben“, sagt Ma in seinem Brief über Zhang.
Auch in seine eigenen Pläne gibt Ma zumindest einen Einblick, ohne jedoch zu konkret zu werden: „Was mich selbst angeht, so habe immer noch viele Träume zu verfolgen. Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich nicht gerne tatenlos herumsitze. Ich habe vor, meine Rolle als Gründungspartner in der Alibaba-Partnerschaft beizubehalten und weiterhin zu ihrer Arbeit beizutragen. Ich möchte auch ins Bildungssystem zurückkehren, das mich begeistert und weil es etwas ist, das ich gerne mache. Die Welt ist groß und ich bin noch jung, also möchte ich neue Dinge ausprobieren - denn was wäre wenn man neue Träume in die Tat umsetzten kann?!“, schloss Ma, der sich auch auf seine Stiftung konzentrieren will, die Bildungs- und Erziehungsprojekte in China fördert.
In China ist heute übrigens ein Feiertag - es ist der „Tag der Lehrer“ und sicher ein weiterer Grund, warum Ma dieses Datum für seine Ankündigung wählte. Und zu Recht: Schließlich kann und konnte er etliche im Geschäftemachen unterrichten.
Foto: Alibaba