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Adidas-Chef über Deutschland: 'Habt alle den Nachnamen Hamann'

Von DPA

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Adidas CEO Bjorn Gulden Bild: Adidas AG

Adidas-Chef Bjørn Gulden sieht die Einstellung der Deutschen vor allem beim Thema Fußball als zu negativ an. „Ihr seid ja überkritisch. Es ist fast so: Ihr werdet Weltmeister – und dann steht da zuerst: 'Schlecht gespielt, aber Weltmeister geworden.' Das ist ein bisschen typisch deutsch“, sagte der Norweger, der als Profi in den 80ern für den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga spielte, im Podcast 'Spielmacher – Der EM Talk von Sebastian Hellmann und 360Media'. Mit Blick auf Sky-Experte und Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann ergänzte er: „Die deutsche Mannschaft wird ja sehr hart kritisiert. Ihr seid ja 85 Millionen Expert:innen und ihr habt alle den Nachname Hamann.“

Das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Nationalmannschaft empfinde er so, „dass niemand den anderen gerade liebt. Das mögt ihr Deutschen ab und zu ja auch, euch gegenseitig nicht zu lieben“, sagte Gulden, der von 2014 bis 2022 Mitglied des Aufsichtsrates von Borussia Dortmund war. Das wirke sich auch auf die Mannschaft aus. „Aber am Ende werdet ihr euch lieben. Ich bin hundertprozentig sicher, dass, wenn man die deutschen Spieler sieht, dass ihr mindestens fürs Halbfinale die Qualität habt. Von eurer Mannschaft könnten sechs Spieler bei jeder Mannschaft der Welt spielen.“

Dennoch sei die Negativität ein Problem: „Dann ist es ja auch klar, dass wenn du spielst, dass du das Gefühl hast, dass alle gegen dich sind. Und wenn es dann um nichts geht, ist es klar, dass du als Spieler nicht den letzten Hunger hast.“ Man müsse auch im DFB „ein bisschen Freude und Positivität ausstrahlen. Das hat ein bisschen gefehlt nach meinem Gefühl». In seiner Heimat gebe es eher ein Qualitätsproblem: „Wir haben mit Erling Haaland den besten Stürmer der Welt und mit Martin Ødegaard einen der besten Mittelfeldspieler – und haben uns nicht qualifiziert für die EM.“

Gulden glaubt, dass die EM im Sommer in Deutschland für einen Stimmungsumschwung sorgen könnte. Diese könne „zum richtigen Zeitpunkt kommen. Wir brauchen wieder so ein 2006 mit guter Stimmung, Fanmeilen, Party, Freude und ich hoffe wirklich, dass es so auch kommt, weil ich glaube, das brauchen alle und speziell die junge Generation, die zuletzt durch Corona zwei, drei, vier Jahre verloren hat. Die brauchen wieder Feuer.“ (dpa)

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