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Abschiede: Persönlichkeiten der Modewelt, die 2023 starben

Von FashionUnited

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Mode-Ikone Jane Birkin starb im Juli im Alter von 76 Jahren. Bild: A.P.C.

Nur noch wenige Tage bis zum Jahresende. Bevor 2023 endgültig der Vergangenheit angehört und mit 2024 ein neues Kapitel aufschlagen wird, bietet FashionUnited einen Rückblick auf all jene Modeikonen, die in diesem Jahr verstarben. Die vergangenen zwölf Monate lieferten viele gute Nachrichten, brachten jedoch auch traurige Momente und Abschiede mit sich.

Januar: Tatjana Patitz

In den 80er- und 90er-Jahren konnte man sie auf unzähligen Laufstegen wichtiger Modeschöpfer:innen und den Titelblättern internationaler Modemagazine bewundern. Das deutsche Model Tatjana Patitz starb am 11. Januar im Alter von 56 Jahren. Patitz zählte zur ersten Generation der Supermodels, der auch Größen wie die Deutsche Claudia Schiffer, die Kanadierin Linda Evangelista, die US-Amerikanerinnen Christy Turlington und Cindy Crawford sowie die Britin Naomi Campbell angehören.

Das Supermodel Tatjana Patitz. Bild: KAY NIETFELD / DPA / dpa Picture-Alliance via AFP

Februar: Paco Rabanne

Schillernde und futuristische Kreationen waren Paco Rabannes Markenzeichen. Am 18. Februar verstarb der spanische Modeschöpfer im Alter von 88 Jahren. Seit seiner Couture-Kollektion ‘Twelve Unwearable Dresses in Contemporary Materials’ war er aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken und neben seinen ikonischen Entwürfen auch für die markeneigene Parfum-Abteilung bekannt.

Paco Rabanne bei einer Modepräsentation in Tokio im Mai 1969. Bild: Panasisa / AFP

März: Myriam Ullens de Schooten Whettnall

Der Monat März wurde von einem tragischen Todesfall überschattet. Die Gründerin der belgischen Modemarke Maison Ullens, Myriam Ullens de Schooten Whettnall, verstarb am 29. März. Sie soll von ihrem Stiefsohn vor ihrem Haus in Lasne, einer französischsprachigen Gemeinde in Belgien, erschossen worden sein. Die Hintergründe der Tat sind noch nicht bekannt.

Kreativdirektor von Maison Ullens Christian Wijnants und Gründerin Myriam Ullens. Bild: Zeb Daemen / Turbulence.

April: Mary Quant

Kein Name schreit ‘Minirock’ wie der von Mary Quant. Die wichtige Persönlichkeit der britischen Modewelt starb am 13. April im Alter von 93 Jahren. Als Modedesignerin und Geschäftsfrau machte sie sich während der Swinging Sixties in London einen Namen durch die Popularisierung des Minirocks. Bis heute gilt das verkürzte Kleidungsstück als Instrument der Emanzipation der westlichen Frau.

Die britische Modedesignerin Mary Quant. Bild: Pierre Verdy / AFP

Mai: Slawa Saizew

‘Roter Dior’ oder ‘Zar der sowjetischen Mode’ waren die Bezeichnungen der westlichen Presse für den russischen Modedesigner Wjatscheslaw (Slawa) Saizew. Nach langer Krankheit verstarb er im Mai im Alter von 85 Jahren. Der gelernte Textilzeichner zog in den 1980er-Jahren nach Paris, um Kreationen für das europäische Publikum zu schaffen. Kostüme für Theater, Film und Eislaufkunst folgten.

Modedesigner Slawa Zaitsev bei der Fashion Week in Moskau 2013. Bild: Alexander Nemenov / AFP

Mai: Valentin Judaschkin

Der Designer Valentin Judaschkin, der als erster Russe in das französische Syndicat de la Haute Couture aufgenommen wurde, starb am 2. Mai im Alter von 59 Jahren. Seit den 1990er-Jahren waren seine Kollektionen auf den Pariser Modewochen zu sehen. 2022 sprach sich Judaschkin jedoch nicht gegen den Einmarsch Russlands in der Ukraine aus und verlor seinen festen Platz bei der Veranstaltung in Frankreichs Hauptstadt.

Der russische Modeschöpfer Valentin Judaschkin. Bild: Kirill Kudryavtsev / AFP

Mai: Jean-Marc Gaucher

Bereits Brigitte Bardot kaufte Kreationen des französischen Ballettschuh- und Schuhherstellers Repetto. Der Eigentümer des Unternehmens, Jean-Marc Gaucher, starb am 9. Mai im Alter von 70 Jahren. Gaucher hatte es nach dem Tod der Eigentümerin Rose Repetto für 18,8 Millionen US-Dollar (16,9 Millionen Euro) übernommen.

Mai: Jörg Wetzel

Einen unerwarteten Tod traf den Geschäftsführer des deutschen Schuhanbieters Lloyd, Jörg Wetzel. Ende Mai verstarb er im Alter von 53 Jahren während eines Aufenthalts im italienischen Ligurien. Wetzel wurde 2016 Teil des Lloyd-Unternehmens und trug Verantwortung für die Bereiche Finanzen, Controlling, Recht, Personalwesen, Logistik, IT und E-Commerce.

Der deutsche Geschäftsführer Jörg Wetzel. Bild: Lloyd

Juni: Enric Casi

Der spanische Bekleidungshändler Mango musste in diesem Jahr Abschied von seinem Geschäftsführer nehmen. Enri Casi, der seine Position von 1996 bis 2015 ausübte, starb im Juni im Alter von 67 Jahren. 1983 trat er als Berater in das Unternehmen ein, wuchs zu höheren Positionen und trug maßgeblich zu seiner Entwicklung bei. Auch nach Casis Tod ist Mango weiterhin auf Expansionskurs und gab im Dezember bekannt, bis 2026 nahezu 500 neue Läden eröffnen zu wollen.

Juli: Jane Birkin

Sie gehört zu den wenigen Berühmtheiten, die namensgebend für eine ‘It-Bag’ waren und sogar an deren Gestaltung mitgewirkt haben. Französin Jane Birkin, die am 16. Juli dieses Jahres mit 76 Jahren verstarb, hinterließ ein bedeutendes kulturelles Erbe in Bereichen der Musik, der Filmwelt und vor allem der Mode.

Die ikonische 'Birkin Bag'. Bild: Pexels

August: Shelley Smith

Nach ihrem Psychologie-Studium und dem Austritt aus der Glamourwelt war es still um Shelley Smith geworden. Das US-amerikanische Model, das die Modelandschaft der 1970er und 1980er-Jahre maßgeblich prägte, starb am 8. August im Alter von 70 Jahren. Während ihrer Karriere zierte sie unzählige Titelblätter von Modezeitschriften und wagte sogar einen Abstecher in die Filmwelt.

September: Marc Bohan

Marc Bohan kleidete schon US-amerikanische Filmgrößen wie Elizabeth Taylor und Grace Kelly ein. Im hohen Alter von 97 Jahren ist der französische Modedesigner und künstlerische Leiter von Dior im September gestorben. Zahlreiche Stars gehörten zur Klientel zu Zeiten seiner 30-jährigen Karriere bei dem französischen Luxusmodehaus.

Das französische Model Inès de La Fressange und der Designer Marc Bohan, 1988. Bild: Pierre Guillaud / AFP

September: Harro Uwe

Harro Uwe war langjähriger Geschäftsführer des Düsseldorfer Modehändlers Peek & Cloppenburg. 1986 stieg er in die Geschäftsleitung des Unternehmens ein und übernahm die Führung von seinem Vater James Cloppenburg Junior. Vor einigen Jahren zog er sich aus dem Geschäft zurück, blieb dem Unternehmen aber als Gesellschafter erhalten. Am 28. September starb Uwe im Alter von 82 Jahren.

Oktober: Gloria Dodenhof

Eine weitere wichtige Persönlichkeit verlor die deutsche Modebranche mit Gloria Dodenhof. Nach ihrer Heirat mit Hermann Dodenhof trat sie in das gleichnamige Familienunternehmen ein und übernahm die Abteilung Damenkonfektion. Besonderes Augenmerk legte die Unternehmerin auf den Ausbau des Modebereichs bei Dodenhof und trug dazu bei, ein umfassendes Einkaufszentrum zu gestalten.

Die deutsche Unternehmerin Gloria Dodenhof. Bild: Dodenhof

November: Charles Piaget

Als Symbolfigur der Selbstverwaltungsbewegung von Arbeiter:innen galt der französische Gewerkschafter Charles Piaget. Während eines sozialen Konflikts des ebenso französischen Uhrenherstellers Lip in den 1970er Jahren machte er sich als Aktivist einen Namen. Am 5. November starb er im 96. Lebensjahr.

November: Jörg Bucherer

Ebenfalls aus dem Uhrengeschäft kam der im November verstorbene Jörg Bucherer. Als Schweizer Milliardär und Eigentümer des gleichnamigen Uhren- und Schmuckgeschäfts führte er die Bucherer AG seit 1977. Im August vereinbarte er jedoch den Verkauf seines Unternehmens an den Genfer Luxusuhren-Hersteller Rolex.

November: Davide Renne

Das frühe Ableben eines Designers sorgte im November für Schock in der Branche. Der italienische Kreativdirektor von Moschino, Davide Renne, starb plötzlich am 10. November im Alter von 46 Jahren. Nach seinen Anfängen im florentinischen Modehaus Gucci war er bei Moschino, der Tochter des französischen Luxusgüterkonzern Kering, fast 20 Jahre aktiv. Zuletzt sollte er die Nachfolge des US-Amerikaners und Kreativdirektors Jeremy Scott antreten.

Der italienische Kreativdirektor Davide Renne. Bild: Moschino

Dezember: Lorenzo Riva

Die Vorliebe des italienischen Modeschöpfers Lorenzo Riva galt Braut- und Haute-Couture-Kreationen. Nachdem er 2012 die Mehrheit seiner Marke an eine italienische Produktionsfirma verkaufte, starb er im Dezember dieses Jahres.

Lorenzo Riva bei der SS11-Modenschau seiner gleichnamigen Marke. Bild: Launchmetrics/Spotlight

Dieser Beitrag entstand mit Hilfe von Sharon Camara und Heide Halama und wurde teilweise aus dem Französischen übersetzt.

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