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Yoox bald mit eigenem Label

Von Simone Preuss

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Onlinehändler Yoox macht sich bereit, in ein paar Wochen sein erstes eigenes Label vorzustellen. Als wäre dies nicht schon berichtenswert genug, soll das neue Label - dessen Namen noch nicht preisgegeben wurde - von Daten gespeist werden. Auch wenn sich die Kollektion auf künstliche Intelligenz (KI) verlassen wird, soll sie doch von einem Kreativteam entworfen werden.

Dies gab der Geschäftsführer der Yoox Net-a-Porter Group, Federico Marchetti, gestern im Rahmen der Wired Smarter-Konferenz in London bekannt. „Indem wir Daten nutzen, glauben wir, dass das Kreativteam die Bedürfnisse unserer Kunden zukünftig besser interpretieren kann“, erklärte er laut The Current Daily.

Dass künstliche Intelligenz dem Designprozess hilft, ist nicht neu - Nutella, Netflix und AirBnB haben alle Designkomponenten benutzt, die maschinengeneriert sind und von menschlicher Hand nur noch geprüft werden müssen. Schließlich spart KI-unterstütztes Design Zeit und wird dadurch günstiger. Neu ist vielleicht, dass ein Luxuslabel dies anwenden wird, das sich ansonsten auf Exklusivität, Individualität und Handwerkskunst verlässt.

Aber auch hier hat Marchetti eine Antwort parat: Der Fokus auf Mensch gegen Maschine sei heutzutage das Herzstück des Geschäfts, besonders des Luxusgeschäfts, wobei es gelte, die beiden in der Waage zu halten. „Beim Menschen geht es um Emotionen. Es geht um Schönheit, Gefühle. Die Maschine dreht sich um Geschwindigkeit, Informationskraft und die Zukunft. Können diese beiden Welten nebeneinander existieren?“, fragte Marchetti. „Wir müssen Entscheidungen treffen, um das richtige Gleichgewicht zu finden.“

Zukünftig würden Etiketten nicht mehr das Herkunftsland tragen, also etwa „Made in Italy“, sondern wer das Kleidungsstück hergestellt habe - „Made by Humans“ etwa, so Marchetti. Er verwies auch darauf, dass die Wahl des einen oder anderen nur schwieriger werde, je mehr die Technik sich weiterentwickle.

„Es ist nicht immer die effiziente Wahl, Menschen einzusetzen; es wird wahrscheinlich einfacher sein, in Zukunft eine Maschine alles tun zu lassen. Es ist eine Wahl, uns davon abzuhalten, Technologie das ersetzen zu lassen, was wir wirklich schätzen“, fügte er hinzu.

Jedenfalls werden künstliche Intelligenz und Maschinen die Menschen nicht ersetzen, zumindest nicht kurzfristig. In der Zwischenzeit bieten sie aufregende Möglichkeiten, gerade im Designbereich, die Designer nutzen können, um mit Hilfe von KI ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und die Bereiche Kunst, Wissenschaft, Technik und Design zu verbinden.

Foto: Yoox Website
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