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Wolllieferant von Patagonia, Stella McCartney bei Häutung lebender Schafe erwischt

Von Simone Preuss

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Die Tierschutzorganisation Peta (People for the Ethical Treatment of Animals) hat bei einer jüngsten verdeckten Investigation erneut tierquälerische Praktiken aufdeckt, diesmal bei der Schafschur: Das Video wurde auf Farmen in Argentinien gedreht, die zum Ovis 21 Netzwerk gehören und Merinowolle unter anderem an die US-Outdoor-Marke Patagonia und das britische Designerlabel Stella McCartney liefert.

Das Video (s. unten) zeigt, wie Arbeiter auf den Farmen Schafe und Lämmer wiederholt bei der Schur verletzen und in einigen Fällen sogar mit Messern durch den Nacken der Tiere schneiden, was sie bluten und sich übergeben lässt. In anderen Fällen werden die Ohren und Schwänze von Lämmern ohne Narkose kupiert; die Genitalien eines Lamms werden sogar für eine lange, schmerzvolle Kastration eng abgebunden, während ein anderes Lamm bei der lebendigen Häutung gezeigt wird.

Patagonia und Stella McCartney sind geschockt

Sowohl Patagonia als auch Stelle McCartney sind als verantwortungsbewusste Unternehmen bekannt und beide zeigen sich geschockt vom Inhalt des Videos. In seinem 'Code of Conduct' für Zulieferer fordert Patagonia, dass diese "den Tierschutz respektieren" und "humane Praktiken anwenden" müssen. Die Outdoor-Marke, die für ihre Bemühungen um Nachaltigkeit und verantwortliche Beschaffung bekannt ist, nannte das Video "verstörend" und übernahm die Verantwortung für die von ihrem Zulieferer ausgeübte Tierquälerei.

Das Unternehmen hatte sich bewusst für Ovis 21 entschieden, da es die artgerechte Behandlung und den Erhalt des argentinischen Weidelands zusammen mit dem Netzwerk angehen wollte. Patagonia hat inzwischen eine Untersuchung von Ovis 21 angeordnet, da das Unternehmen sich bis auf das Ausschließen einer tierquälerischen Praktik, bei der den Schafen große Hautteile entfernt werden, um Eier- bzw. Madenablage von Fliegen zu verhindern (das sog. "Mulesing"), nicht weiter mit den Praktiken des Netzwerks befasst hatte.

"Wir sind nicht immun gegenüber schockierenden Aufnahmen. Es gibt keine Entschuldigung für brutale Schurmethoden und inhumane Schlachtung. Wir untersuchen die gezeigten Praktiken. Wir werden mit Ovis 21 zusammenarbeiten, um die geforderten Korrekturen und Verbesserungen vorzunehmen und werden unsere Kunden und die Öffentlichkeit über unsere Schritte informieren. Wir entschuldigen uns für den Schaden, der in unserem Namen begangen wurde und werden Sie auf dem Laufenden halten", hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Es erklärte sich jedoch nicht bereit, wie von Peta gefordert, den Verkauf von Produkten, die Wolle enthalten, einzuhalten.

Das Designer-Label Stella McCartney, das für den Verzicht auf Pelz, Leder und exotische Tierhäute in seinen Kollektionen bekannt ist, stellte den Kauf von Ovis 21 bezogener Schafwolle ein. "Nach der Einsicht des sehr qualvollen Videos von Peta USA haben wir unsere eigenen Untersuchungen in Argentinien und innerhalb der gesamten Lieferkette eingezogen und haben den Kauf von Wolle über Ovis 21 eingestellt. Die gezeigte Grausamkeit hat uns sehr geschockt und betrübt, da der Tierschutz bei allem, was wir tun, im Mittelpunkt steht. Dies ist ein großer Rückschritt für unsere Bemühungen, die Weideflächen in Patagonien zu retten", äußerte sich das Unternehmen.

Peta kämpft weiterhin gegen Wolle

Die Tierschutzorganisation, die vor wenigen Wochen erst mit einer Dokumentation über die schrecklichen Zustände auf Alligator- und Krokodilfarmen, die unter anderem an den Luxuskonzern Hermès für seine berühmten Birkin Bags lieferten, an die Öffentlichkeit gegangen war, ist jetzt mehr denn je entschlossen, gegen den Gebrauch von Tieren und Tierprodukten in der Modeindustrie und aller Zwischenhändler vorzugehen. Alternativ will die Organisation den Gebrauch veganer Wolle untersuchen, so wie sie es seit Jahren schon für Leder- und Pelzalternativen getan hat.

Vorsicht, verstörende Bilder im folgenden Film
Patagonia
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stelle mccartney