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Wie der Klimawandel die Luxus-Modebranche beeinflusst

Von Simone Preuss

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Mode

Klimaveränderungen werden vor allem die Luxusmode betreffen, da diese Branche besonders von Rohmaterialien abhängig ist und bereits die Auswirkungen von Veränderungen von Klima und Umwelt in Form von Geschäftsstörungen und steigenden Kosten zu spüren bekommt. Dies stellt ein neuer Bericht "Climate Change: Implications and Strategies for the Luxury Fashion Sector" der französischen Luxusgüter-Holding Kering und dem britischen Beratungsunternehmen Verisk Maplecroft fest.

Der Bericht hat sechs Materialen - Rind- und Kalbsleder, Schaf- und Lammleder, Seide, Vikunja, Kaschmir und (extrafeine) Baumwolle - als gefährdet identifiziert, besonders die letzten drei aufgrund ihrer geographisch limitierten Verfügbarkeit und Abhängigkeit von natürlichen Systemen.

Während einige dieser Einflüsse wie Transport- und Lieferengpässe sowie Mangel an Ressourcen und Herausforderungen bei sozialen Veränderungsprozessen auch in anderen Branchen und bei anderen Unternehmen mit globalem Fußabdruck auftreten, weist der Bericht darauf hin, dass die Luxusbranche "besonders anfällig" für klimatische Veränderungen sei, da sie auf hochwertige Rohmaterialien und von natürlichen und landwirtschaftlichen Systemen stammenden angewiesen ist, die geographisch beschränkt sind.

Laut dem Carbon Disclosure Project (CDP) entstehen rund 50 Prozent der Kohlenstoff-Emissionen eines Unternehmens in der Lieferkette; und auf die Luxusbranche bezogen entsteht ein Großteil dieser Emissionen bei der Produktion der Rohmaterialien beziehungsweise in den ersten Verarbeitungsprozessen.

Bericht zum Klimawandel konzentriert sich auf Leder, Baumwolle, Seide, Kaschmir und Vikunja

Der Bericht umreißt die Klimarisiken, denen internationale Luxusmodeunternehmen ausgeliefert sind und konzentriert sich auf die Einflüsse auf Produktionsebene sowie auf die natürlichen und landwirtschaftlichen Systeme, die sie liefern. Zudem zeigt der Bericht die Klimarisiken für jedes der identifizierten Rohmaterialen auf und verdeutlicht in hilfreichen "Hotspot Maps" die erwarteten Veränderungen zwischen 2036 und 2060 nach geographischer Lage und Rohmaterial.

Klimaverbundene Gefahren wie Veränderungen in Intensität und Häufigkeit extremer Wettervorkomnisse wie Wirbelstürme, Trockenperioden, Überschwemmungen und Niederschlagsschwankungen werden die Verfügbarkeit von Wasser beeinflussen, während die Anfälligkeit und der Kontakt natürlicher Systeme zu einem Verlust und einer Minderung der Artenvielfalt sowie Leistungen des Ökosystems wie Wasserfiltration, Anreicherung des Bodens und Saatbefruchtung führen wird sowie zu damit verbundenen Konsequenzen wie zum Beispiel dem Verlust von Lebensunterhalten.

Der Bericht fährt dann mit einem Blick auf die speziellen Risiken pro Rohmaterial fort, zum Beispiel reduzierte Verfügbarkeit und Temperaturerhöhungen für Baumwolle; Trockenperioden und Verfügbarkeit von Wasser als Futtermittel für Leder; Temperaturanstieg, Trockenperioden und Schwankungen der Luftfeuchtigkeit für Seide; verringerte Wasserverfügbarkeit, Trockenperioden und eingeschränge geographische Ausbreitung für Vikunja - der teuersten Tierfaser der Welt - und Degradierung, Wüstenbildung und eine eingeschränge geographische Ausbreitung für Kaschmir.

Abschließend stellt der Bericht fest, dass "besonders Luxus-Modeunternehmen, die sich auf innovative Ansätze bei der Widerstandsfähigkeit der Produktion von Rohmaterialien konzentrieren ihren Wertbeitrag im Kern beibehalten" werden. Während COP21 und weltweite Anstengungen der drei größten Treibhausgasproduzenten - USA, China und EU - zur Klimaregulierung beitragen werden, bleibt es jedoch Aufgabe der Luxusmarken, Veränderungen voranzutreiben: Sie müssen sicherstellen, dass eine angemessene Menge hochwertiger Rohmaterialien vorhanden ist sowie klima-smarte Ansätze und angemessene und sichere Wasservorräte bereits am Anfang ihrer Lieferketten garantieren.

Der Bericht rät Luxus-Modeunternehmen, den Klimawandel in drei Schritten anzugehen: in einen gezielten Widerstand gegen Knappheit von Rohmaterialien zu investieren, sich auf eine emissionsschwache Zukunft vorzubereiten und eine Vorreiterrolle einzunehmen, wenn es darum geht zu handeln. Zudem führt der Bericht Fallbeispiele von Ikea, der indischen Biobaumwoll-Kooperative Chetna Organic und dem australischen'Cool Cows'-Programm an sowie eine Übersicht über kollaborative Initiativen und Plattformen.

Was der Bericht nicht berücksichtigt, ist, dass es besonders auf lange Sicht einfacher, ökonomischer und nachhaltiger sein könnte, künstlich hergestellte Alternativen der Rohmaterialien zumindest in Erwägung zu ziehen beziehungsweise zu entwickeln. Schließlich wächst der Druck von Tierschutzorganisationen, und viele Kunden entscheiden sich bewusst gegen Tierprodukte, auch in der Mode. Von Kleidersammlungen, Recycling und Upcycling ganz zu schweigen.

Fotos: Kering-Maplecroft


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