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Web Summit 2018: Alexander Wang sucht virtuelle Muse

Von Esmerij van Loon

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Lissabon - Alexander Wang ist auf der Suche nach einer Firma, die ihm eine virtuelle Muse programmieren kann. Der amerikanische Designer träumt davon, seine eigene virtuelle Influencerin zu haben, die er anziehen und die die verschiedenen Restaurants und Geschäfte besuchen kann, die er seinen Fans präsentieren möchte. Das sagte Wang auf dem weltweit größten Internet-Technologie-Kongress Web Summit, der im November in Lissabon stattfand.

Alexander Wang arbeitet regelmäßig mit Influencern zusammen, um die Marke zu promoten, sowohl mit menschlichen Ikonen wie Kanye West als auch mit virtuellen Ikonen wie Miquela. Das Problem, so Wang, sei, dass diese Influencer noch mit anderen konkurrierenden Marken geteilt werden müssten. “Wenn ich mit Freunden zum Abendessen ausgehe, versuche ich, sie gut zu stylen", so Wang, der rund zweihunderttausend Anhänger auf seinem persönlichen Instagram-Konto und weitere 4,5 Millionen auf dem offiziellen Konto der Marke hat. "Aber meine Freunde haben ihren eigenen Geschmack und wollen auch etwas anderes."

'Digital' ist entscheidend für Alexander Wangs Kollektionsaufbau

Der amerikanische Modedesigner wurde eingeladen, auf dem Web Summit über die Auswirkungen der digitalen Welt auf seine Marke und sein Geschäft zu sprechen. Es stellte sich heraus, dass deren Einfluss ziemlich groß ist. Obwohl Wang betonte, dass bei der Entwicklung von Kollektionen das Handwerk - wie sich Stoffe anfühlen und wie sie fallen - nach wie vor wichtig ist, spielt der Online-Vermarktungsaspekt eine immer größere Rolle bei der Kollektionsgestaltung. Laut Wang geht es bei seiner Marke vor allem um "Hardware" (Taschen, Anm. d. Red.), Accessoires und Abbildungen von Produkten in den unteren Preiskategorien, wie beispielsweise aus seiner Unterlinie T by Alexander Wang. "Zu diesem Zweck schauen wir uns zunächst an, ob sie im Webshop optimal präsentiert sind", sagt Wang. "Für Produkte in den höheren Preiskategorien und aufwendige Kleidung kommen die Verbraucher in den Laden." Auf diese Weise veranschaulicht der Designer, wie sich die Welten des Online- und des stationären Handels bei Alexander Wang verzahnen.

Wang sprach zweimal auf der Konferenz in Lissabon. Das zweite Mal betrat er die Bühne der Altice Arena, gleich nachdem Ben Goertzel von Hanson Robotics und SingularityNet das Publikum mit seinen kognitiven Robotern Sophia und Han beeindruckt hatte. Obwohl Sophia und Han weniger fehlerfrei reagierten, als Hopertzel gehofft hatte, gab sein Vortrag einen Ausblick in eine Zukunft, in der sich Roboter nahtlos in den Alltag der Menschen einfügen und in der Lage sein werden, einfache und dem Menschen lästige Aufgaben zu übernehmen. Die Hanson-Roboter können sinnvoll reagieren, eine glaubwürdige Mimik aufsetzen, kommunizieren und sogar gemeinsam lernen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht allzu schwer vorstellbar, dass Wang früher oder später über seine virtuelle Muse stolpern wird.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.NL veröffentlicht, Autor: Esmerij van Loon. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Foto: Alexander Wang während des Web Summit 2018.
Fotograf: David Fitzgerald/Web Summit

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