Vom Gemüseladen bis zur Gondel: Männer-Streetstyles SS25 sind vielseitig
Wird geladen...
Die Saison der Männermodewochen ist offiziell zu Ende und macht Platz für die Haute Couture Week, die angesichts der bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris in diesem Jahr zu einem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt beginnt. Jedoch schienen die Feierlichkeiten in Paris — zumindest aus der Perspektive Außenstehender — bemerkenswert ungestört zu sein, wie der Eindruck von der Herrenmodenwoche vermuten lässt.
Das Gleiche gilt für die konkurrierenden Modestädte London und Mailand, und alle drei bevölkerten zwei Wochen lang ihre Straßen mit dem typischen Trubel und Staraufgebot einer Modewoche. Hier sind einige der wichtigsten Accessoire-Trends, die aus den reichhaltigen Modekollektionen der SS25-Saison hervorgingen.
Taschen: schick im Supermarkt, Mini weiterhin ‘in'
Bei den Handtaschen gab es sicherlich einige auffällige Modelle. Dennoch war es die unfassbar kleine Tasche, die ihre Krone als beliebteste Tasche behalten konnte - ein Titel, den sie bis heute Saison für Saison beibehalten hat. Eine Aktualisierung für SS25 waren auffällige Träger, für die vor allem Perlen als Material gewählt wurden. Der Sinn für Personalisierung zeigte sich auch in stark individualisierten Taschen. Von Teddybären über Trolle bis hin zu Einhörnern - der Auswahl an Schlüsselanhängern und deren Anzahl waren keine Grenzen gesetzt.
Von der Fülle zum Einfacheren sah man etwas Überraschendes, das man nur als „Einkaufsbeutel“ beschreiben konnte. Dabei handelte es sich jedoch nicht um die üblichen Tragetaschen. Während einige mit auffälligen Drucken verziert waren, schienen andere von Luxusmarken selbst zu stammen. Ein Teilnehmer zum Beispiel trug einen solchen Beutel mit sich, der wie eine Baguette aussah, und auf dessen Vorderseite das Fendi-Logo prangte.
Tücher: Von à la mode bis moderne Babuschka
Tücher setzten sich vor allem in zwei Bereichen durch: Zum einen als klassischer Krawatten-Look, bei dem entweder seidige, quadratische Tücher im Vintage-Look oder traditionelle Halstücher verwendet wurden. Ein weiterer Look stellte das Tuch in den Mittelpunkt des gesamten Outfits.
In Anlehnung an eine russische Babuschka drapierten viele Teilnehmerinnen größere Tücher um ihren Kopf und banden sie am Kinn zusammen. Der Stil wurde bereits von Prominenten entdeckt, etwa von Trendsetterin Hailey Bieber, doch seine Prominenz auf jeder der Männermodewochen bestätigt nur seine Rückkehr zur Relevanz.
Accessoires: Tierisches und technikzentriertes Styling
Abgesehen von Prints trugen die Besucher:innen der Modewochen Tiere auch im wahrsten Sinne des Wortes mit sich herum. Während viele dieser pelzigen - oder manchmal auch reptilienartigen - Freunde in Form von Taschen außerhalb der Show von JW Anderson auftauchten — der Designer entschloss sich dazu, diese Designs als Teil seiner neuesten Kollektionen zu veröffentlichen — tauchten sie auch bei anderen Modenschauen auf und machten diesen bizarren Trend zu einer regelmäßigen Erscheinung.
Andernorts gab es praktischere Ansätze für Accessoires. Im Streben nach leichter Zugänglichkeit und anstelle einer Tasche befestigten Männer ihre nützlichsten Gegenstände - Schlüssel, Feuerzeuge, USB-Sticks und sogar Stifte - an Gürtelschlaufen und bestätigten damit diesen praktischen Streetwear-Trend.
Natürlich ist die Modewoche für viele ein Anlass, sich mehr nach dem Motto „on duty“ zu kleiden. In diesem Sinne wurden kleine technische Gegenstände selbst zu Accessoires. Diejenigen, die auf der Straße unterwegs waren, Models, aber auch Streetstyle-Fotograf:innen, wurden zur Muse ihrer Kolleg:innen, viele von ihnen mit verschiedenen Kameratypen, klobigen Kopfhörern und in einigen Fällen auch mit ihren treuen Kindles ausgestattet.
Hüte: Von Gondolieri zu wiederentdeckten Baskenmützen
Wie immer spielten Hüte eine wichtige Rolle in der Herrengarderobe. In Anbetracht des seltsam unbeständigen Wetters, das von frostigen Abenden zu heißen Tagen wechselte, war auch die Kopfbedeckung von Unbeständigkeit geprägt. Während einige zu geflochtenen Hüten aus strohähnlichen Materialien griffen, von denen viele an venezianische Gondolieri erinnerten, entschieden sich andere - vor allem die meisten im viel kälteren London - für übergroße, flauschige Trapperhüte, von denen einige übertriebene Proportionen annahmen.
Eine subtilere Hutwahl war die Baskenmütze, die als Mittel zur Zusammenstellung eines Outfits in den Kleiderschrank der Herren zurückkehrte. Ihre Präsenz war jedoch nicht nur auf ihr Heimatland Frankreich beschränkt. Das klassische Pariser Stück konnte auch auf den Straßen von Mailand und London gesichtet werden, wo die Teilnehmer sie mit verschiedenen Silhouetten kombinierten und sie manchmal mit Verzierungen wie Ansteckern personalisierten.
Sonnenbrillen: schnittig kontrastiert mit übergroß
Auch bei den Sonnenbrillen gab es keine einheitliche Tendenz. Auch wenn viele dieser Accessoires sich bei den einzelnen Besucher:innen widersprachen, gab es dennoch einige Silhouetten, die dem Trendtest standhielten. Stromlinienförmige, an Sportswear erinnernde Brillen erhielten zum Beispiel eine modische Aktualisierung: einige mit knalligen Farben, andere mit großen Rahmen.
Weniger praktisch waren Fliegenbrillen mit großen Gläsern, die sowohl bei Männern als auch bei Frauen beliebt war. Die überdimensionale Form wurde typischerweise mit breit gefassten Rahmen zu sehen. Es gab auch eine Farbe, die sich ihren Platz an der Spitze der modischen Vorlieben sicherte: strahlendes Weiß. Der Farbton war vor allem in schlanken Cat-Eye-Fassungen zu sehen, tauchte aber auch während der Modewochen in einer Vielzahl von Modellen auf.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.