Vom Feld zu Fashion: Tintoremus’ eigener Indigo-Anbau fördert natürliche Farbstoffe
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Im Mai 2022 fanden Clemente Cebrián und Lola López vom spanischen nachhaltigen Modelabel El Ganso eine Lösung für ein Problem, das ihnen Kopfzerbrechen bereitet hatte: Sie hatten ungenutzte Felder im Westen Spaniens (urspruunglich in La Herguijuela) und wussten nicht, was sie dort anpflanzen sollten, da die Sommer trocken und heiß waren. Die Inspiration kam mit Indigo. Die Pflanze ist trockenheitstolerant und benötigt viel direktes Sonnenlicht. Im Oktober desselben Jahres wurde Tintoremus gegründet, um den Anbau eigener Farbstoffe sowie anderer natürlicher Farbstoffe zu fördern.
Bis Juni des folgenden Jahres stieg die Anbaufläche von ursprünglich 2.500 Quadratmetern auf 20.000 Quadratmeter. Im Februar 2024 zog der Anbau etwa 100 Kilometer südlich nach Santa María de Las Lomas. Ende des Jahres kamen die ersten mit Naturfarbstoffen gefärbten Kleidungsstücke auf den Markt. Im Januar dieses Jahres wurde Denim mit Tintoremus’ Indigo durch das Royo Tech Dry Indigo-Gewebe ergänzt. Heute ist das Projekt der größte Indigo-Anbau in Europa mit mehr als einer halben Million Persicaria-tinctoria-Pflanzen auf rund zehn Hektar.
Re-Dye-Vorführung auf der CIFF
Die Marke ging noch einen Schritt weiter. Sie produzierte nicht nur Kleidung, die mit ihren neun Naturfarbstoffen – Indigoremus, Arbor, Lilium, Granatum, Albus, Solaris, Flamma, Olea und Herbalis – gefärbt wurde. Sie richtete auch eine ReDye-Ecke in ihrem Geschäft ein, in der Kund:innen ihre eigene Kleidung neu färben können. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, präsentierte die Marke kürzlich ihren In-store Färbeservice auf der Copenhagen International Fashion Fair (CIFF).
Wie funktioniert der ReDye-Service? Kund:innen bringen einfach das Kleidungsstück (oder Sneaker), das bzw. die sie färben möchten, mit – vorzugsweise Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Seide in hellen Farben – und wählen den gewünschten Farbton aus den neun angebotenen Naturfarbstoffen aus. Der Artikel wird dann vom Tintoremus-Team von Hand gefärbt. Diesem Prozess können Kund:innen auf Wunsch beiwohnen. Nach drei bis fünf Tagen, wenn das Kleidungsstück trocken ist, kann der:die Kunde:Kundin es im Geschäft abholen.
Die Marke erzeugt ihr eigenes Saatgut (der Sorte Persicaria tinctoria), verwaltet alle Plantagen und führt die verschiedenen Ernten durch. Das ist zwar viel Arbeit, aber auch lohnend, da die Verbindung zwischen der Herstellung von Kleidung und dem Land, aus dem sie stammt, wiederhergestellt wird.
„Wir glauben, dass dies eine gute Möglichkeit ist, dem Textilsektor und der Landwirtschaft einen Mehrwert zu bieten. Wir mussten jedoch geduldig sein und lernen, während wir arbeiten. Wir haben erkannt, wie abhängig wir von den Menschen, die das Land bewirtschaften, und vom Wetter sind“, erklärte Lola López gegenüber Inside Denim.
Umweltauswirkungen
Die Ergebnisse sprechen jedoch für sich: Die Marke analysierte die Umweltauswirkungen von Persicaria tinctoria zusammen mit der Nachhaltigkeitsmanagement-Plattform Bcome. Dabei stellte sie fest, dass die Indigopflanze im Vergleich zum Anbau von beispielsweise Paprika eine geringere Umweltbelastung hat und zum Bodenschutz in der spanischen Region Extremadura beiträgt.
„Wir optimieren jeden Tropfen Wasser und reduzieren so die Auswirkungen auf die Wasserknappheit. Wir maximieren auch jede Phase des Prozesses: Die Blätter werden in Kompost umgewandelt, und der Einsatz von chemischen Mitteln ist minimal“, erklärt die Marke auf ihrer Website.
Daher gibt es im Vergleich zu anderen Naturfarbstoffen eine Reduzierung des Wasserverbrauchs um 66 Prozent, die Emissionen werden um 88 Prozent und die Ressourcenverarmung um 79 Prozent gesenkt. Darüber hinaus reduziert der natürliche Indigo von Tintoremus die Auswirkungen auf die globale Erwärmung um 36 Prozent, da die verbrauchten Blätter bei der Extraktion als natürlicher Dünger verwendet werden.
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