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Vom 18. Jahrhundert zur modernen Kokette: Brautmodetrends SS25 der NY Bridal Week

Von Rachel Douglass

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Mode
Brautmode SS25 von Odylyne The Ceremony. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Die New York Bridal Fashion Week (NYBFW) beendete am Freitag, dem 5. April 2024, ihre Frühjahrsausgabe nach einer Woche glitzernder Dekadenz im Big Apple. Während die Branche anscheinend immer noch von der Rückkehr der Hochzeiten nach einer pandemiebedingten Dürreperiode profitiert, gab es während der Dauer der Veranstaltung wenig „Neues“. Was jedoch deutlich wurde, war das anhaltende Vertrauen, das Designer:innen in Brautmode setzen.

Ein Beweis dafür war die Rückkehr von Idan Cohen, der seit 2019 nicht mehr an der NYBFW teilgenommen hatte. Während seiner Auszeit machte sich der Designer daran, seine Marke zu erneuern. Das Ergebnis wurde in einer Laufstegshow mit 26 Looks für zwei neue Linien, Idan und Idan Atelier, vorgestellt. Für andere war die Modewoche eine Gelegenheit, zu feiern und auf eine lange Wachstumsphase zurückzublicken. Das gilt auch für Claire Pettibone, die ihre Teilnahme zum Anlass nahm, eine Party zur Eröffnung eines Geschäfts in Manhattan zu veranstalten, wo sie ihre gleichnamige Marke neben solchen präsentiert, die noch keinen großen Zugang zur New Yorker Kundschaft haben.

Es gab auch eine Reihe neuer Namen auf dem Programm. Die gebürtige Spanierin Alejandra Alonso Rojas machte mit ihrer Debütkollektion „Blank Canvas“, die von der Suche ihrer Großmutter nach einem Hochzeitskleid inspiriert wurde, ihre ersten Schritte in Richtung Brautmode. Das Konzept erlaubt es Kundinnen, die Modelle der Marke leicht an ihre eigenen Wünsche anzupassen. Der CFDA/Vogue Fashion Fund-Finalist Tanner Fletcher war ein weiterer Debütant in dieser Kategorie, der seine maßgeschneiderte Brautmodenkollektion zu einer vollwertigen Gender-Fluid-Kollektion ausbaute und damit hofft, mit den Normen der Branche zu brechen.

Diese Denkweise spiegelte sich in vielen Kollektionen der verschiedenen Teilnehmenden wider, und sogar sehr traditionelle Stile, die an vergangene Epochen erinnern, wurden in ein neues, modernisiertes Licht für die heutige Braut geworfen. FashionUnited hat einen genauen Blick auf einige der herausragenden Trends der NYBFW für die Saison Frühjahr/Sommer 2025 geworfen.

Die kokette Braut

Brautmode SS25 von Honor, Odylyne The Ceremony und Cinq. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight

Bei dieser Ausgabe wurde der derzeit beliebte Modetrend „Coquette“ auf den Brautmodenmarkt ausgedehnt und brachte eine romantische, feminine Verspieltheit mit sich, die sich in einer Vielzahl von Kleidern widerspiegelte. Dies zeigte sich unter anderem in Puffärmeln, zarten Schleifen, Rüschen und Chiffon in Gingham-Optik, die die „Girlycore“-Ästhetik für ein neues Publikum verkörperten.

Willkommen in den 50ern

Brautmode SS25 von Tanner Fletcher, Sareh Nouri und Cinq. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight

Vintage-ähnliche Designs hatten einen festen Platz in der Rangliste der BFW und eine Ära, die besonders zu florieren schien, war die der 50er Jahre. Knöchellange Kleider in A-Linie sind in dieser Saison sehr angesagt und werden durch modernisierte Details wie übertriebene Schleifen oder gefaltete Saumabschlüsse aufgewertet.

Jahrzehnt der Dekadenz

Brautmode SS25 von Odylyne The Ceremony, Monique Lhuillier und Tanner Fletcher. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight.

Jetzt geht es in die 80er Jahre hinüber, wo nichts mehr nach „Jahrzehnt der Dekadenz“ schrie als das Aufkommen von Puffärmeln und extravaganten Verzierungen. Voluminösen Kleider werden durch seidige Materialien oder abnehmbare Details ausgeglichen und bieten der heutigen Braut mehr anpassbare oder trendige Optionen.

Fließende Skulpturen

Brautmode SS25 von Jenny Yoo Collection Bridal, Antonio Riva Milano und Idan Cohen. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight

Skulpturale Formen zogen sich durch viele Kollektionen, allerdings in sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Es schien jedoch eine besondere Tendenz zu geben, sich für ausladende Taillen zu entscheiden, die in fließender Weise konstruiert waren und dem Rock Tiefe verliehen. Diese wurden manchmal durch 3D-Blumen ergänzt oder durch ähnlich skulpturale Bustiers ausgeglichen.

Übergroße Schleifen am Rücken

Brautmode SS25 von Lihi Hod, Rami Al Ali und Antonio Riva Milano. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight

Schleifen waren als Haarschmuck sehr beliebt. Doch wie diese BFW-Saison zeigte, scheinen sie nun auch für Kleidungsstücke selbst unerlässlich zu sein. So wurden übertriebene Variationen in übergroßen Formen auf den Rücken von Kleidern angebracht, was einen Hauch von Dramatik in ansonsten minimalistische Silhouetten brachte.

Rückblick auf das 18. Jahrhundert

Braumtmode SS25 von Lihi Hod, Esé Azénabor und Justin Alexander Signature. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight

Eine weitere Epoche, die zeitgemäß überarbeitet wurde, war das 18. Jahrhundert. Designer:innen machten es sich zur Aufgabe, das damalige Panier-Design - den seitlichen Rockunterbau - in praktischere Formen umzuwandeln, die jedoch eine ähnliche Wirkung hatten. Die ausladende Silhouette der Röcke stand im Gegensatz zu den korsettartigen Bustiers, die tief und spitz unter der Taille ansetzten.

Aufgeprägte Blumenmuster

Brautmode SS25 von Anne Barge, Jenny Yoo und Mira Zwillinger. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight.

Anstelle der üblichen Brautschnürchen haben in dieser Saison geprägte Materialien Vorrang, die sich vor allem in Form floraler Muster zeigten. Kleider sind von Kopf bis Fuß stark strukturiert, wobei diese Technik von Chiffon über Mesh bis hin zu baumwollähnlichen Materialien eingesetzt wird.

Lässige Minis

Brautmode SS25 von Alejandra Alonso Rojas, Peter Langner und Honor. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight.

Passend zu den Trends, entweder für den Empfang in ein schlichteres Kleid zu schlüpfen oder sich für einen legeren Look für die gesamte Hochzeit zu entscheiden, boten Designer:innen eine große Auswahl an Minikleidern für jeden Zweck an. Viele von ihnen hatten die Form von mehrlagigen, bauschigen Babydoll-Silhouetten, während andere eher strukturiert aussahen und figurbetonte Schnitte mit starren Röcken kombinierten.

Der Schal

Brautmode SS25 von Katherine Tash, Jenny by Jenny Yoo und Nordeen. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight

Bei den Accessoires ist der Seidenschal wichtiger als alle anderen. In seiner einfachsten Form ist er meist aus einem auf das Kleid abgestimmten Material gefertigt und wird von vorne nach hinten über den Hals drapiert, bevor er zu Boden fällt.

Dezenter Farbeinfluss

Brautmode SS25 von Anne Barge, Ines Di Santo und Monique Lhuillier. Bilder: ©Launchmetrics/spotlight

In den letzten Jahren haben Farbtupfer langsam Einzug in die Brautmodetrends gehalten, und dies scheint sich auch in der SS25-Saison fortzusetzen. Anstelle von farbenfrohen Kleidern und dramatischen Kontrasten haben sich viele Designer:innen jedoch für eine subtilere Farbgebung entschieden, indem sie Pastelltöne in florale Stickereien oder Drucke einfließen lassen und nur einen kleinen Hauch von alternativen Farbtönen hinzufügen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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